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Freitag, 29. März 2024
Wirtschaftsbarometer Austria

„Erholung im Schritttempo“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 28.11.2013 | |  Archiv
Der Wendepunkt ist erreicht. „Erstmals seit 2010 sind die Unternehmen bei fast allen Indikatoren für die kommenden zwölf Monate optimistischer als für die vergangenen 12 Monate Der Wendepunkt ist erreicht. „Erstmals seit 2010 sind die Unternehmen bei fast allen Indikatoren für die kommenden zwölf Monate optimistischer als für die vergangenen 12 Monate", so das Wirtschaftsbarometer Austria. (Foto: g/ PIXELIO/ pixelio.de)

„Der Wendepunkt ist erreicht, die Erholung erfolgt aber nur im Schritttempo“ – so das Fazit des aktuellen „Wirtschaftsbarometers Austria“, der Konjunkturumfrage der WKÖ an der 3.500 Unternehmen aus ganz Österreich teilnahmen.

„Die Wirtschaftslage aus Sicht der Unternehmen in Österreich ist besser, aber noch nicht gut. Die Talsohle ist durchschritten, und für das kommende Jahr wird eine moderate konjunkturelle Erholung erwartet. Erstmals seit 2010 sind die Unternehmen bei fast allen Indikatoren für die kommenden zwölf Monate optimistischer als für die vergangenen 12 Monate“, fasst Christoph Schneider, Leiter der Stabsabteilung Wirtschaftspolitik der WKÖ, die Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers Austria zusammen. Der Aufschwung werde allerdings nur im Schritttempo verlaufen. Derzeit liegen die Erwartungen noch „deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt“: „Das ist ein Indiz, dass es noch ‚Luft nach oben‘ gibt“, so Schneider.

Die für das Wirtschaftsbarometer Austria Befragten schätzen weiter ihre eigene Geschäftslage besser ein als das allgemeine Wirtschaftsklima. Steigende Zuversicht zeige sich insbesondere bei Gesamt- und Exportumsätzen. „Auch das gilt in der Regel als Anzeichen für eine einsetzende Erholung“, so Schneider weiter.

Angetrieben werde die schrittweise Erholung von den Betrieben mittlerer Größe, die – laut WKÖ – „das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden“. Bei den kleinen Unternehmen sei eine Erholung noch nicht angekommen, „sie blicken deshalb auch wesentlich vorsichtiger in die Zukunft“.

Zurückhaltung

Die Gründe für die nur langsame Erholung liegen „in der Zurückhaltung bei Investitionen und Beschäftigung“. Vor allem in Sachen Neuinvestitionen – „denen für Wachstum und Beschäftigung eine große Bedeutung zukommt“ – zeige sich keine Dynamik. „Zwar will rund die Hälfte der Unternehmen Neuinvestitionen tätigen. 32% der Befragten planen jedoch, diese in den kommenden 12 Monaten aufzuschieben oder gänzlich zu streichen. 16% haben gar keine Neuinvestitionen geplant“, so die WKÖ.

Die Unternehmen sehen im derzeitigen Umfeld wenig Spielraum, die Beschäftigung weiter auszubauen. 17% wollen die Beschäftigung in den kommenden 12 Monaten ausbauen, demgegenüber stehen 25%, die vorhaben, Beschäftigte abzubauen. „Dadurch steht eine Korrektur am Arbeitsmarkt bevor und die Situation am Arbeitsmarkt wird sich in den kommenden Monaten verschärfen. Deshalb, braucht es gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen für mehr Wachstum und Beschäftigung in Österreich. Auch die Unternehmen erwarten von der neuen Bundesregierung vor allem mehr Arbeitszeitflexibilisierung, die Senkung der Steuer- und Abgabenquote, eine Bildungsreform, einen besseren Zugang zur Unternehmensfinanzierung sowie Investitionsanreize„, so WKÖ-Schneider.

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