Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 19. April 2024
Über den Rand

„Datenexplosion geht weiter“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 16.06.2014 | |  Archiv
Laut Cisco Austria wird der weltweite IP-Datenverkehr in den nächsten vier Jahren um das Dreifache steigen. (Bild: Thorben Wengert/ www.pixelio.de) Laut Cisco Austria wird der weltweite IP-Datenverkehr in den nächsten vier Jahren um das Dreifache steigen. (Bild: Thorben Wengert/ www.pixelio.de)

Wie der 'Cisco Visual Networking Index 2014' zeigt, wird der weltweite Datenverkehr bis 2018 auf das Dreifache anwachsen: „Der globale IP-Traffic erreicht in vier Jahren 1,6 Zettabyte. In Westeuropa steigt der IP-Traffic von 8 auf 19 Exabyte monatlich“, so die Ergebnisse der Erhebung. Ultra HD/4K Video und M2M-Technologien wie Smart Cars gehören dabei zu den wichtigsten Wachstumstreibern.

Gemäß der aktuellen Studie „Cisco Visual Networking Index Global Forecast and Service Adoption for 2013 to 2018“ wird der weltweite IP-Datenverkehr in den nächsten vier Jahren um das Dreifache steigen und 1,6 Zettabyte erreichen. (Nur um sich diese Zahle vorstellen zu können: 1 Zettabyte sind 1021 Byte, also 1 000 000 000 000 000 000 000 Byte.) Für den massiven Anstieg seien vor allem die zunehmende Zahl von Internet-Nutzern und -Geräten, höheren Breitbandgeschwindigkeiten und stärkere Videonutzung verantwortlich. In Westeuropa wächst der IP-Verkehr, laut Studie, übrigens von 8 auf 19 Exabyte (1 Exabyte ist 1018 Byte) pro Monat. 79% davon machen Videodateien aus.

Wie Cisco Austria prognositziert, wird sich die Zusammensetzung des IP-Traffics in den kommenden Jahren wesentlich verändern: „2018 wird der Datenverkehr erstmals in der Geschichte des Internets mehrheitlich von Geräten, die keine PCs sind, stammen. Die Übertragung per WLAN wird diejenige über feste Leitungen zum ersten Mal übertreffen. HD Videos werden mehr Daten erzeugen als Standard-Videos.“

Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria: „Die stetig ansteigende Datenmenge ist ein wesentlicher Grund, den Breitbandausbau weiter voranzutreiben. Einerseits kann damit Nutzern und Unternehmen jederzeit und von jedem Ort aus ein schneller Zugriff auf ihre Daten gewährleistet werden, andererseits ist die Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur eine wichtige Grundlage, um die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Standortes sicher zu stellen. Laut World Economic Forum (WEF) ist Österreich im aktuellen Networked Readiness Index im Vergleich zum Jahr davor drei Plätze auf Rang 22 zurückgefallen. Um als digitaler Standort im internationalen Vergleich mit den Top-Nationen mitzuhalten, besteht noch Aufholbedarf: Schweden belegt Platz 1, gefolgt von Signapure und Finnland.“

Datenexplosion geht weiter

Das allgemeine Datenwachstum nimmt weiterhin deutlich zu. „In vier Jahren wird weltweit mehr IP-Traffic über Netzwerke übertragen als in allen bisherigen ‚Internet-Jahren’ zusammen. Von 1984 bis 2013 wurden insgesamt 1,3 Zettabyte erzeugt“, so Cisco Austria.

Diese Datenexplosion werde auch durch aktuelle Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft unterstrichen. „Es wird erwartet, dass Video-Streaming und IP-Übertragungen 4,3 Exabyte an Internet-Traffic erzeugen. Das ist dreimal mehr als der monatliche Breitbandverkehr in ganz Brasilien. Alleine die 60.000 Zuschauer pro Spiel werden im Stadion und während der Anreise mehr Daten übertragen als alle Smartphones in Brasilien zu normalen Spitzenzeiten“, rechnet Cisco vor.

Auch das sogenannte „Internet of Everything“, das Daten, Objekte, Menschen und Prozesse miteinander verbindet, werde wesentlich zum Wachstum des IP-Verkehrs wesentlich: „So gibt es 2018 fast so viele vernetzte M2M (Maschine-zu-Maschine)-Module wie Menschen auf der Erde. Zum Beispiel besitzt dann jedes Smart Car etwa vier M2M-Verbindungen.“

Datenverkehr in Westeuropa

In Westeuropa beträgt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für den IP-Datenverkehr, laut Erhebung, 18%. „2018 wird jeder Westeuropäer über 6,5 vernetzte Geräte verfügen, im Vergleich zu vier Geräten im vergangenen Jahr. Insbesondere die IP-Nutzung über tragbare Geräte steigt. Der Anteil von übertragenen Daten über das Mobilnetz wächst von 3% auf 10% und über das WLAN von 48% auf 56%. Alleine der Traffic über Mobilnetze steigt von 2013 bis 2018 um das Siebenfache, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 50%“. Das ist dreimal schneller als der über feste Leitungen“, erklärt Kaspar, und ergänzt: „Der Anteil an Videos am gesamten Internetverkehr wird 2018 in Westeuropa 77% betragen, im vergangenen Jahr waren es 53%. Der IP-Video-Traffic wächst um das Dreifache mit einer jährlichen Rate von 25%. Vom gesamten IP-Traffic werden in vier Jahren 47% von PCs (2013: 72%), 21% von TVs, 29% von mobilen Endgeräten (wie Smartphones und Tablets) sowie 3% von M2M-Modulen übertragen. Der Internetverkehr in Westeuropa erreicht 2018 das 37-Fache des Traffics von 2005. Dabei steigt die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit bei festen Leitungen von 19,3 auf 49 Mbps. In Schweden wird dieser Wert allerdings bei 85 und in Japan sogar bei 90 Mbps liegen.“

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden