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Samstag, 20. April 2024
GfK TEMAX Westeuropa

„Wachstum im Q4 2012“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 04.03.2013 | | 1  Archiv
Elektrogerätemarkt: Der Smartphone-Boom kompensiert den schwächelnden Unterhaltungselektronik-Sektor. (Foto: Screenshot) Elektrogerätemarkt: Der Smartphone-Boom kompensiert den schwächelnden Unterhaltungselektronik-Sektor. (Foto: Screenshot)

Vor kurzem wurden die Ergebnisse des aktuellen GfK TEMAX Westeuropa veröffentlicht. Laut diesen steigerte der westeuropäische Elektrogerätemarkt seinen Umsatz im vierten Quartal 2012 um 1% auf 56,3 Milliarden Euro. Das insgesamt umgesetzte Volumen mit technischen Gebrauchsgütern beläuft sich im Jahr 2012, laut TEMAX, auf 190,7 Milliarden Euro, was (verglichen mit dem Vorjahr) ein leichtes Plus von 0,2% bedeutet. Auf Länderebene zeigt sich ein dem volkswirtschaftlichen Verlauf entsprechend uneinheitliches Bild.

Zusammenfassend kann man sagen: Spitzenreiter beim Wachstum aller im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Sektoren ist die Telekommunikation. „Smartphones bleiben der Motor der Branche und sorgen sowohl im vierten Quartal 2012 wie auch im Jahresverlauf für zweistellige Umsatzzuwächse“, so GfK. Dem Bürogerätemarkt und der Unterhaltungselektronik fehlt derzeit hingegen „ein profitables Zugpferd, das für positive Wachstumsraten in ihren Branchen sorgt“. Auf Länderebene gibt es zum Teil große Differenzen zwischen dem von der Wirtschaftskrise besonders betroffenen Süden und den nördlichen Staaten, die „vergleichsweise gut da stehen“.

Telekommunikation: zweistelliges Umsatzwachstum  

„Mit einem Umsatzvolumen von knapp 7,1 Milliarden Euro auf Basis nicht subventionierter Preise blickt der Westeuropäische Markt für Telekommunikation auf ein beindruckendes Schlussquartal 2012 zurück“, so GfK TEMAX Westeuropa in seinem Bericht. Die zwischen Oktober und Dezember generierte Wachstumsrate beträgt 10,3%. Keiner der im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Sektoren konnte in diesem Zeitraum stärker zulegen. „Die Jahresbilanz fällt mit einem Umsatzvolumen von 22,9 Milliarden Euro und einem Plus von 11,4% sogar noch positiver aus.“

Informationstechnologie: Durchbruch für Tablets in 2012

Die Abschlussbilanz für Informationstechnologie (IT) weist einen Umsatz von 18,2 Milliarden Euro im vierten Quartal sowie ein Gesamtvolumen von 59,4 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf. Das über das Jahr generierte Plus beträgt 3,9%. Zwischen Oktober und Dezember 2012 erzielt der Sektor sogar eine Wachstumsrate von 6,5%. „Angesichts der Herausforderungen durch gesättigte Märkte und hoher Haushaltsausstattung ein sicherlich gutes Ergebnis“, wie GfK es formuliert. 

Getrieben wird die positive Entwicklung durch das signifikante Wachstum im Bereich ultradünne Notebooks und Tablets. Preislich attraktive Angebote sorgen für zusätzliche Nachfrage in diesem Segment. Getragen von weiteren Neuheiten im Bereich Hardware, aber auch erhöhtem Bedarf nach Produkten wie Software und Services erwartet GfK für 2013 eine anhaltend positive Entwicklung im Markt für Informationstechnologie.      
    
Elektrokleingeräte: deutliches Plus zum Jahresabschluss

Mit Elektrokleingeräten wurden in Westeuropa im Q4 2012 insgesamt 4,9 Milliarden Euro umgesetzt. Das sind 6,2% mehr als im vierten Quartal 2011. Auch die Jahresbilanz für 2012 fällt mit einem Umsatzvolumen von 15,1 Milliarden Euro und einer Wachstumsrate von 3,9% positiv aus. Auf Länderebene befinden sich Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Plus. Spanien, Italien, Portugal und Griechenland hingegen verzeichnen eine rückläufige Entwicklung.

Traditionelle Küchenmaschinen bleiben ein solider Wachstumstreiber im europäischen Markt für Elektrokleingeräte. Preisrückgängen zum Trotz legen die Umsätze mit Espresso- und Kaffeevollautomaten zu. Filterkaffeemaschinen aus dem Portionssegment profitieren ebenfalls von Promotion-Aktionen, besonders in Frankreich und Großbritannien. Darüber hinaus sorgen Innovationen für Umsatzbelebung, wie beispielsweise in Deutschland im Bereich Mundduschen. In den Niederlanden sind Kaffeemaschinen mit austauschbarem Bohnenbehälter gefragt. In Großbritannien wiederum wachsen die Umsätze bei den sogenannten ILP-Haarentfernern. Von einem guten Mix aus „herkömmlichen“ Wachstumsmotoren und Neuerungen erwartet GfK auch in 2013 entsprechende Impulse im Markt für Elektrokleingeräte
 
Elektrogroßgeräte: Effizienz, Komfort & Kapazität im Trend

Das Elektrogroßgeräte-Segment in Westeuropa verzeichnet im vierten Quartal 2012 einen Umsatz von 8,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,4% entspricht. „Getragen wird dies von den positiven Entwicklungen in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Schweden“, so GfK. Über das gesamte Jahr wurden ein Wachstum von 0,8% und ein Gesamtvolumen von 31,5 Milliarden Euro erzielt. 

„Der positive Geschäftsverlauf in Österreich und Deutschland wird beflügelt vom stetig wachsenden Interesse der Konsumenten an effizienten, komfortablen Geräten mit großer Ladekapazität.Umsatztreiber im Wäschesegment sind Wärmepumpentrockner mit hoher EEK und mit Volumina von sieben Kilogramm oder mehr. Zu den Wachstumsnischen im Bereich Kochen zählen Dampfgarer, Designer-Dunstabzugshauben sowie das Thema flexible Induktion. In Schweden liegt der Fokus auf geräuscharmen, hochqualitativen Produkten mit geringem Wasser- und Energieverbrauch während Konsumenten in Großbritannien eher zu größeren Geräten wie Side-by-Side-Kühlschränken tendieren. Das Thema Energieeffizienz steht hier noch nicht so stark im Mittelpunkt.  

Foto: hochwertige technische Ausstattung gefragt

Der Umsatz im Bereich Foto betrug im vierten Quartal 2012 2,5 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 1,2%. Die Gesamtentwicklung im vergangenen Jahr beschreibt GfK hingegen als durchwachsen. Zwischen Januar und Dezember 2012 wurden 8,4 Milliarden Euro generiert und damit 2,3% weniger als 2011. Ein positiver Trend, der sich mit der Zeit verstärkt, ist die wachsende Umsatzbedeutung der Kameras mit Wechselobjektiv. „Dies befruchtet auch das Zubehörgeschäft, speziell die Nachfrage nach Wechselobjektiven.“ Zwei Teilbereiche sorgen für Umsatzzuwächse: das relativ neue Segment der „compact system cameras“ (mirrorless) sowie die Spiegelreflexkameras. Darüber hinaus beleben „fixed lense cameras“ mit verbesserter technischer Ausstattung und attraktivem Design die Nachfrage. Dies hilft, den anhaltenden Rückgang bei einfacheren Geräten zu kompensieren, die mehr und mehr durch Smartphones ersetzt werden. Der Trend zu qualitativ hochwertigeren Produkten stimmt optimistisch für das Geschäftsjahr 2013.

Unterhaltungselektronik: hochwertiger Hörgenuss gefragt

Der 2012 in Westeuropa mit Produkten der Unterhaltungselektronik  generierte Gesamtumsatz beträgt 37,9 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 10,4% verglichen mit dem Vorjahr. Auch das Schlussquartal konnte diesen Trend nicht stoppen. Zwischen Oktober und Dezember 2012 werden 11,3 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit 12,1% weniger als noch im vierten Quartal 2011.

GfK TEMAX erklärt: „Es ist ziemlich offensichtlich, dass Fernseher ihre Top Position im Ranking der attraktivsten digitalen Produkte eingebüßt haben. Für Konsumenten hat die Anschaffung eines neuen Flachbildfernsehers in der digitalen Welt nicht  oberste Priorität. Die meisten Haushalte besitzen bereits ein entsprechendes Gerät, oft sogar schon ein zweites oder drittes. Diese werden aber zum Teil durch Bildschirme mit größeren Diagonalen oder Smart-TV-Geräte ersetzt. So bleibt die Nachfrage zwar auf einem stabilen und hohen Level, sieht sich jedoch weiterhin mit anhaltendem Preisverfall konfrontiert.“

Die Aussichten für das Audio-Segment sind hingegen positiv, da Konsumenten verstärkt Interesse an echtem Hörgenuss zeigen. Viele möchten ihre auf Smartphones oder tragbaren Media Playern gespeicherten Audiodateien „zusätzlich im häuslichen Bereich und in entsprechend hoher Qualität“ genießen. Dies wiederum lässt die Nachfrage nach entsprechendem Zubehör wie Docking Stationen ansteigen. Für 2013 heißt deshalb der Trend im Bereich Unterhaltungselektronik: mehr Audio als TV oder Video. 

GfK TEMAX Westeuropa: stabile Entwicklung in schwierigem Jahr

Fazit: „2012 muss im Rückblick als schwieriges Jahr für Europa gewertet werden, in dem in einigen Ländern noch immer Rezession und Unsicherheit herrschen. Vor diesem Hintergrund ist das zwischen Januar und Dezember erzielte minimale Umsatzwachstum von 0,2% auf 190,7 Milliarden Euro ein insgesamt solides Ergebnis für den europäischen Elektrogerätemarkt. Allerdings zeigt sich eine große Kluft auf Länderebene. Während der Süden und Osten Europas mit zum Teil extrem hoher Arbeitslosigkeit kämpft, stehen die Verbraucher in den nördlichen Staaten trotz Krise verhältnismäßig gut da. Entsprechend unterschiedlich entwickeln sich die im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Länder. Das vierte Quartal 2012 verzeichnet ein Plus von 1,0%. In diesem Zeitraum werden in Westeuropa insgesamt 56,3 Milliarden Euro mit technischen Gebrauchsgütern umgesetzt.“

„Experten gehen davon aus, dass die Talsohle der Finanz- und Wirtschaftskrise seit vergangenem Herbst durchschritten ist. Zwar gibt es noch viele Unwägbarkeiten und Risiken, doch ganz vorsichtig macht sich wieder Hoffnung in Europa breit. Vorausgesetzt, die Krise eskaliert nicht noch einmal, ist für den westeuropäischen Markt für technische Gebrauchsgüter vorsichtiger Optimismus für das Jahr 2013 durchaus angebracht.“ 

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Kommentare (1)

  1. es wird bald teurer..

    .. wenn nicht richtig entsorgt wird und weiterhin in immer mehr produziert wird. Es müssen die Ressourcen aus den alten Geräten genutzt werden um auch Effizient zu sein. Ständig neue Ressourcen abbauen, und verarbeitete Metall einfach in den Abfall landen lassen funktioniert nicht.
    Oder es wird qualitativ Hochwertiger Produziert und die geplante Obsoleszenz abgeschafft!
    Gibt es deine keine Möglichkeit das mit dem wirtschaftlichen Wachstum irgendwie zu kombinieren?!
    http://www.elektro-ade.at/handy-entsorgen/

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