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Donnerstag, 28. März 2024
Hot!Negative Dynamik bei der Festplattenabgabe

Urheberrecht: Krejcik ruft Generalmobilmachung aus

Hintergrund | Dominik Schebach | 05.12.2012 | | 1  Archiv
Wolfgang Krejcik möchte den FH gegen die drohende Urheberfechtsabgae mobilisieren. Wolfgang Krejcik möchte den FH gegen die drohende Urheberfechtsabgae mobilisieren.

Eine negative Dynamik für den FH sieht Wolfgang Krejcik, wenn es um die Neugestaltung des Urheberrechts geht. Grundlage für die Einschätzung des Bundesgremialobmannes ist ein durchgesickerter Arbeitsentwurf des Justizministeriums, nach dem nicht nur alle Endgeräte mit Speicher wie Smartphones, PC, Tablets und PC abgabenpflichtig werden, sondern der auch für den Endkonsumenten so manches Ungemach birgt.

„Das Justizministerium hat die Vorschläge der Verwertungsgesellschaften 1:1 übernommen. Alle Geräte mit integriertem Speicher wie Smartphones oder Tablets werden damit abgabenpflichtig. Das regt uns wahnsinnig auf“, so Krejcik. „Die Frau Bundesministerin ist damit mir gegenüber wortbrüchig geworden, schließlich wollte sie mit uns verhandeln. Daher haben wir uns entschieden, ab Jänner eine Kampagne gegen diese Neufassung des Urheberrechts zu starten und da werden wir auch die Unterstützung der Mitglieder einfordern. Denn das ist für den Handel eine direkte Bedrohung.“

  Dass bei der kommenden Verhandlung am 11. Dezember nur zwei Wirtschaftsvertreter, vor Ort einer starken Präsenz von Künstlern gegenüberstehen werden, wertet Krejcik als weiteres schlechtes Zeichen. Konkret will sich Krejcik daher mit dem Aufruf an die Händler,  die Verkäufer, sowie die Konsumenten richten. Krejcik befürchtet, dass bei Inkrafttreten des neuen Urheberrechts in dieser Form der österreichische EFH massiv benachteiligt wird.

Daher soll auch WKO mobilisiert werden, schließlich werden mit den kolportierten Abgaben die Produktionsmittel – PC, Notebooks und Festplatten – der Betriebe besteuert. „Selbst für meinen Betrieb wird damit im Jahr ein vierstelliger Eurobetrag fällig, obwohl wir keine Gegenleistung erhalten. Das ist eine klare Maschinensteuer und da mache ich nicht mit“, so Krejcik, der nach weiteren Verbündeten sucht. Deswegen begrüßt er auch ausdrücklich die Aktivitäten der „Plattform für ein modernes Urheberrecht.“

Krejcik hofft darauf, dass die Kampagne nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Endkonsumenten mobilisieren kann. Die Stimmung in der Bevölkerung ist jedenfalls klar gegen die kolportierten Vorschläge aus dem Justizministerium. Die Stimmung wird zusätzlich durch den Passus angestachelt, der den Verwertern den Zugriff auf die IP-Adresse bei Verdacht auf Urheberrechtsverletzungen einräumt. Kejcik sieht damit die Unart der deutschen Abmahn-Industrie auch auf Österreich übergreifen. Die Höchstgrenze von 100 Euro stellt da keine Verbesserung dar.:„Ich muss alles gegen diesen Gesetzesvorschlag tun, was ich kann. Das stellt eine massive Bedrohung für uns dar, und es ist eine noch nie dagewesene Bedrohung für den Konsumenten.“

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Kommentare (1)

  1. Steinzeit-Abgabe

    Diese Abgabe ist doch aus der Steinzeit und schadet Betrieben die PC´s verwenden, wie auch privaten Haushalten. Waren früher nur Fotos mit ein paar GB für den Hausgebrauch interessant und vielen beim Speicherverbrauch nicht ins Gewicht, filmen heute viele Leute mit preiswerten HD-Camcordern oder Handy´s. So kommen mehrere hundert GByte privater Film-Daten zusammen, die nicht unter das Urheberrecht fallen.

    Zuerst wird auf SD-Speicherkarte gefilmt: Urheberrechsabgabe Nr-1 (obwohl die Karte dann wieder gelöscht wird für neues Material)
    Danach wird der Film auf der internen Festplatte geschnitten: Urheberrechsabgabe Nr-2 (obwohl die Platte dann wieder gelöscht wird für neues Material)
    Anschließend wird der eigene Film für Bekannte auf DVD/BD gebrannt: Urheberrechsabgabe Nr-3
    Und das Endprodukt auf externe Platte ausgelagert: Urheberrechsabgabe Nr-4
    Wer auf Nummer sicher gehen will macht sich ein Backup auf eine weitere Platte: Urheberrechsabgabe Nr-5

    Wenn die Verwertungsgesellschaften eine derartige Abgabe auf alle Geräte durchbringen, dann kann auch gleich verlangt werden, dass jeder Käufer eines derartigen Gerätes mal 14 Tage in Untersuchungshaft kommt und eine Hausdurchsuchung angeordnet stattfindet. Denn es finden ja hier wohl bei jedem Gerätekauf zumindest künftige, geplante Urheberrechtsverstöße statt. 🙁

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