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Donnerstag, 25. April 2024
Bundessparte Handel informiert:

Stabile Entwicklung im Einzelhandel

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 01.08.2013 | |  Archiv
Die Strukturanalyse der KMU Forschung brachte ein überraschendes Ergebnis: Erstmals seit Jahren steigt die Zahl der stationären Geschäfte wieder an. (Bild: Rainer Sturm/ PIXELIO/ www.pixelio.de) Die Strukturanalyse der KMU Forschung brachte ein überraschendes Ergebnis: Erstmals seit Jahren steigt die Zahl der stationären Geschäfte wieder an. (Bild: Rainer Sturm/ PIXELIO/ www.pixelio.de)

Die Bundessparte Handel der WKÖ informierte über die Entwicklung des Einzelhandels im ersten Halbjahr 2013 und wagte einen Ausblick. Auf die Fragen, wie sich der österreichische Handel in der ersten Jahreshälfte 2013 entwickelt hat, welchen Ausblick die Branche auf die weitere Entwicklung im heurigen Jahr gibt und welche Themen den heimischen Handel bewegen, wurde dabei im Speziellen eingegangen. Die Ergebnisse: Sowohl der nominelle Umsatz als auch Beschäftigungszahlen konnten leicht zulegen; Strukturwandel verliert nicht an Dynamik.

 „Der heimische Handel ist ein Schiff, das auch bei hohem Wellengang stabil bleibt“, fasste Bettina Lorentschitsch, Obfrau der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, die aktuelle Entwicklung der Branche zusammen.

Eine aktuelle Erhebung der KMU Forschung Austria, die Lorentschitsch gemeinsam mit Bundesspartengeschäftsführer René Tritscher und Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria präsentierte, ergab: Die Umsätze im stationären Einzelhandel (also ohne Internethandel und Großhandel) in Österreich lagen im ersten Halbjahr 2013 nominell um 0,3% über dem Vorjahresniveau.

Einen leichten Zuwachs gab es auch bei der Zahl der Beschäftigten: Exklusive geringfügig Beschäftigte waren im österreichischen Einzelhandel (inklusive Tankstellen und nicht-stationärer Einzelhandel) im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2013 rund 280.600 Personen beschäftigt, das ist ein Plus von 0,2% gegenüber dem Vorjahresniveau. Die Zahl der geringfügigen Beschäftigten stieg im selben Zeitraum um 2,3%. „Das zeigt klar, dass das Plus bei geringfügigen Beschäftigten keine Verschiebung in der Beschäftigtenstruktur ist. Der Anstieg der Beschäftigtenzahlen im Handel zeigt einmal mehr, dass der Handel seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung auch in turbulenten Zeiten wie diesen gerecht wird. Der Handel steht zu seinen Mitarbeitern“, betonte Lorentschitsch auch mit Verweis auf die Zusagen mehrerer Handelsunternehmen, Mitarbeiter der insolventen Dayli übernehmen zu wollen.

Dass dem Handel ein raueres Konjunkturklima entgegenschlägt, zeigt der Rückgang des realen Umsatzes um 1,8%. Insgesamt setzte sich die Umsatzentwicklung des zweiten Halbjahres 2012 auch in der ersten Jahreshälfte 2013 fort. In absoluten Zahlen betrug der Umsatz im stationären Einzelhandel netto rund 26 Milliarden Euro.

Bei der Umsatzentwicklung setzt sich die Polarisierung zwischen den Einzelhandelsstandorten fort: Während 38% der Einzelhandelsgeschäfte ein Umsatzplus verzeichneten, mussten 49% Rückgänge hinnehmen, die übrigen berichten über stabile Umsätze.

Zahl der stationären Geschäfte steigt wieder

Ein überraschendes Ergebnis bringt die Strukturanalyse der KMU Forschung: Erstmals seit Jahren steigt die Zahl der stationären Geschäfte wieder. Zum ersten Quartal 2013 standen den Konsumenten rund 42.600 Einzelhandelsgeschäfte zum Einkaufen zur Verfügung. Hinzu kommen noch 2.000 Verkaufslokale von Großhandelsunternehmen sowie 3.900 Ladengeschäfte von Erzeugungsunternehmen, die vorwiegend ihre selbst erzeugten Produkte vertreiben.

Insgesamt bietet der stationäre Handel seinen Kunden die Möglichkeit, in 48.500 Geschäften einzukaufen – das ist eine Zunahme von 100 Geschäften gegenüber dem Vorjahr. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der kleinen inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte nicht – wie in den Jahren davor – rückläufig ist. Das zahlenmäßige Wachstum ist jedoch auf die Expansion der großen, filialisierten Handelsunternehmen zurückzuführen. Im längerfristigen Vergleich zeigt sich, dass die Zahl der Geschäfte in Österreich zwischen 2002 und 2012 um 7% gesunken ist, während die Verkaufsflächen um 9% gewachsen sind. Insgesamt beläuft sich die Verkaufsfläche im stationären Handel nun auf rund 16 Millionen Quadratmeter. Tritscher: „Dies zeigt, dass der Strukturwandel im stationären Handel nicht an Dynamik verliert, Verkaufsfläche und Konzentration nehmen weiter zu.“

Ausblick: stabiler Geschäftsverlauf erwartet

Die Krise im Euro-Raum erschwert die Konjunkturerholung in Österreich. Die Entwicklung des privaten Konsums bleibt verhalten. Dennoch erwartet der Großteil der Einzelhändler (75%) laut KMU Forschung Austria für die nächsten Monate keine Änderung des Geschäftsverlaufs (Vorjahr: 71%). Voithofer dazu: „Auch hier zeigt sich Stabilität mit leicht positiven Vorzeichen“.

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