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Samstag, 20. April 2024
Internet Ombudsmann Jahresbericht 2012:

Abzocke sinkt – dafür steigen die Datenschutzprobleme

Hintergrund | Dominik Schebach | 25.04.2013 | |  Archiv
Der Internet Ombudsmann registrierte im vergangenen Jahr 5.617 Beschwerdefälle. Verstragstreitigkeiten und Abzockfälle sowie verspätete oder ausbleibende Lieferungen stellten die häufigsten Probleme. (Bild © Rainer Sturm/PIXELIO/www.pixelio.de) Der Internet Ombudsmann registrierte im vergangenen Jahr 5.617 Beschwerdefälle. Verstragstreitigkeiten und Abzockfälle sowie verspätete oder ausbleibende Lieferungen stellten die häufigsten Probleme. (Bild © Rainer Sturm/PIXELIO/www.pixelio.de)

Der Rückgang der Internet-Abzock-Fälle setzt sich fort, dafür legen die Probleme beim Datenschutz überproportional zu. Das geht aus dem Bericht des Internet Ombudsmanns für 2012 hervor. Die häufigsten Beschwerdegründe waren Vertragsstreitigkeiten, neue Abzocke-Fallen und Lieferprobleme.

Rund 87 Prozent der insgesamt 5.617 Beschwerdefälle, die 2012 beim Internet Ombudsmann mit der Bitte um Unterstützung und außergerichtliche Streitschlichtung gemeldet wurden, haben wir erfolgreich bearbeitet. Insgesamt ersparten sich Konsumenten daher im Jahr 2012 durch die Arbeit des Internet Ombudsmann Kosten in der Höhe von rund 840.000 Euro“, erklärte Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet Ombudsmann. „Mit 231,50 Euro war die durchschnittliche Schadenshöhe pro Beschwerde im Jahr 2012 erneut deutlich höher als im Vorjahr (2011: 184,60 Euro pro Fall).“

Angeführt wurde die Liste der Fälle von Vertragsstreitigkeiten (37%). Typische Beispiele reichen von ungewollten Vertragsverlängerungen und Vertragsabschlüssen bis hin zu Problemen bei der konkreten Abwicklung des Rücktritts vom Vertrag. Erstmals nur auf Platz zwei der Beschwerdestatistik des Internet Ombudsmann lagen 2012 die vermeintlichen „Gratis“-Angebote (15,8%). Hauptsächlich waren das im Vorjahr die sogenannten „B2B“-Abzockefälle. Beanstandungen zu ausbleibenden oder verspäteten Lieferungen folgten mit 12,1% an dritter Stelle.

Zuwächse bei Datenschutz-Beschwerden

Die größten Steigerungen bei Beanstandungen waren im Bereich Datenschutz zu verzeichnen: 2012 wurden um 258 Prozent mehr Fälle an den Internet Ombudsmann herangetragen. Das sind bereits 8,8% der Gesamtbeschwerden im Vergleich zu 2,9 Prozent im Jahr 2011. Hier handelte es sich in vielen Fällen um „Fake-Profile“ in sozialen Netzwerken, die hauptsächlich in Verbindung mit Cyber-Mobbing beanstandet wurden. Aber auch gehackte E-Mail-Accounts und widerrechtlich veröffentlichte persönliche Daten, wie z. B. Fotos, Adressangaben und Privatnachrichten, waren ein Ärgernis für viele Internet-Nutzer.

Auffällige Steigerungen gab es bei Fällen zu Marken- und Urheberrecht. Bei Jugendlichen sind WAP- und WEB-Billing problematisch. Einen Höhepunkt fand 2012 das Problem mit Lösegeld-Trojanern, mit denen Cyberkriminelle den Zugang zum PC der Benutzer blockieren und damit die Daten des Nutzers in Geiselhaft nehmen. Hier hilft lediglich die Entfernung der Schadsoftware.

 

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