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Freitag, 19. April 2024
Onlinehändler hält Konzept der Großfläche für veraltet

Sanierungsfall Media Markt?

Hintergrund | Die Redaktion | 12.10.2012 | |  Archiv
Arndt von Wedemeyer, Chef vone notebooksbilliger.de, hält die Großfläche für ein veraltetes Konzept. Arndt von Wedemeyer, Chef vone notebooksbilliger.de, hält die Großfläche für ein veraltetes Konzept.

„Aus strategischer Sicht halte ich Media Markt für einen Sanierungsfall" – so Notebooksbilliger.de-Chef Arnd Wedemeyer. Das Konzept mit Großflächen, Billigangeboten und dezentraler Organisationsstruktur sei in den 80er Jahren ein Geniestreich gewesen, heute verlange der Markt neue Konzepte. Doch sei für ihn völlig unklar, wie sich die MSH-Geschäftsidee auf die Online-geprägte Einkaufswelt von heute anpassen lasse.

Laut Channelpartner.de findet Wedemeyer, es seien ähnliche Kunden wie einst bei Media Markt sind, die heute den Umsatz von Notebooksbilliger.de in in die Höhe (2011: 465 Millionen Euro) klettern lassen: Preisbrecher zählten in dem Onlineshop noch immer zu den großen Treibern – sei es, weil die Kunden diese als Zweit- oder Dritt-Device nutzen wollten oder sich keine teureren Geräte leisten könnten.  Auf der anderen Seite habe Notebooksbilliger.de technikaffine Stammkunden, die ungeachtet des Preises stets an den neuesten Gadgets interessiert seien. „Entweder günstig oder das beste Produkt – dazwischen ist die Luft ganz dünn“, fasste Wedemeyer das Einkaufsverhalten seiner Kunden zusammen.

„Bei uns gibt es inzwischen im Prinzip alles, was einen Stecker hat und in eine Steckdose passt“, so Wedemeyer. Zwar räumte er ein, das Angebot von Waschmaschinen bei Notebooks(!)billiger selbst „nicht gerade sexy“ zu finden. Doch folge das Unternehmen dabei eindeutig dem Kundenwillen und das auch mit einigem Erfolg. Ein weiterer Punkt für den Onlinehändler: Recht früh habe Notebooksbilliger.de im Bereich Warenwirtschaft erkannt, dass es mehr Sinn mache, eine eigene In-House-Lösung aufzusetzen, als auf die Customisierung einer bestehenden Lösung zu setzen. Heute wickle der Onlinehändler sein Geschäft komplett mit dem eigenen System ab und schütze sich damit nicht nur effektiver gegen mögliche Ausfälle, sondern halte sich so auch sämtliche Optionen für verschiedenste Anpassungen und Veränderungen offen.

Wedemeyer sorgte mit diesen Aussagen als einer der Keynote-Speaker der Münchner K5 Konferenz für Aufsehen, die sich mit der Frage um die Zukunft des e-Commerce beschäftigte.  Das Teilnehmer-Spektrum auf dem Podium und im Publikum reichte von Amazon und Douglas über Ebay und Otto bis zu Tengelmann und Zooplus. Neben Arnd von Wedmeyer sorgten zudem Teilnehmer von  Cyberport, EP, Media-Saturn und PC-Spezialist dafür, dass auch die Branche auf der Konferenz gut vertreten war.

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