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Dienstag, 23. April 2024
In Deutschland

RTL will DVB-T-Ausstrahlung beenden

Multimedia | Wolfgang Schalko | 17.01.2013 | |  Archiv
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Die Mediengruppe RTL plant den vollständigen Rückzug aus der digitalen terrestrischen Übertragung in Deutschland. Das erklärte Marc Schröder, Geschäftsführer vonRTL Interactive und Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe RTL, gegenüber einem deutschen Branchenportal. Der – unschwer zu erratende – Grund dafür: mangelnde Rentabilität.

Die DVB-T-Übertragung aller RTL-Programme soll spätestens mit dem Ende der vertraglich vereinbarten Übertragungsperiode Ende 2014 eingestellt werden. Allerdings können schon ab 1. Juni dieses Jahres in DVB-T-Haushalten im Großraum München RTL, Vox, Super RTL und auch RTL II nicht mehr empfangen werden. Nach 2014 bleiben dann auch in den übrigen deutschen DVB-T-Haushalten die Mattscheiben schwarz, würde man RTL-Programme empfangen wollen. Ausschlaggebend für den Ausstieg seien wirtschaftliche Aspekte. 2012 habe der Marktanteilsbeitrag von DVB-T bei den Sendern der RTL-Gruppe nur 4,2 Prozent betragen, bezogen auf die erzielte Reichweite sei DVB-T der bei weitem teuerste Übertragungsweg, so der RTL-Manager – im Verhältnis etwa 30 Mal teurer als über Satellit.

Zudem glaubt Schröder nicht, dass die Politik dem Druck der Telekommunikationsbranche lange standhalten kann, die begehrten terrestrischen Frequenzen statt für TV-Übertragungen lieber für Mobilfunk zu nutzen. Deshalb ist bei RTL auch nicht mit einem Umstieg auf den neuen Verbreitungsstandard DVB-T2 zu rechnen. Noch im Herbst 2012 war seitens der RTL-Gruppe betont worden, dass man einen Umstieg auf DVB-T2 in Betracht ziehe – allerdings nur, wenn dafür neuartige und tragfähige ökonomische Konzepte gefunden würden. Diese Suche verlief bislang erfolglos – aber da von den deutschen Öffentlich-Rechtlichen der Start von DVB-T2 unter anderem von einer Unterstützung der großen privaten Senderveranstalter RTL und ProSiebenSat.1 abhängig gemacht wurde, steht nun die Einführung des neuen Übertragungsstandards selbst in Frage.

Situation in Österreich

Bekanntlich kommt das digitale Antennenfernsehen hierzulande ohne die großen deutschen Privatsender aus – und zumindest für die RTL-Gruppe sei DVB-T auch weiterhin „kein Thema“, erklärte Florian Skala, Prokurist beim RTL-Vermarkter IP Österreich, gegenüber E&W Online. Ganz anders sieht das in Bezug auf DVB-T2 aus, das hierzulande ja heuer an den Start gehen soll: Dem anders als bei DVB-T gelagerten Geschäftsmodell (DVB-T2 soll mit einem hochauflösenden, deutlich größeren Programmbouquet gegen eine monatliches Gebühr kommen) scheint die Führung der RTL-Gruppe nicht abgeneigt zu sein. „Die Signale zu DVB-T2 sind bis dato grundsätzlich positiv„, so Skala.

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