Red Zac Kreisel: Feuer vernichtet E-Porsche-Prototyp
Seit eineinhalb Jahren beschäftigt man sich bei Red Zac Kreisl mit E-Mobilität: Johann Kreisel jun, Johann Kreisel sen, Philipp Kreisel und Markus Kreisel (v.l.) mit dem E-Porsche-Protoyp im vergangenen September.Rückschlag für die E-Mobilitätsschiene von Red Zac Kreisel. Bei einer Probefahrt ging gestern der selbst umgerüstete E-Porsche Prototyp in Flammen auf. Kleiner Trost für Projektleiter Markus Kreisel: Die Sicherheitsfunktionen der selbstentwickelte Batterietechnik hätten sich nun auch unter Extrembedingungen bewährt.
„Jetzt kennt uns wirklich jeder“, erklärte Markus Kreisel heute gegenüber E&W trocken. „Nachdem die Nachricht rausging, wurde unsere Homepage rund 3000 Mal angeklickt und viele haben gesehen, dass wir hier eine revolutionäre Batterietechnik entwickelt haben.“
Das heiße Ende des Porsches steckt der Freistädter dagegen weg. Jetzt gehe es erst einmal darum, die Ursache des Brandes zu untersuchen. Ausschließen kann Kreisl, dass der selbstentwickelt Batteriepack der Auslöser war: „Wir wollen jetzt wissen, was genau passiert ist. Denn wir sind Entwickler und kein Autofabrikant.“
So viel ist bekannt: Unmittelbar vor dem Brand wurde von der Leistungselektronik ein extrem hoher Stromverbrauch angezeigt und ein Leistungsverlust trat ein, weswegen der Fahrer das Fahrzeug auch am Straßenrand abstellte. Darauf hat sich laut Kreisel durch die hohe Belastung der Zellen durch ein Überdruckventil der Plus- vom Minuspol getrennt, wodurch die Batterien sofort stromloswaren. Der Brand sei höchstwahrscheinlich durch eine übermäßige Hitzeentwicklung in Motor oder Umrichter entstanden. Darauf hin sei wahrscheinlich ein Schlauch gerissen – denn es trat zuerst weißer Rauch aus – bevor durch die Hitze ein Brand entstand, der schließlich auch auf den Innenraum übergriff. Die Batterie selbst wurde vom Brand nicht erfasst.
Bei Red Zac Kreisel beschäftigt sich man schon seit mehr als einem Jahr mit Elektromobilität (siehe auch E&W 9a/2013). Der Prosche-Prototyp wurde mit zugekauften E-Motor und Umrichter sowie der eigenen Batterietechnologie im vergangenen Herbst umgerüstet und hat seither mehr als 50.000 Kilometer zurückgelegt. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt – unter anderem auch ein weiter verbessertes Sicherheitskonzept, dass genau diesen Schaden verhindern soll, wurde dazu ebenfalls entwickelt. Daneben ist das Team von Kreisl aufgrund der hohen Leistungsdichte der Technologie, laut Kreisl 1 kWh auf 4,5 Kg Batteriegewicht, an mehreren prestigeträchtigen Projekten großer Industrieunternehmen beteiligt. So ist für den 28. Juni in Ischgl ein Weltrekordversuch für Go-Carts geplant. Daneben ist Kreisel auch an einem Projekt für einen E-Antrieb für Flugzeuge beteiligt. Anfang Juli soll die Mobilitätssparte übrigens in eine eigene Firma ausgegliedert werden.
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