Krejcik: Fachhandel entwickelt sich konstant

Kurz vor der Futura meldet sich auch Wolfgang Krejcik zur Situation der Branche zu Wort. Der Bundesgremialobmann zog dazu gestern, Dienstag, in Wien für die heimische Presse eine Zwischenbilanz über den österreichischen Elektrohandel. Fazit: Der Fachhandel kann leichte Zugewinne gegenüber der Großfläche verzeichnen. Der Jahresumsatz der Branche wird sich wahrscheinlich bei 5 Mrd Euro einpendeln. Ein Plus von 5%.

„Der Elektrohandel ist ein wichtiger Teil der österreichischen Handelslandschaft. Leider erhält er aber zu wenig Beachtung in den Medien“, so Krejcik bei seiner Bilanz für den Elektrofachhandel. Der auch die Bedeutung des Fachhandels für die Themen wie Energiesparen betont, werden doch in Österreich jeden Tag 3.500 Haushaltsgroßgeräte verkauft.

Zum Hauptumsatzträger entwickelt sich dieses Jahr die Telekommunikation – vor allem wegen des Smartphone-Booms. Der nun auch bei den „Generationen mit Lebenserfahrung“ angekommen sei. Krejcik geht deswegen von einem Plus von 22% auf rund 1,16 Mrd Euro aus. In der IT verdrängen die Tablets die Notebooks. Die Schätzung der WKO sieht den Jahresumsatz bei 1,13 Mrd Euro (+3%).

Leicht sinkend ist der Branchenumsatz bei der Heimelektronik (Schätzung 960 Mio Euro für 2012), allerdings konnte hier der Fachhandel seinen Anteil gegenüber der Großfläche und dem Nicht-Fachhandels-Kanälen ausbauen. Krejcik führt dies auf die Veränderung in TV-Geschäft zurück. Der steigende Anteil von beratungsintensiven  Smart-TVs begünstigt den Fachhandel. Daneben treiben vor allem Bildqualität und immer größere Displays den Markt. So legten die Größen von 60 Zoll und mehr um ganze 350% zu. Ebenfalls nach oben (+4%) entwickeln sich die großen Hausgeräte. 830 Mio Euro Branchenumsatz erwartet sich hier der Bundesgremialobmann für 2012, Noch stärker mit 7% fällt voraussichtlich die Steigerung (auf 570 Mio Euro) im Bereich der Kleingeräte aus. Neben dem ungebrochenen Trend im Kaffeesegment können vor allem Staubsauger (+10%) und Mundhygiene-Produkte (+22%) punkten.

Problemfall Festplattenabgabe

Sieht man sich die Marktanteile der unterschiedlichen Kanäle über alle Bereiche an, so gewinnen 2012 Fachhandel (+1% aud 30%) und Nichtfachhandel (+1 auf 17%) leicht zu Gunsten der Großfläche . Der Anteil des Küchenfachhandels bleibt konstant. So gesehen stellt sich die Situation der Branche recht rosig dar. Allerdings erinnerte Krejcik gegenüber den Journalisten auch an die Problemfelder der Branche wie zB die Festplattenabgabe. Hier hat das Justizministerium nun einen ersten Gesetzesvorschlag vorgebracht, der allerdings nichts Gutes für den EFH verheißt. Schließlich sollen laut diesem Vorschlag auch bisher nicht erfasste Medien wie SD-Karten mit einer Abgabe belegt werden.