Pfand auf Kleingeräte

Millionen ausrangierte Handys schlummern in deutschen Schubladen. Nun wurde die Forderung nach einem Pfand auf Elektro-Kleingeräte, wie eben Handys, laut.

Dass in unzähligen ausrangierten Handys wertvolle Rohstoffe schlummern ist bekannt, Experten sprechen von „tonnenweise ungenutzten Rohstoffen in deutschen Schubladen“. Die deutschen Grünen und die Vorsitzende des deutschen Nachhaltigkeitsrates fordern nun ein Pfand auf Elektro-Kleingeräte, wie zB eben Handys. Mit einer Gebühr beim Kauf sollten Kunden angeregt werden, ihre alten, nicht mehr genutzten Geräte zurück zu geben.

Die Bundestagsfraktion der Grünen und die Vorsitzende des Rates für nachhaltige Entwicklung fordern eine Pfandpflicht für kleine Elektro- und Elektronikgeräte, wie zum Beispiel Handys. Damit sollen Millionen Altgeräte, die in deutschen Haushalten verstauben, wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgebracht werden. Das Pfand könne zB beim Abgeben in Sammelstellen erstattet werden, so die Vorsitzende Marlehn Thieme gegenüber Medien. Laut Erhebungen der Bitkom lagern übrigens rund 106 Millionen Alt-Handys in deutschen Schubladen – „eine Steigerung gegenüber 2012 um 20 Millionen Stück“.

Ein umweltpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Grüne dazu: „In Handys sind viele wertvolle Rohstoffe vorhanden, zum Beispiel Gold, Silber und Palladium.“ Daher müsse die Recyclingquote dieser Geräte erhöht werden, denn die Rohstoffgewinnung gehe oft mit großen Umweltschäden und furchtbaren Arbeitsbedingungen einher. Durch ein Pfand beim Handy-Neukauf könne erreicht werden, dass die Recyclingzahlen von Elektrogeräten erheblich steigen.“ Auch der Chef der Deutschen Umwelthilfe zeigte sich gegenüber deutschen Medien als Befürworter der Pfandidee: „Ohne Handy-Pfand finden weniger als 5% der anfallenden Althandys den Weg ins Recycling.“

SPD und der deutsche Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie halten hingegen nicht ganz viel vom Pfand auf Kleingeräte. Es bestehe zwar Einigkeit die Recyclingquote bei Elektroschrott zu erhöhen, aber auf anderen Wegen, zB mittels leichter zugänglichen Rückgabemöglichkeiten für Verbraucher.