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Samstag, 20. April 2024
Hot!Exklusiv-Interview: Stöhr-GF Florian Teutsch

„Drei bis vier Kernstandorte“

Hintergrund | Die Redaktion | 07.02.2013 | Downloads | |  Archiv
Florian Teutsch ist der neue GF von Stöhr. Der Unternehmer verrät E&W seine klaren Vorstellungen zur weiteren Existenz der Standorte. Florian Teutsch ist der neue GF von Stöhr. Der Unternehmer verrät E&W seine klaren Vorstellungen zur weiteren Existenz der Standorte.

"Das Klima und die Stimmung im Haus müssen passen, dann läuft auch das Geschäft. Stöhr ist bekannt für gute Beratung, anders als bei der Großfläche versuchen wir kulante Lösungen für unsere Kunden zu finden." E&W traf Florian Teutsch, den neuen GF von Stöhr, zum Exklusiv-Interview und erfuhr die nächsten Schritte des Unternehmens.  

E&W: Wie sieht Ihre Strategie mit den drei Filialen ab?

Teutsch: Wir werden anfangs mit den bestehenden Produktpaletten arbeiten, setzen auf After-Sale-Betreuung, darauf, ein junges Publikum zu erreichen und zu erhalten, oder auch Operating-Leasing – der Mittelstandskreis hat zB ein sehr interessantes Geschäftsmodell. Relevant ist natürlich der DB, wie zB bei WW Samsung, Liebherr oder Siemens, die bieten teilweise einen Faktor, den man bei Einstiegsgeräten oder anderen Markenanbietern nie lukrieren könnte. Aber mir ist vor allem das Komplettpaket wichtig, nicht nur Einkaufspreis und Spanne, sondern auch das Service im Haus zu machen und eventuell einen Servicevertrag für die Region abwickeln zu dürfen. Zudem überlegen wir, die Garantieverläungerung auf 5 Jahre wieder einzuführen, wenn ach eventuell auf eine Gerätegruppe eingeschränkt. Auch kurzfristige Leihgeräte sind ein Teil unserer Überlegungen in puncto Kundenbindung. Das generelle Ziel ist klar: Wir wollen uns im Markt und der Region so etablieren, dass an uns keiner vorbeikommt.“

E&W: Sie haben die Stöhr-Filialen Wiener Neustadt, Baden und Eisenstadt ohne Altlasten übernommen. Wie ging das vonstatten?

Teutsch: Nach der Due Diligence, also einer sorgfältigen Risikoprüfung, war klar, dass eine Sanierung nicht möglich gewesen wäre. Es wäre ein zu großer Stein um den Hals gehangen, das wäre nicht gegangen. (Anm. d. Red.: Die Verbindlichkeiten betrugen insgesamt rund 6,0 Millionen Euro). Somit wurde die Stöhr Electronic Service GmbH am 14.12 im Landesgericht Wr. Neustadt zur Schließung eingetragen. Anschließend hat die Tema Electronics Service & Vertriebs GmbH im Rahmen des Bieterverfahrens die Masse der Stöhr Electronic Service GmbH erworben – inkl. Namen und Wortbildmarke, was wichtig war. Somit können wir als Marke Red Zac Stöhr bleiben. Tema steht übrigens für meine Eltern Teutsch Michael und Annegret. Das war also kein ominöser Deal mit der Industrie, sondern eine durchaus vorkommende rechtliche Situation. Wir sind ein neues Unternehmen, müssen alle Verträge neu aufsetzen, von Personalverträgen, über Miete, Lieferantenverträgen etc. Da sind wir, wie jedes andere neue Unternehmen, gerade dabei. Wir haben also ausschließlich das Warenlager, das Inventar und den bekannten Namen von der Stöhr Electronic Service & Vertriebs GmbH gekauft. Auch wenn wir ein gutes Einvernehmen mit dem Masseverwalter haben, alles andere – wie die Altlasten und Außenstände – gehen uns nichts an.

E&W: Wie sieht es mit den Standorten aus?

Teutsch: Wir prüfen gerade, ob wir doch eine Filiale in Neunkirchen eröffnen, aber kleiner als vorher. Auch in Eisenstadt wollen wir einen Standortwechsel, 1000m2 Verkaufsfläche ist für Eisenstadt viel zu groß.

E&W: Der „alte“ Stöhr war auch durch stetige Expansion bekannt..

Teutsch: Das ist bei uns nicht geplant. Wir setzen auf die drei bis vier Kernstandorte. Wir sind froh, wenn wir nach drei Jahren immer noch da sind, dann können wir weiterreden. Wer zu schnell expandiert, kann sich sehr schnell übernehmen, meiner Meinung nach. Aber natürlich habe ich das Ziel, wieder größter Red Zac-Händler Österreichs zu werden.

E&W: Wie läuft es jetzt – und wie sieht es mit Ihrer „Kondition“ aus?

Teutsch: Seit 15. Dezember läuft es den Umständen entsprechend recht gut, auch, was das Feedback unserer Kunden betrifft. Natürlich war eine Unsicherheit da, aber ich war überrascht, ich hätte es schlimmer erwartet. Wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, können wir lange durchhalten. Zumindest, wenn wir die 1000m2 Eisenstadt verkleinern, der jetzige Standort frisst viel Geld.

E&W: Wie werden Sie mit dem Thema Multichannelhandel umgehen?

Teutsch: Wir haben noch keinen Onlineshop, denken aber darüber nach. Unsere Kunden sind traditionell eher aus dem älteren und gehobeneren Segment. Deshalb ist es wichtig, auch ein jüngeres Klientel zu erreichen. Ob das mit einem Abholmarkt sein muss, es gibt verschiedene Optionen. Auch das Thema Geizhals muss man sich sehr genau überlegen. Aktionen und Lockangebote sind natürlich von uns zu erwarten, aber das darf nicht die Qualität stören.

E&W: Stichwort Preisdumping – wo sehen Sie die Herausforderungen?

Teutsch: Wenn die Großfläche mit Preisen reinfährt, bei denen wir einfach nicht mithalten können. Beratungsqualität darf vielleicht ein bisschen mehr kosten, aber 300 Euro Preisunterschied geht halt einfach nicht.

Das gesamte Interview finden Sie in der aktuellen Printausgabe der E&W oder hier als pdf-Dokument.

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