Trotz Sparpaket: Kaufkraft steigt
Nach einer schwächelnden Kaufkraft 2011 soll es 2012 wieder bergauf gehen. Den Handel wird es freuen.Krise und Sparpaket zum Trotz: Die österreichische Kaufkraft wird 2012 wieder wachsen, meldet RegioData Research. Anders als in Ländern wie Griechenland oder Ungarn wirke sich die Krise in den Geldbörsen der Alpenrepublikaner (noch) nicht aus. Befürchtet werden weder Anstieg der Arbeitslosenrate noch sinkendes Einkommen der Majorität der Angestellten.
Die Einkommen der rund 3,7 Mio. unselbständig Beschäftigen stellen rund 85 Prozent und damit das Gros des gesamten Kaufkraftvolumens von rund 153,5 Milliarden Euro dar. Die neuen Spar- und Steuerpakete enthalten jedoch keine gravierenden Maßnahmen, die sich direkt auf den Konsum dieser Mehrheit auswirken würden.
Zwar würde eine Umwidmungsabgabe, eine Finanztransaktionssteuer oder eine Solidarabgabe für Besserverdiener weniger Geld für jene Gruppen bedeuten, die davon betroffen sind – Grundstückseigentümer, Aktienhändlern oder Großverdiener. Diese und ähnliche Steuermaßnahmen sollen bis Ende 2016 in Summe rund 7,5 Milliarden Euro dem Staat bringen. Dies macht aber nur circa 5 Prozent des gesamten jährlichen Kaufkraftvolumens Österreichs aus, so RegioData. Ebenso würden sich eine Nulllohnrunde oder Kürzungen von Pensionen und Beamtengehältern auf die Kaufkraft dieser Gruppen auswirken. In Summe würde die Kaufkraft in Österreich jedoch nur dann sinken, wenn es massive Lohnkürzungen in der Privatwirtschaft oder eine hohe Arbeitslosigkeit gäbe.
Gerade diese Faktoren seien momentan aber nach wie vor sehr günstig: Ende 2011 gab es relativ gute Lohnabschlüsse und die Arbeitslosigkeit war mit 4,1 Prozent für Dezember 2011 die niedrigste im gesamten EU-Raum.
Bei einer Inflationserwartung für dieses Jahr von rund 2,2 Prozent geht RegioData Research von einem realen Anstieg der Kaufkraft von 0,8 Prozent für 2012 aus.
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