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Freitag, 29. März 2024
Studie von eBay und Deloitte

„Erfolgreich Omnichanneln“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.02.2014 | |  Archiv
eBay und Deloitte ermittelten in ihrer Studie vier Schlüssel(-Ergebnisse), die zeigen, wie Einzelhändler mit Hilfe einer Omnichannel-Strategie ihre Absätze steigern können. (Foto: Tim Reckmann/ www.pixelio.de) eBay und Deloitte ermittelten in ihrer Studie vier Schlüssel(-Ergebnisse), die zeigen, wie Einzelhändler mit Hilfe einer Omnichannel-Strategie ihre Absätze steigern können. (Foto: Tim Reckmann/ www.pixelio.de)

eBay hat und das Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlichten eine Studie zu den Entwicklungen des Omnichannel-Handels. Darin wurden die Auswirkungen von Online-Shopping auf den stationären Handel detailliert untersucht. „Dabei wurden vier Schlüsselergebnisse identifiziert, die zeigen, wie eine Omnichannel-Strategie (also die parallele Nutzung aller zur Verfügung stehenden Kommunikations-, Vertriebs- und Verkaufswege) Einzelhändlern dabei helfen kann, ihre Absätze zu steigern“, erklären die Studienautoren.

Der Erfolg liege, laut eBay und Deloitte, daran, dass führende Omnichannel-Händler in der Lage sind, auch jene Menschen als Käufer zu gewinnen, die sonst das Geschäft zwar betreten, aber oft ohne Kaufabschluss verlassen.Durch einen Omnichannel-Zugang des Handels können frustrierende Shopping-Erlebnisse, die oft den Einkauf nicht zustande kommen lassen, wie Warteschlangen an der Kasse oder nicht vorrätige Artikel, reduziert werden.“

Schlüsselergebnis 1

„Online-Präsenz bringt zusätzlichen Umsatz im stationären Geschäft“

Das Studienergebnis zeigt, dass Ausgaben im Online-Handel in vielen Bereichen zusätzlich zu stationären Einkäufen erfolgen. In den für den Einzelhandel auch in Österreich besonders wichtigen Kernsegmenten der Studie, Haushaltsgeräte (Weißware) und Bekleidung, wird von auch im E-Commerce tätigen Unternehmen praktisch der gesamte Online-Umsatz zusätzlich generiert, ohne die bisherigen Absätze im stationären Handel negativ zu beeinflussen. Die Studie zeigt, dass zum Beispiel in Großbritannien mehr als 95% der Online-Verkäufe im Bereich Frauenbekleidung zusätzlich zu den Verkäufen im Geschäft erfolgen. Das bedeutet: Von rund 121 Euro, die in einem Online-Shop umgesetzt wurden, wären – ohne Online-Präsenz – nur rund 6 Euro auch im stationären Geschäft des Händlers umgesetzt worden. „Diese Statistik wird auch von den Ergebnissen im deutschen Gerätemarkt bestätigt, wo sogar 98% der Online-Käufe zusätzliche Umsätze für die Händler darstellten, die sonst nicht möglich gewesen wären“, so eBay und Deloitte.

Alexander von Schirmeister, Vizepräsident der EMEA-Region bei eBay, erklärt, wie eine Omnichannel-Strategie Händlern dabei hilft, mehr Gewinne zu erzielen – und gleichzeitig praktisch und hilfreich für Kunden ist: „Es ist eine Win-Win-Situation: Händler, die in mehreren Kanälen aktiv sind, profitieren vom technischen Umbruch und der Erweiterung des gesamten Marktes. Sie werden auch für nicht-lokale Käufer sichtbar. Gleichzeitig steigt die Loyalität einer Marke gegenüber, wenn diese in mehreren Kanälen präsent ist.“ Das belegen die Studienergebnisse aus Deutschland und Großbritannien. Die Autoren nehmen an, dass sich die Situation am österreichischen Markt sehr ähnlich darstellt.

Schlüsselergebnis 2

„Eine Omnichannel-Strategie ist ausschlaggebend, um die ‚Super Shopper’ zu erreichen“

Die Studie zeigt, dass die meisten Konsumenten, die höherwertige Einkäufe erledigen, dafür verschiedene Kanäle nutzen – was bedeutet, dass ein Omnichannel-Angebot dem Händler den Weg zu lukrativeren Verkäufen ebnet. Die Studie zeigt auch, dass dieser Käufertyp (der Super Shopper) zu 30% höherer Wahrscheinlichkeit zu Recherchen vor dem Besuch im Geschäft neigt. „Dieser Typ recherchiert vorab mit dem Ziel herauszufinden, welcher Einkaufskanal ihm für den jeweiligen Kauf am meisten bietet – in Sachen Auswahl, Bequemlichkeit und Nutzen“, so die Studie.

Laut Schirmeister sind Online-Verkäufe keine Bedrohung, sondern eine zusätzliche Chance – die von den Händlern ergriffen werden sollte: „Die Studie zeigt, dass in den untersuchten Bereichen der Handel nicht aus den Fronten on- und offline besteht. Konsumenten möchten das Beste aus beiden Welten: Online-Shopping mit unterschiedlichen Endgeräten, aber auch das Stöbern im Geschäft. Als Händler ist man gut beraten, den Konsumenten auf all diesen Ebenen zu begegnen, sonst verzichtet man auf Kunden – und es wird schwierig sein, diese in Zukunft zurück zu gewinnen.“

Schlüsselergebnis 3

„Bedeutende Chance für den österreichischen Einzelhandel: Der grenzüberschreitende Handel ist weiter am Vormarsch“

Die Studie zeigt auch, dass der grenzüberschreitende Online-Handel zu einer großen Chance für den Einzelhandel wird und weiter stark wächst. Schirmeister: „Export und grenzüberschreitender Online-Handel ist für ein kleines Land wie Österreich besonders wichtig. Österreichische Händler können ihren Kundenstamm leicht vervielfachen, indem sie mittels Online-Handel neue Märkte erschließen. Aber das ist natürlich keine Einbahnstraße. Die Studie zeigt auch, dass schon 90% der österreichischen Online-Shopper bereits von deutschen Angeboten Gebrauch gemacht haben.“

„Der grenzüberschreitende Handel wächst rasch – die Einzelhändler in UK und Deutschland haben zB. im Jahr 2012 rund 5,9 Milliarden Euro durch Exporte aus dem Online-Handel generiert. Eine Studie des Online-Zahlungsanbieters PayPal hat im Vorjahr ergeben, dass der grenzüberschreitende Online-Handel zwischen den sechs größten Märkten weltweit einen geschätzten Wert von rund 73 Milliarden Euro umsetzt – eine Zahl, die sich den Prognosen zufolge bis 2018 verdreifachen wird.“

Schlüsselergebnis 4

„Die Präsenz in Online-Marktplätzen steigert auch die Kundenfrequenz in Offline-Geschäften“

Die Studie hat weiters ergeben, dass auch die Präsenz in Online-Marktplätzen zu einer höheren Kundenfrequenz in Offline-Geschäften beiträgt. So steigert, laut Studie, zB die Nutzung von eBay, abseits der dort getätigten Umsätze, auch jene im stationären Geschäft um 1,2%. Schirmeister: „Das ist am Beispiel der Händler für Frauenbekleidung gleichzusetzen mit einem Anstieg der Werbungskosten um 7,3% oder einem relativen Anstieg von Internetrecherchen von 8,9%.“

Fazit

Die Studie zeigt im Großen und Ganzen, dass die Geschäftswelt heute gleichzeitig lokal, global, online und offline ist und dass wirtschaftlicher Erfolg im Handel von der parallelen Nutzung aller zur Verfügung stehenden Vertriebswege abhängt. „Dieser Omnichannel-Zugang ermöglicht großen und kleinen Marktteilnehmern miteinander Erfolg zu haben“, so die Autoren zusammenfassend.

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