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Freitag, 19. April 2024
Skurriles

Heatballs

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 20.06.2012 | |  Archiv
Glühbirnen dürfen, laut einem deutschen Gericht, nicht als Mini-Heizung verkauft werden. Glühbirnen dürfen, laut einem deutschen Gericht, nicht als Mini-Heizung verkauft werden.

Glühlampen als Miniheizung zu verkaufen, ist nicht zulässig – so lautet zumindest das Urteil eines deutschen Gerichts. Nun muss das Unternehmen, das hinter den "Heatballs" steht, diese „satirische Aktion gegen das EU-Glühbirnenverbot“ einstellen.

Ein findiger Deutscher kam auf die Idee, Glühbirnen – die ja einen Großteil ihrer Energie in Hitze umwandeln – auch als Heizung zu verkaufen. Auf der Homepage des Herstellers steht: „Heatballs sind technisch der klassischen Glühbirne sehr ähnlich, nur dass sie nicht zur Beleuchtung gedacht sind, sondern zum Heizen. Ein Heatball passt in jede herkömmliche E27-Fassung.“

Ob das eine vollkommen ernst gemeinte Geschäftsidee ist, sei dahingestellt – ein deutsches Gericht nahm sie auf jeden Fall sehr ernst und urteilte: „Glühlampen als Miniheizung zu verkaufen, ist nicht zulässig.“ Das Unternehmen, das sich im Impressum seiner Heatballs-Homepage selbst als „Elektrische Widerstandsgenossenschaft eG“  bezeichnet –  muss seine satirische Aktion gegen das EU-Glühbirnenverbot einstellen.

Satirische Auseinandersetzung

Auslöser des Rechtsstreits, der nun in erster Instanz im Hauptsacheverfahren ausgetragen wurde, war die europäische Glühlampen-Verordnung vom März 2009, die für herkömmliche Glühbirnen das stufenweise Aus bis Ende 2012 bedeutet. Die „Heatball“-Importeure wollten sich satirisch damit auseinandersetzen, indem sie in China produzierte Glühlampen als „Heatballs“ deklariert nach Deutschland einführen ließen.

Die Bezirksregierung Köln verwies daraufhin darauf, dass es sich bei „Heatballs“ um nichts anderes als um herkömmliche Glühlampen handle. Der Umstand, dass solche Glühbirnen 95% ihrer Energie als Wärme abgeben, mache sie noch nicht zu Kleinheizgeräten.

Der Heatball-Hersteller betrachtet die Aktion angeblich trotzdem als Erfolg. Er habe Aufmerksamkeit erregt. So beschäftigen sich nun auch andere mit der Kritik am Glühlampenverbot. Es gäbe Aktivisten, die bezweifeln, dass man mit der Verbannung der Glühbirne das Weltklima retten könne.

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