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Donnerstag, 25. April 2024
DiTech-Insolvenz wirft Schlaglicht auf den EFH

Krejcik: Die Branche nicht schlechtreden

Hintergrund | Dominik Schebach | 27.03.2014 | |  Archiv
Die Branche nicht schlechtreden: Die Branche nicht schlechtreden: "Mir ist es jedoch wichtig, festzuhalten, dass es falsch ist, deshalb das Bild des Elektrohandels als ‚Krisenbranche‘ zu zeichnen."

 Mit der Insolvenz von DiTech steht auf einmal der gesamte Elektrofachhandel im Schlaglicht. Einige Medien rufen bereits die generelle Krise für die Branche aus. Jetzt meldete sich in den österreichischen Medien Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik zu Wort, der sich massiv dagegen verwehrt, dass eine ganze Branche schlechtgeredet werde. Er verweist auf Umsatzstruktur im heimischen Elektrohandel und hegt berechtigte Hoffnung auf bessere Geschäfte mit TV-Geräten durch die Fußball-WM.

„Es ist sehr bedauerlich, dass mit DiTech ein heimisches Unternehmen insolvent ist. Mir ist es jedoch wichtig, festzuhalten, dass es falsch ist, deshalb das Bild des Elektrohandels als ‚Krisenbranche‘ zu zeichnen“, so Krejcik. Er gibt auch zu bedenken, dass es sich bei dem angesprochenen Unternehmen nicht um einen Elektrohändler handelt, sondern vielmehr um ein IT-Computerhandelsunternehmen. „Und dieses beschäftigte sich nicht oder nur geringfügig mit den Hauptumsatzträgern des Elektrohandels.“

Umsatzstruktur

Der heimische Elektrohandel stehe, wenn man sich die Absatzstruktur ansehe, im Vergleich zu DiTech auf anderen Beinen: Mit großen Haushaltsgeräten (Waschautomaten, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühlgeräte, Herde) wurde 2013 ein Umsatz in Höhe von 850 Millionen Euro erwirtschaftet, mit kleinen Haushaltsgeräten (Staubsauger, Kaffeemaschinen, Mixer, Rasierer, Zahnpflege etc.) lag er bei 400 Millionen Euro. Der Umsatz mit Unterhaltungselektronik (TV, Audio- und Videogeräten) belief sich auf 790 Millionen, jener mit Telekommunikationselektronik auf 990 Millionen Euro. Der mit dem Bereich „Foto“ im heimische n Elektrohandel erwirtschaftete Umsatz betrug 250 Millionen Euro.

Dass die UE im vergangenen Jahr mit einem Umsatzeinbruch zu kämpfen hatte, verschweigt er in seiner Aussendung nicht: „Das TV-Geschäft – hier hatten wir im vergangenen Jahr Rückgänge zu verzeichnen – ist extrem von großen Sportereignissen abhängig. Daher sind wir im Jahr einer Fußball-Weltmeisterschaft zu Recht sehr optimistisch.“ Auch solle die Branche nicht auf die große Filialkette Mediamarkt/Saturn oder eben DiTech reduziert werden. Schließlich bestehen in Österreich im Elektrohandel tausende mittelständische Unternehmen, die mit Beratungskompetenz und Servicebereitschaft bei ihren Kunden punkten.

Scharfer internationaler Wettbewerb

Einmal mehr verwies Krejcik – sozusagen vor großem Publikum – aber darauf, dass sich die Branche in einem scharfen internationalen Wettbewerb befinde. Vor diesem Hintergrund fordere der Elektrohandel vehement, dass internationale Versandunternehmen endlich auch die Steuern, Abgaben, Gebühren in Österreich zahlen, mit der jedes österreichische Unternehmen bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit belastet wird und auch mit großer Disziplin erträgt, ganz abgesehen von einem kaum mehr durchschaubaren Vorschriftendschungel, der immer unverständlicher wird. Beispielsweise muss der lokale, österreichische Handel die Entsorgungskosten für Elektroaltgeräte von Kunden übernehmen, die nicht hier sondern im Ausland einkaufen. „Damit zahlen wir für unsere Konkurrenten – das kann es ja nicht sein“, so Krejcik abschließend.

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