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Donnerstag, 25. April 2024
Interessensvertretung getragen von EVUs

Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) gegründet

E-Technik | Wolfgang Schalko | 02.02.2015 | |  Archiv
Generalsekretärin Katharina Olbrich und Vorstandsvorsitzender Jürgen Halasz, Bundesverband Elektromobilität Österreich (©Kristine Veit)
Generalsekretärin Katharina Olbrich und Vorstandsvorsitzender Jürgen Halasz, Bundesverband Elektromobilität Österreich (©Kristine Veit)

Um die Potenziale von Elektromobilität in Österreich besser zu nutzen, haben elf Landes- und kommunale Energieversorgungsunternehmen (EVU) eine gemeinsame Interessensvertretung – den Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) – gegründet. Zunächst soll u.a. der Ausbau eines einheitlichen Ladestationsnetzes forciert und ein Anreizsystem für den Umstieg auf E-Fahrzeuge geschaffen werden.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, ein offenes, interoperables, österreichweites Ladestellen-Netz zu entwickeln. Der BEÖ versteht sich hier als Impulsgeber“, erklärte Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des neu gegründeten Bundesverbands für Elektromobilität Österreich (BEÖ). „Wir wollen eine kosteneffiziente und flächendeckende Versorgung mit Elektromobilität ermöglichen. Dafür haben wir unsere Kräfte als Energieversorgungsunternehmen mobilisiert.“

Impulse notwendig

Derzeit haben E-Autos noch einen geringeren Anteil am gesamten (Welt-) Automobilmarkt, doch Experten erwarten einen deutlichen Anstieg von E-Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2014 in Österreich doppelt so viele E-Autos und Plug in-Hybride neu zugelassen (2014: 1.281) wie im Jahr davor (2013: 654). Fahrzeuge mit alternativen Antrieben trugen auch dazu bei, dass die CO2-Emission der PKW insgesamt weiter zurückgingen. Im vergangenen Jahr waren es im Durchschnitt 129 g/km. Ziel für 2021 sind 95 g/km.

Der BEÖ will aktiv an Gesetzesvorschlägen, Richtlinien und Normierungen mitwirken. „Österreich hat Nachholbedarf bei Förderungen und Anreizsystemen für Elektromobilität„, so Halasz. „In Ländern mit hohen Anreizsystemen, wie etwa Norwegen und die Niederlande, stieg nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern auch die Marktdynamik. Daher begrüßen und unterstützen wir die Ökologisierungsanreize etwa bei Dienstfahrzeugen, die in der derzeit laufenden Steuerreform-Kommission erarbeitet werden.“ Außerdem möchte der BEÖ das Thema Elektromobilität stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken.

Ausbau des Ladestationen-Netzes

Befragt man potenzielle NutzerInnen, zählen neben dem Kaufpreis vor allem Reichweite und Zugang zu einer öffentlichen Ladestation derzeit zu den größten Hürden für den Kauf eines Elektroautos. Aktuell sind mehr als 1.600 Ladepunkte von unterschiedlichen Anbietern in Österreich für eine öffentliche Nutzung verfügbar. „Eine einfache und zuverlässige, anbieterübergreifende Ladeinfrastruktur erhöht die Nutzbarkeit des Fahrzeugs“, so Katharina Olbrich, Generalsekretärin des BEÖ. „Die Einbindung in moderne Verkehrskonzepte muss daher möglichst frühzeitig im Alltag erprobt werden, um in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Chancen der Elektromobilität zu schaffen.“
Der Bundesverband für Elektromobilität  will daher die Erkenntnisse aus Pilotprojekten aufgreifen und weiterentwickeln. Wie beispielsweise das Projekt „e-pendler in niederösterreich“. Im September 2014 startete in der Modellregion Wien-Niederösterreich ein Testlauf, um die Ladestationen für die Kunden anbieterübergreifend zugänglich zu machen. Erste Ergebnisse nach einem Quartal: Von insgesamt knapp 2.000 Ladevorgängen wurde die Möglichkeit beim jeweils anderen Ladestationsbetreiber zu laden bereits 182 Mal genutzt.

Österreichweit vereinheitlichtes Stromtanken ermöglichen

Ein anderes Beispiel ist das „Modellübergreifende Interoperable Schnellladen”, kurz „MISch“. In diesem Pilotprojekt werden bis Sommer 2015 vier Schnellladestationen entlang der Autobahn A2 Wien-Graz errichtet, die von unterschiedlichen Anbietern betrieben werden, jedoch für die Kunden interoperabel zugänglich sein werden. Erste Erkenntnisse aus diesen beiden Projekten zeigen die große Nachfrage nach anbieterübergreifenden Ladestationen.
Als führende Interessenvertretung für Elektromobilität in Österreich setzt sich der BEÖ für den konsequenten Aufbau eines offenen, interoperablen, österreichweiten Ladesystems ein. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Vernetzung der Zugangssysteme der einzelnen EVUs zu ihren Ladestationen, um ein österreichweites, vereinheitlichtes Stromtanken zu gewährleisten.

Über den BEÖ

Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) ist eine Interessensvertretung von elf Energieversorgungsunternehmen aus Österreich, gegründet im Jänner 2015. Der BEÖ setzt sich für eine kosteneffiziente und flächendeckende, offene und interoperable Versorgung mit Elektromobilität aus Erneuerbarer Energie in Österreich ein. Die Mitglieder sind: Wien Energie GmbH, EVN AG, Salzburg AG, Energie AG Oberösterreich Fair Energy GmbH, Energie Burgenland Green Power GmbH, Energie Graz GmbH & Co KG, Energie Steiermark Mobilitäts GmbH, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, LINZ AG, Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW).

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