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Samstag, 20. April 2024
Österreichische Energieagentur: „Come On Labels“

Energiekennzeichnung von Geräten oft mangelhaft

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 29.08.2013 | | 3  Archiv
Die Österreichische Energieagentur  hat erhoben, dass nur 61% der Elektrogeräte richtig gekennzeichnet sind. An der Spitze der korrekt gekennzeichneten Geräte finden sich die Waschmaschinen mit 86%. Die Österreichische Energieagentur hat erhoben, dass nur 61% der Elektrogeräte richtig gekennzeichnet sind. An der Spitze der korrekt gekennzeichneten Geräte finden sich die Waschmaschinen mit 86%.

Die Energiekennzeichnung gilt ja eine wichtige Orientierungshilfe für Konsumenten beim Kauf von Elektrogeräten. Aber: Nur 61% der Geräte sind richtig gekennzeichnet, wie eine aktuelle Erhebung der Österreichischen Energieagentur ergibt.

Im Rahmen des EU-Projektes „Come On Labels“, mit dem die Einführung der neuen Energiekennzeichnung seit 2011 unterstützt und begleitet wurde, führte die Österreichische Energieagentur stichprobenartige Kontrollen zur korrekten Umsetzung der Energiekennzeichnung im Handel durch. So wurden in den vergangenen 1,5 Jahren in drei Wellen insgesamt 10.522 Produkte in 60 Geschäften und Online Shops kontrolliert. Das Ergebnis: 61% der Geräte waren korrekt gekennzeichnet, 21% nur teilweise korrekt bzw. nicht korrekt und 18% überhaupt nicht gekennzeichnet.

„Energiefresser bald unverkäuflich“

Die Kennzeichnung wird stetig besser, der österreichische Handel liegt mit diesem Ergebnis im europäischen Durchschnitt. Dennoch sind mehr als ein Drittel der Geräte mangelhaft bzw. überhaupt nicht gekennzeichnet“, so Peter Traupmann, GF der Österreichischen Energieagentur. „Die Konsumenten werden immer kritischer und sind bestens – zB. über Internet –  informiert. Die Energiekennzeichnung folgt einer logischen Entwicklung und wird bald zur Selbstverständlichkeit bei jeder Kaufentscheidung von Elektro- oder Haushaltsgeräten. „Energiefresser“ werden daher in wenigen Jahren unverkäuflich sein. Kein Wunder: so verbraucht etwa ein Kühlschrank der Kategorie A+++ um 60% weniger Energie als einer der immer noch guten Kategorie A. Für Konsumenten schlägt sich dieser Vorteil positiv mit 400 Euro Ersparnis in zehn Jahren zu Buche“, so die Energieagentur.

Elektronikfachhändler vorbildhaft

Betrachtet man die Untersuchung der Österreichischen Energieagentur im Detail so lässt sich Positives erkennen. Demnach zeichnen die Elektronikfachhändler ihre Produkte zu 84% absolut korrekt aus. Küchenstudios und Möbelmärkte sind bei der Umsetzung der Kennzeichnungspflicht nicht auf dem hohen Niveau der Elektronikfachgeschäfte. Labels werden fälschlicherweise oft an der Innenseite der Geräte oder teilweise auch gar nicht angebracht. Laut Verordnung muss das EU-Energielabel deutlich sichtbar außen, je nach Geräteart auf der Vorder- oder Oberseite angebracht werden.

Waschmaschinen großteils korrekt gekennzeichnet

An der Spitze der korrekt gekennzeichneten Geräte finden sich die Waschmaschinen mit 86%, gefolgt von Kühl-/Gefriergeräten mit 79% und Wäschetrocknern mit 77%. „Das ist darauf zurückzuführen, dass es die Labels für diese Geräte schon länger gibt, aber auch darauf, dass bei diesen Geräten ein sparsamer Energieverbrauch inzwischen bereits als ganz wesentliches Verkaufsargument gilt. Im Gegensatz zur Unterhaltungselektronik spielen hier Design und besondere Features keine dominante Rolle“, resümiert Karin Hauer von der Österreichischen Energieagentur.

Auch der Anteil an korrekt gekennzeichneten TV-Geräten ist mit 76% (ohne Online-Shops) sehr positiv zu beurteilen. Inkludiert man die Ergebnisse der Online-Shops, so sinkt der Anteil an korrekt gekennzeichneten TV-Geräten allerdings auf 55%, da in Online-Shops häufig verpflichtende Angaben wie die jährliche Leistungsaufnahme fehlen.

Neues Energielabel häufiger korrekt angebracht

Der geringere Anteil an nur teilweise korrekt gekennzeichneten Geräten in der dritten Runde der Shop Visits der Österreichischen Energieagentur ist sicher auf die einfachere Handhabung des neuen EU-Labels zurückzuführen. Im Gegensatz zum alten Label, das in zwei Teilen geliefert wurde, von dem dann häufig nur ein Teil auf dem Gerät angebracht war, besteht das neue Label nur noch aus einem Teil.

Elektrohandel unterstützt „Come on Labels“

Für den Elektrohandel ist das Thema „richtige Energieverbrauchskennzeichnung“ im Qualitätswettbewerb um Kunden ein besonderes Anliegen. Dazu KommR Ing. Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel: „Das Thema Energieverbrauch ist für den österreichischen Elektrohandel schon seit Jahren eines der wichtigsten Verkaufsargumente bei Haushaltsgeräten. Sparargumente, von unseren geschulten Mitarbeitern vorgetragen, stoßen auf große Akzeptanz beim Konsumenten. Das Projekt „Come On Labels“ stellt einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Kennzeichnung im Hinblick auf die Energieeffizienz der Produkte dar und wird daher von uns unterstützt. Da es bei unseren Produkten laufend zu massiven technischen Weiterentwicklungen und damit verbundenen großen Effizienzsteigerungen kommt, war die Erarbeitung einer neuen Kennzeichnung zu begrüßen. Diese vom Projekt bereitgestellte Datengrundlage wird dazu beitragen, dass Energiesparen in Österreich auch in Zukunft einen wesentlichen Stellenwert bei Kaufentscheidungen einnimmt.

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Kommentare (3)

  1. Ich wills nicht breittreten

    Oft wird es so geschrieben, das ein funktionierendes Gerät ersetzt werden soll.
    Kann mir nicht vorstellen das die kompl. Energiebilanz durch das wegwerfen von einem guten alten Gerät besser ist, nur durch die Energieeinsparungsdifferenz.
    Ein Neues mit möglichst vielen A+ ist OK, aber bereits benötigte Energie bei der Geräteerzeugung sinnlos wegwerfen halte ich nicht für sinnvoll. Ausser es gibt ehrliche Berechnungen die das wiederlegen.

  2. Ad.: Jan

    Hatte heute die Gelegenheit bei einer Siemens A+++ Waschmaschine im 60° Label-Programm die Temperatur zu messen – und die lag bei 60,1°C!! Als Techniker und weil es mich interessiert hat!
    Es gibt bei diesem Gerät aber eine ECO-Perfect Option mit deutlich verlängerter Laufzeit und bei dieser wird die Temperatur um ca. 5-6°C „abgesenkt“. Im Gegenzug wird bei „Speed Perfect“ die Temperatur um eben diesen Betrag angehoben und dafür die Laufzeit deutlich verkürzt.
    Nach meinen Erfahrungen kann man sich eigentlich schon auf die Label-Auslobungen der Hersteller verlassen!
    Diese werden ohnehin permanent geprüft.

    Zu Ihrem Kühlschrank:
    Es ehrt Sie, wenn Sie damals schon ein solch „effzientes Gerät“ erstanden haben, aber ein 15 Jahre altes Gerät mit aktueller Technik zu vergleichen zu wollen, ist bestenfalls „Selbstberuhigung“ zu nennen! Offensichlich war Ihre Suche nach einem neuen und „verbrauchsärmeren Kühlgerät“ nicht sehr (Energie-)-effizient, denn gerade in der Kältetechnik hat sich beim Thema Energiesparen bemerkenswertes getan – Bauart, Isolation, Kompressor, Kältemittel, Kältekreis-Technik und nicht zuletzt Elektronik betreffend!

  3. Alles gelogen

    Dabei sind 99% der erreichten Label erstunken und erlogen, da bei Waschmaschinen im Labelprogramm 60°C nicht mehr auf 60°C sondern bei A+++ auf 45°C und bei A++ auf 52°C aufgeheizt wird. So bekommt man nunmal das Tolle A+++…
    Ich habe bislang noch keinen Kühlgefrierschrank gefunden, der meinen 15 jahre alten Privileg schlagen kann was das den Stromverberbrauch angeht.

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