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Donnerstag, 25. April 2024
Hot!Paukenschlag bei Metro

Cordes wirft das Handtuch

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.10.2011 | |  Archiv
Metro-Vorstand Eckhard Cordes verlängert seinen Vertrag nicht mehr. Metro-Vorstand Eckhard Cordes verlängert seinen Vertrag nicht mehr.

Der in den vergangenen Monaten immer wieder scharf angegriffene Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes will nicht mehr. Wie der 60-Jährige gestern selbst auf der Homepage des Konzerns mitteilte, wird er seinen mit Oktober auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Allerdings werde er, bis ein Nachfolger gefunden sei, den Konzern weiter führen.

„Ich verbinde diese für mich schwierige Entscheidung mit meinem Dank an die Mehrheitsgesellschafter, die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, die meine Vertragsverlängerung ausdrücklich unterstützt und in mehreren Gesprächen mit mir auch gewünscht haben. Darüber hinaus weiß ich die vielfältige Unterstützung von anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie Vertretern im Kapitalmarkt zu schätzen“, schreibt Cordes. „Allerdings bin ich durch die Vorkommnisse der vergangenen Wochen und Monate zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Spitze der METRO AG nicht mehr gegeben ist. So sind – durch welche Seite auch immer getrieben – immer wieder Spekulationen zu meiner Vertragsverlängerung in die Öffentlichkeit gelangt, die sowohl dem Unternehmen als auch den Mehrheitsgesellschaftern und meiner Person zu schaden drohten.“

Cordes stand in den vergangenen Monaten immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Die Führungsdebatte im Konzern war immer wieder durch gezielt gestreute Gerüchte am Laufen gehalten worden. Zwar hatten sich noch im September Vertreter der größten Eigentümer, die Familien Haniel und Schmift-Ruthenbeck hinter Cordes gestellt, die Unterstützung hat aber offensichtlich zuletzt nicht mehr ausgereicht. Denn wichtige Ziele der Anteilseigner konnten nicht umgesetzt werden und der Aktienkurs der Metro-Gruppe hatte sich seit Jahresbeginn um mehr als 40% reduziert.

Cordes wurde konzernintern wegen verschiedener Baustellen angegriffen. Ein Kritikpunkt – vor allem der Personalvertreter – war der scharfe Sparkurs, den er dem Unternehmen verordnet hatte. Bei der Tochter Media-Saturn liegt Cordes mit den Gründer und Minderheitseigentümern Erich Kellerhals wegen dessen Vetorecht und der zukünftigen Internet-Strategie des Konzerns im Dauerclinch. Der Konflikt wird inzwischen vor Gericht ausgefochten. Wegen des versäumten Einstiegs ins Internet-Geschäft schrieb die Elektronikkette im Q2/2011 allerdings erstmals Verluste.

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