Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Mittwoch, 24. April 2024
"Einschränkung der Freiheitsrechte"

Journalisten Club zur Urheberrechtsdebatte

Hintergrund | Die Redaktion | 12.12.2012 | |  Archiv
Auch der ÖJC postuliert seine Meinung zum Thema Urheberrecht. Auch der ÖJC postuliert seine Meinung zum Thema Urheberrecht.

Auch der Österreichsiche Journalisten Club bezieht in der Urheberrechtsdebatte Stellung: "Eine österreichische Form der ACTA darf nicht kommen - der ÖJC lehnt jede Form der Bespitzelung von Journalisten ab. Die Pressefreiheit darf nicht angetastet werden", stellt ÖJC-Präsident Fred Turnheim in einer Aussendung am Mittwoch fest. Der Österreichische Journalisten Club – ÖJC lehnt daher jede Änderung österreichischer Gesetze ab, in denen die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger eingeschränkt werden sollen. Das gilt für das Urheberrecht genauso, wie für das Straf- oder Handelsrecht."

Auch die geplante Einführung des Leistungsschutzrechtes birgt aus journalistischer Sicht die Gefahr, dass davon in erster Linie die großen Verlage mit klickstarken Internet-Angeboten profitieren werden und nicht zwingend der unbedingt notwenige und zu fördernde Qualitätsjournalismus, so der ÖJC. „Die Folge wäre eine weitere Konzentration in der Medienlandschaft mit weitreichenden Folgen für alle Journalistinnen und Journalisten.“

Der ÖJC lehnt die geplante österreichische Variante eines ACTA-Vertrages ab. Hier würden die Grund- und Freiheitsrechte aller Bürgerinnen und Bürger massiv beschnitten.
„Ein modernes Urheberrecht muss zumindest für die Europäischen Union gelten“, regt ÖJC-Präsident Turnheim an. Zu sehr sind bereits jetzt die Inhalte länderübergreifend nutzbar. „Doch davon profitieren die Urheber nicht“, so Turnheim.

Da die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger für den ÖJC unantastbar sind, lehnt der ÖJC konsequenterweise die Überlegungen ab, Daten Unternehmen für die Verfolgung von Urheberrechtsdelikten zur Verfügung zu stellen. Die Feststellung der Verletzung des Urheberrechts darf nur von einem Richter erfolgen, fordert der ÖJC.

Der ÖJC spricht sich allerdings für eine Festplattenabgabe aus, fordert aber das diese allen schöpferischen Menschen zugutekommt, also auch den Journalistinnen und Journalisten – egal, in welchem Medium sie arbeiten. Prinzipiell können nur Printjournalisten von der Verwertungsgesellschaft profitieren, Onlinejournalisten nicht. Eigentlich nicht gerecht, was auch aufzeigt, wie veraltet diese Systeme sind.

Dennoch sieht die Chefredakteurin von elektro.at die Sache anders als Kollege Turnheim: Sowohl Kunstschaffende als auch Journalisten haben sich diesen Job freiwillig ausgesucht. Je nach Leistungsgrad bekommen sie ein Entgeld für ihre Tätigkeiten – wie jeder andere auch. „Ich bekomme Geld für mein Tun und sehe mich nicht als förderungswürdig an.“ Die Zeit der undurchschaubaren Fördertöpfe, die erst jenen nicht zugute kommen, die Förderung nötig hätten, muss endlich ein Ende finden.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden