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Donnerstag, 28. März 2024
Der Geierhorst ist das Problem

Rameders klagen Kristen

Hintergrund | Dominik Schebach | 31.10.2014 | Bilder | |  Archiv
Diesmal geht es nicht um den Vogel sondern dessen Horst. (Bild: Dieter Schütz/Pixelio.de) Diesmal geht es nicht um den Vogel sondern dessen Horst. (Bild: Dieter Schütz/Pixelio.de)

Gewöhnlich kreist der Geier über einem insolventen Unternehmen, in diesem Fall geht es um den Horst des Vogels. Denn die Insolvenz von Elektro Rameder in Yspertal hat ein weiteres Gerichtsverfahren zur Folge. Wie E&W erfahren hat, haben Karin und Franz Rameder am Landesgericht St. Pölten eine Klage gegen Gebhard Kristen und dessen Steuerberaterin eingebracht. Laut Anwalt Dr. Klaus Gimpl wollen sie die Rückabwicklung des Kaufs der Liegenschaft von Kristen in Weiten erreichen. Der Kauf des sogenannten „Geierhorst“ gilt - nomen est omen - als Auslöser der jetzigen Insolvenz. (Bild: Pixelio.de)

Als 2013 Gebhard Kristen in Pension ging, übernahmen Karin und Franz Rameder dessen Elektrofachhandel in Weiten, untergebracht in der Liegenschaft mit dem klingenden, wenn auch wenig idyllischen, Namen „Geierhorst“. Basis der Kaufentscheidung der Rameders waren laut deren Rechtsanwalt Dr. Klaus Gimpl Bilanzen und Umsatzprognosen, die Kristen zusammen mit seiner Steuerberaterin zur Verfügung gestellt hatte. Aufgrund dieser Prognosen wurde der Kauf der Liegenschaft auch durch die finanzierende Bank genehmigt. „Letztendlich stellte sich heraus, dass die prognostizierten Umsätze lediglich in der Höhe von ca. einem Fünftel tatsächlich erwirtschaftet werden konnten“, schreibt Gimpl an E&W. Der Grund für die Diskrepanz liege nach Ansicht der Rameders und ihres Anwalts darin, dass dem Standort Weiten auch Umsätze von Kristens zweitem Geschäft in St. Pölten zugeschlagen worden seien.

Erschwerend sei hinzu gekommen, dass der „Geierhorst“ mehrere versteckte Mängel aufgewiesen hätte, die von der Familie Rameder saniert wurden. Unter diesen Umständen sei eine Rückzahlung des aufgenommenen Kredits nicht möglich gewesen, weswegen das Unternehmen der Familie Rameder in Insolvenz ging.

Die Familie Rameder, die bereits seit 1989 in Yspertal ein Elektrofachhandelsgeschäft sowie Installationsbetrieb führt, will nun nach der Durchführung eines Ausgleichsverfahrens dieses Stammgeschäft weiterführen. Inzwischen wurde auch vor dem Landesgericht St. Pölten eine Klage gegen Gebhard Kristen und dessen Steuerberaterin eingebracht. Dort wollen die Rameders vor Gericht eine Rückabwicklung des Kaufs sowie eine Rückerstattung des Verkaufspreises sowie den Ersatz der Investitionskosten erreichen.

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Dr. Klaus Gimpl vertritt die Familie Rameder im Verfahren gegen Gebhard Kristen:
Dr. Klaus Gimpl vertritt die Familie Rameder im Verfahren gegen Gebhard Kristen: "Letzendlich stellte sich heraus, dass die prognostizierten Umsätze lediglich in der Höhe von ca. einem Fünftel tatsächlich erwirtschaftet werden konnten."
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