T-Mobile sucht die Trendwende
T-Mobile CEO Andreas Bierwirth will auf den Wachstumspfad zurück. (Foto: Dominik Schebach)Über einen Rückgang von 5% beim Umsatz hat heute Andreas Bierwirth bei seiner ersten Bilanzpressekonferenz als CEO von T-Mobile Austria berichtet. So ging trotz Wachstums bei Kunden und erbrachten Leistungen der Umsatz auf 878 Mio Euro zurück. Das EBITDA betrug 234 Mio Euro. Der Umsatz pro Kunden und Monat (ARPU) sank im vergangenen Jahr von 18 auf 16 Euro. In den kommenden zwei Jahren will Bierwirth den Betreiber auf den Wachstumspfad zurückbringen.
Auch bei T-Mobile führt man die schlechte Ertragslage auf regulatorische Eingriffe wie die Einführung des 60 Euro-Limits bei Datenrechnungen sowie die weitere Absenkung der Roaming-Gebühren und den harten Wettbewerb zurück. „Die gute Nachricht: Trotz des anhaltenden Umsatzrückgangs konnte T-Mobile Austria seine EBITDA-Marge mit rund 27 Prozent stabil halten und schneidet damit im österreichischen Branchenvergleich gut ab“, erklärte Wolfgang Kniese, Finanzgeschäftsführer (CFO) von T-Mobile Austria. „Das bedeutet, dass wir mit den Problemen des Marktes am besten zurechtkommen. Trotz des Umsatzverfalls streben wir in den nächsten Jahren eine Trendwende an“, sagte Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria. Die Zahl der Mitarbeiter blieb 2012 mit rund 1400 Personen konstant.
Oberste Priorität
Oberste Priorität von T-Mobile Austria sei die Stabilisierung des Umsatzes und die Rückkehr zu moderatem Umsatzwachstum bis zum Jahr 2015, erklärte Bierwirth – trotz weiterer anstehender regulatorischer Eingriffe wie sinkender Terminierungsenttgelte und Roaminggebühren. Basis soll das in den vergangenen Monaten intern erarbeitete Arbeitsprogramm „Attack2Win“ sein. Markentechnisch will Bierwirth dazu Telering stärker im Low-Cost-Segment positionieren, während T-Mobile den Premium-Bereich sowie das Business-Segment abdecken soll. Erste Erfahrungen mit der Strategie im Weihnachtsgeschäft stimmen ihn optimistisch.
Unterschiedliche Geschwindigkeiten
Weitere Impulse erwartet der T-Mobile-CEO im Datenbereich. Mit dem laufenden Roll-out von LTE sowie die Ausweitung des 3G-Versorgungsgebietes auf 94% der Bevölkerung soll T-Mobile sich als Alternative zur Festnetz-Versorgung etablieren. Unterschiedlich große Datenpakete und Verbindungsgeschwindigkeiten sollen verschiedenen Kundenbedürfnissen entsprechen. Künftig wird es darum möglich sein, Datenpakte mit höherer Verbindungsgeschwindigkeit je nach Bedarf zusätzlich zum Grundtarif zu buchen.
Weitere Wachstumsfelder sieht Bierwirth für T-Mobile im Bereich Geschäftskunden, durch die Hereinnahme von MVNO (Virtuellen Netzbetreibern) ins eigene Netz sowie M2M-Kommunikation.
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