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Freitag, 29. März 2024
GM und Future Lab

Interaktives Autofenster

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.04.2012 | Bilder | |  Archiv
Mit „Foofu“ können die Passagiere mit dem Finger Zeichnungen auf einem virtuell beschlagenen Fenster kreieren. Mit „Foofu“ können die Passagiere mit dem Finger Zeichnungen auf einem virtuell beschlagenen Fenster kreieren.

Langeweile auf der Rückbank des Autos gehören vielleicht bald der Vergangenheit an – zumindest bei Chevrolet. Ingenieure und Studenten haben High-Tech-Lösungen entwickelt, um Bilder auf berührungsempfindliche Autoscheiben zu projizieren, was Passagieren auf der Rückbank die Möglichkeit virtueller Fenster bietet.

„Sind wir schon da?!“ Wer lange Autofahrten kennt und sich dabei nichts sehnlicher als eine Alternative zum Betrachten der vorbeiziehenden Landschaft oder zum Einsatz von DVD-Playern wünscht, muss vielleicht nicht mehr lange warten. In einer einzigartigen Kooperation ist es den Ingenieuren von Chevrolet/General Motors (GM) und FUTURE LAB-Studenten der israelischen Bezalel-Akademie für Kunst und Design gelungen, Autofenster in interaktive Bildschirme zu verwandeln. Hierzu wurde eine hochmoderne Computertechnologie zur Darstellung virtueller Welten verwendet. Das Ergebnis ist eine völlig neue Art der Unterhaltung auf der Rückbank.

Verbindung mit der Außenwelt

Die neue Entwicklung wurde durch psychologische Studien inspiriert. Sie ermöglicht Fahrzeuginsassen, die sich häufig von ihrem Umfeld abgeschnitten fühlen, lange Fahrten zu genießen und eine stärkere Verbindung zur Welt außerhalb des Fahrzeuges aufzubauen.

Im Rahmen des Projekts mit dem Titel „Windows of Opportunity“ (WOO) wurde den Bezalel-Studenten die Aufgabe gestellt, Autofenster in interaktive Bildschirme zu verwandeln, die die Aufmerksamkeit anregen und die Neugier wecken sollen. Egal ob Unterhaltung oder Information: Die interaktiven Fenster bieten verschiedene Möglichkeiten für jede Zielgruppe. Unter Verwendung einer optischen Bewegungs-Sensortechnologie verwandelten die Studenten das Standardglas für Autoscheiben in eine berührungsempfindliche Multi-Touch-Oberfläche, die der eines Tablet-PC oder iPad ähnelt.

Entwicklungstaktik

Das Forschungs- und Entwicklungsteam ließ den Studenten absoluten Freiraum im Hinblick auf ihre Kreativität. Ihnen wurde die Aufgabe gestellt, Anwendungen ohne Blick auf ihre Tauglichkeit zur Serienproduktion zu entwickeln. So wurden eine Reihe von Apps für das Display kreiert, das im Rahmen des Projekts in einen voll funktionalen Prototypen einer Rückbank mit Seitenfenster eingebaut wurde. Unter anderem wurden folgende Anwendungen entwickelt:

  • „Otto“, eine animierte Figur, die auf die vorbeiziehende Landschaft projiziert wird und sich dem Tempo des Autos, dem Wetter und den landschaftlichen Gegebenheiten anpasst. Mit Otto können die Fahrzeuginsassen auf unterhaltsame und spielerische Weise ihr Wissen über ihre Umwelt erweitern.
  • Mit „Foofu“ können die Passagiere mit dem Finger Zeichnungen auf einem virtuell beschlagenen Fenster kreieren, forschen und entdecken.
  • „Spindow“ bietet dem Nutzer einen Blick auf die interaktiven Fenster anderer Nutzer weltweit.
  • Über „Pond“ lassen sich Musiktitel mit anderen Fahrzeugen auf der Strasse austauschen, Lieblingsstücke herunterladen und Nachrichten an die Insassen anderer Fahrzeuge übermitteln.

Sollten interaktive Fenster in Autos tatsächlich umgesetzt werden, so würde dies mit großer Wahrscheinlichkeit unter Verwendung einer Technologie, die mit elektrisch geladenem, intelligentem Glas arbeitet, geschehen. Diese bietet verschiedene Grade an Lichtdurchlässigkeit und Transparenz sowie die Fähigkeit der Wiedergabe projizierter Bilder. Intelligentes Glas findet zunehmend in der Architektur und Bildschirmentwicklung Anwendung, jedoch – außer in Filmen wie „Mission Impossible: Ghost Protocol“ – bislang kaum in Autos.

Bilder
Über „Pond“ lassen sich Musiktitel mit anderen Fahrzeugen auf der Straße austauschen, Lieblingsstücke herunterladen und Nachrichten an die Insassen anderer Fahrzeuge übermitteln.
Über „Pond“ lassen sich Musiktitel mit anderen Fahrzeugen auf der Straße austauschen, Lieblingsstücke herunterladen und Nachrichten an die Insassen anderer Fahrzeuge übermitteln.
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