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Donnerstag, 25. April 2024
Anklage: Abgabenhinterziehung

Elektro Schuler vor Gericht

Hintergrund | Die Redaktion | 14.06.2013 | |  Archiv
Drei Millionen Euro soll Elektro Schuler am Fiskus vorbeimanövriert haben. Das Urteil wird für heute erwartet. (Foto: GesaD  / pixelio.de) Drei Millionen Euro soll Elektro Schuler am Fiskus vorbeimanövriert haben. Das Urteil wird für heute erwartet. (Foto: GesaD / pixelio.de)

Wie die Tiroler Tageszeitung meldet, stehen die drei aktuellen und ein bereits ausgeschiedener Gesellschafter des Elektrounternehmens Schuler wegen des Verdachtes auf gewerbsmäßige Abgabenhinterziehung in Millionenhöhe vor Gericht. Die Angeklagten zeigen sich teilweise geständig. Das Urteil wird heute erwartet.

Es sei einer der größten Prozesse puncto Abgabenhinterziehung in den letzten Jahren in Tirol. Größtenteils das Küchengeschäft sei der „Nährboden” für die Abgabenhinterziehung – es gilt die Unschuldsvermutung – gewesen. 

Die Anklage: Von 2004 bis 2010 hätte Elektro Schuler Rechnungsbeträge  auf Wunsch der Kundschaft  um ein Viertel reduziert. Die lukrierten Schwarzgelderlöse sollen dann wiederum für „schwarz“ ausbezahlte Löhne, Eigendarlehen und Ausschüttungen verwendet worden sein. Die so am Fiskus vorbeigeschleusten Beträge sollen insgesamt die Drei-Millionen-Euro-Grenze erreichen.

Der ausgeschiedene Gesellschafter wies bei Anklageerhebung die Vorwürfe von sich, wurde jedoch von seinen Mitgesellschaftern belastet. Der erst­angeklagte Geschäftsführer zeigte sich hingegen bereits in groben Zügen geständig. Laut Finanzstrafgesetz drohen den Angeklagten nun bis zu fünf Jahre Haft oder Geldstrafe in der Höhe des dreifachen des jeweils hinterzogenen Betrages.

Firmenanwalt Stefan Kornberger relativiert gegenüber der Tiroler Tageszeitung: „Meine Mandanten haben mit den Behörden zusammengearbeitet, Verantwortung für die Firma übernommen und unter größten Anstrengungen bereits sämtliche Abgabenforderungen bezahlt. Es besteht somit keinerlei Abgabenschuldigkeit mehr. Wir hoffen nun, dass dies als Milderungsgrund gesehen wird und auch eine allfällige Verbandsgeldbuße noch den Erhalt eines Tiroler Betriebes mit 100 Arbeitsplätzen ermöglicht.“

Auch gegen das Unternehmen selbst wurde ein Antrag auf Verhängung einer Verbandsgeldbuße eingebracht, da Entscheidungsträger der Firma die angeklagten Finanzvergehen zu Gunsten des Unternehmens begangen hätten. 

Elektro Schuler hat zwei Standorte in Tirol: In Völs im Einkaufszentrum Cyta und Thaur und machte sich unter anderem mit seinem Aktivküchen-Konzept einen Namen.

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