Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 19. April 2024
FMK gegen Umweltdachverband

Neuer Schlagabtausch um Mobilfunk

Telekom | Dominik Schebach | 06.12.2012 | |  Archiv
Umweltdachverband und FMK streiten wieder über Grenzwerte für den Mobilfunk. Umweltdachverband und FMK streiten wieder über Grenzwerte für den Mobilfunk.

Heute hat der Umweltdachverband und mehrere Initiativen in einer Pressekonferenz an Infrastrukturministerin Doris Bures appelliert, gesetzlich bindende Grenzwerte für Mobilfunk einzuführen. Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes, sieht aufgrund eines jüngsten Urteils in Italien eine verstärkte Gefährdung bei intensiver Handynutzung als gegeben an und fordert eine entsprechende Vorsorge. Ein Vorstoß, der sofort vom Forum für Mobilkommunikation gekontert wurde.

„Das italienische Höchstgericht hat zuletzt bestätigt, dass exzessives Telefonieren mit Handy und Schnurlostelefon zu 80 %-iger Invalidität führen kann. Ein Urteil, das weitreichende Folgen für Versicherungen, Krankenkassen, Ärzte und Arbeitgeber zeitigen kann. Wir unterstützen daher die Forderungen der Plattform Mobilfunk-Initiativen (PMI) nach mehr Schutz und Vorsorge», sagt Dr. Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes. Seiner Ansicht nach fehlen in Österreich noch die notwendigen Grenzwerte zur Vorbeugung. Als ersten Schritt forderte Heillingbrunner die Verankerung des „Salzburger Vorsorgewertes“ von einem Milliwatt/Quadratmeter für ganz Österreich.

Nach Ansicht seines Kollegen, Michael Kundi, von Ärzte für eine gesunde Umwelt, liegen schon jetzt ausreichende Hinweise vor, um einen „vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie“ zu fordern. Kundi beruft sich dezidiert auf jenes italienische letztinstantliche Urteil, das dem italienischen Manager Innocente Marcolini eine berufsbedingte Erkrankung wegen der Strahlenbelastung aus Mobilfunk und DECT-Nutzung bestätigte. Marcolini war 2002 an einem Tumor an der linken Gesichtshälfte erkrankt.

Das FMK lässt diese Behauptung allerdings so nicht stehen. Denn in der Statistik spiegle das Schreckensszenario nicht wider. So sind die Kopf- und Gehirntumorinzidenzen in den Jahren
1995 bis 2009 (aktuellere Daten sind von der Statistik Austria noch
nicht verfügbar), trotz steigender Handynutzung und verbesserter
Diagnostik, unverändert bis sogar leicht zurück gegangen. Auch das Argument von Kundi, dass erst 2004 flächendeckend Mobilfunk verwendet worden sei, lässt Margit Kropik, GF des FMK, nicht gelten: „Schon vor der
Einführung von GSM-Mobilfunk 1994 (!) war das D-Netz-Handy -
jeder erinnert sich noch an die Vorwahl 0663 – sehr beliebt und wurde
von über 150.000 Teilnehmern genutzt. 2004 waren es übrigens rund 8
Millionen.“

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden