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Donnerstag, 25. April 2024
Hot!Konsument-Umfrage

Geräte mit Ablaufdatum

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 24.01.2013 | | 4  Archiv
Fest verbaute Akkus, die sich nicht tauschen lassen, fallen auch unter das Thema „geplante Obsoleszenz“. Fest verbaute Akkus, die sich nicht tauschen lassen, fallen auch unter das Thema „geplante Obsoleszenz“.

Geräte die kurz nach Ablauf der Gewährleistungspflicht kaputtgehen, fest eingebaute Akkus oder Sicherungen, die sich nicht tauschen lassen, absichtlich eingebaute Mechanismen, die das Gerät zu einem bestimmten Zeitpunkt lahmlegen – die Rede ist von „geplanter Obsoleszenz". Das Verbrauchermagazin Konsument startet nun eine Umfrage zu diesem Thema.

Viele Konsumenten ärgern sich über Geräte, die bereits nach kurzer Nutzung teuer repariert oder gleich neu angeschafft werden müssen. Kritiker sprechen in solchen Fällen von „geplanter Obsoleszenz“ und sie haben sowohl die Hersteller, als auch den Handel unter Verdacht, die Lebenszeit vieler Produkte absichtlich zu beschränken, um auf diese Weise höhere Umsätze zu erzielen. Die Hersteller sagen: „Eine Verschwörungstheorie! Die Konsumenten verlangen nach günstigen Geräten und Billigware hat halt eine kürzere Lebensdauer, als qualitativ hochwertige und somit teurere Produkte.“

Nachzuweisen ist der vorsätzliche Fehlereinbau in den seltensten Fällen. Die einzigen Indizien sind oft nur die Erfahrungen der Verbraucher selbst, die sich durch kurzlebige Produkte übers Ohr gehauen fühlen. Auf Internetplattformen, wie zB „Murks? Nein Danke!“, können diese Konsumenten ihre Erfahrungen öffentlich posten – und das machen immer mehr.

Momentan läuft die Debatte rund um das Thema „geplante Obsoleszenz“ heiß. Zahlreiche Artikel sind darüber bereits erschienen, TV-Dokumentationen wurden dazu ausgestrahlt. Und auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) befasst sich nun damit. Es wurde eine Umfrage gestartet, um „dem Problem nachzugehen“. Der Bogen mit sechs Fragen ist online auszufüllen. Die Ergebnisse der Umfrage werden dann im Februar veröffentlicht.

up to date

Neben der „technischen Obsoleszenz“ sprechen Experten auch von der „psychologischen Obsoleszenz„. Darunter ist eine Vermarktungsstrategie der Hersteller zu verstehen, die darauf abzielt, dem Konsumenten einzureden, er brauche immer das allerneueste Produkt, um „in“ und up to date zu sein. Bilder von Menschenschlangen, die sich um Mitternacht vor bestimmten Läden versammeln, sprechen in diesem Zusammenhang für sich.

In der (bald erscheinenden) Jänner-Ausgabe der E&W, lesen Sie mehr zu diesem Thema.

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Kommentare (4)

  1. Folgen der GiG-Mentalität

    …und weil alles immer billiger wird, soll die Qualität gleich bleiben? Wie soll das denn funktionieren. Wenn ich billigen Schrott kaufe, darf ich mich nicht wundern, wenn die Lebensdauer doch eher auf der bescheiden Seite ist. Wenn ich Geld für Qualität ausgebe, werde ich auch eine entsprechende Gegenleistung erhalten.

  2. Schuld ist das System und die Einstellung der Leute…

    …der Konsument will (erwartet es sogar) jedes Jahr neue Geräte sehen, neue Produktnummern mit mehr Funktionen (auch wenn diese zum Teil absolut unsinnig sind), dazu noch Billiger Preise. Den 70 Zoll TV um 999,- am Besten usw. Das ist eine Spirale in der es nur Schrott geben kann… man sehe sich mal die Bauteilmenge in einem Gerät an – wenn jedes Teil um 3 Cent mehr kosten würde, wäre vielleicht die Haltbarkeit länger aber die Geräte würden das doppelte Kosten. Die Haltbarkeit ist ohnehin für 90% der Konsumenten egal, da viele sowieso 1-2 Jahre alte funktionstüchtige Geräte als wertlos betrachten, da es ja schon neue gibt – man will sich ja nicht blamieren! – merkwürdige Welt.

  3. Kampagne MURKS? NEIN DANKE! zeigt erste Erfolge

    Über die in den vergangenen Monaten durch intensive Medienarbeit im deutschsprachigen Raum initiierte Kampagne MURKS? NEIN DANKE! wurde das Thema der geplanten Obsoleszenz auf die Agenda in Gesellschaft und Politik gesetzt. So erhöht sich der Druck auf die Hersteller und den Handel, endlich zu einer nachhaltigen Produktqualität zu finden. Doch der Druck reicht bei weitem noch nicht aus. Dieses Jahr stehen Wahlen in Österreich und Deutschland an. Nutzen wir alle diese gelegenheit, um die Politik zu entschlossenen und tatkräftigen Aktivitäten abseits aller wohlfeilen Lippenbekenntnisse zu bringen.

    MURKS? NEIN DANKE! freut sich sehr über den breiten Zuspruch und dankt allen UnterstützerInnen. Überall entstehen Gruppen und neue Initiativen. Jede weitere helfende und fördernde Hand ist willkommen. Informationen auf http://www.murks-nein-danke.de/blog

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