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Samstag, 20. April 2024
Hot!Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

Niedermeyer ist insolvent

Hintergrund | Dominik Schebach | 02.04.2013 | |  Archiv
Das Konzept des Elektronik-Nahversorgers ist unter Druck geraten. Jetzt will Werner Weber mit einem radikalen Umbau die Zukunft von Niedermeyer sichern. Das Konzept des Elektronik-Nahversorgers ist unter Druck geraten. Jetzt will Werner Weber mit einem radikalen Umbau die Zukunft von Niedermeyer sichern.

Die Niedermeyer hat heute beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag gestellt. Als Ursache wurden die angespannte finanzielle Situation, der konjunkturbedingte Umsatzrückgängen und sinkenden Margen, aber auch das sehr dichten Filialnetz genannt. Das Sanierungsverfahren wird ohne Eigenverwaltung durchgeführt. Laut KSV betragen die Passiva 28,8 Mio Euro.

Das Konzept des Elektronik-Nahversorgers ist in einem von Großflächen-Diskontern und Online-Shops dominierten Markt zunehmend unter Druck geraten. Das Unternehmen wird nun die Möglichkeiten einer Restrukturierung im Zuge des Sanierungsverfahrens nutzen, um die wesentlichen Unternehmensbestandteile zu erhalten und eine strategische Neuausrichtung gewährleisten zu können. Den Gläubigern bietet Niedermeyer eine Quote von 20%, zahlbar in zwei Jahren an.

„Mir ist bewusst, wie belastend die derzeitige Situation für jeden einzelnen der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Nach ersten Gesprächen mit potentiellen Investoren, bin ich aber überzeugt, dass nur ein radikaler Umbau des Unternehmens und eine Konzentration auf unsere Top-Standorte in Verbindung mit Multi-Shopping und dem erlebnisorientierten Shop-Konzept die Zukunft von Niedermeyer sichern kann.“, erklärte Mehrheitseigentümer Werner Weber.

Der vorgelegte Sanierungsplan sieht neben einer Anpassung der Strukturen in der Zentrale, die Konzentration des Filialnetzes auf die besten innerstädtischen Lagen und Top Einkaufszentren vor. In Summe werden 45 von 98 Filialen fortgeführt. Die Schließung von Filialen und Teilbereichen der Zentrale führt zu einer geplanten Reduktion der Belegschaft um 279 Mitarbeiter.

Die Unternehmensleitung ist nach eigenen Angaben in guten Gesprächen mit potentiellen Investoren zur Umsetzung des neuen Konzeptes. Darin ist der Umbau der verbleibenden Filialen auf einen neuen Standard vorgesehen, der sich an den erlebnisorientierten Shop-Konzepten von Apple und Samsung orientiert. Als Basis des neuen Konzepts soll das vor kurzem eingeführte Niedermeyer-Multi-Shopping dienen. Das Multichannel-Angebot aus Internetbestellung und Abholung in den Filialen ist bereits für 20% des Umsatzes verantwortlich.

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