Drei wächst weiter

3CEO Jan Trionow konnte steigende Kundenzahlen und eine deutliche Ergebnisverbesserung melden – der Netto-Umsatz ging allerdings um 5% zurück.

2014 konnte Drei seine Kundenzahl weiter steigern, wie 3CEO Jan Trionow heute bekannt gegeben hat. Derzeit zählt der Betreiber 3,602 Millionen Kunden (SIM-Karten). Das ist ein Zugewinn von 174.000 Kunden. Die zusätzlichen Kunden können allerdings nicht die sinkenden Netto-Umsätze wettmachen, die sanken um 5% auf 564 Mio Euro. Andererseits konnte dank der gesetzten Synergiemaßnahmen das EBIT deutlich auf 170 Mio Euro gesteigert werden.

Derzeit hält Drei bei einem Marktanteil von 27,6%. Das ist eine Steigerung von knapp 1,6%. „Wir waren im vergangenen Jahr der einzige Mobilfunkanbieter Österreichs, der einen Kundenzuwachs verzeichnen konnte, und haben die Merger-Synergien genutzt, um die Poleposition beim Netzausbau zurückzuerobern“, so 3CEO Jan Trionow. Für das laufende Jahr erwartet er sich weiteres Wachstum vor allem bei mobilem Breitband und im Business-Bereich.

LTE

Mit Anfang März erreicht Drei rund 70% der österreichischen Bevölkerung mit LTE, und zum Sommer will der Betreiber sein Netz flächendeckend ausrollen. Besonders erfreut zeigte sich der 3CEO von dem Umstand, dass Drei auch das leistungsfähigste LTE-Netz hätte. Mit 46 Mbps im Down- und 24 Mbps im Upload liege man klar vor A1 und T-Mobile.

„Wir haben heute schon das größte LTE-Netz Österreichs. Wir bekommen viele Anfragen von Bürgermeistern aus dem ländlichen Bereich, wann wir mit LTE vor Ort sind. Die Antwort ist oft, wir sind schon da“, so Trionow, der das LTE-Netz als entscheidende Basis für den weiteren Erfolg von Drei sieht. Der Grund dafür liegt in der weiterhin schnell steigenden Internetznutzung der 3Kunden. Die ist 2014 von 2,8 auf 4,5 Gigabyte pro Monat (exkl. M2M und Prepaid Voice) angewachsen. Rund eine Million aller 3Kunden sind mobile Breitband-Kunden.

Synergien

Der Netto-Kundenumsatz (Net Customer Service Revenue) von Drei sank 2014 aufgrund von regulatorischen Effekten gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 564 Mio Euro. Durch die Hebung der Merger-Synergie erreichte das Unternehmen gleichzeitig eine Senkung der Fixkosten um 19%. Dadurch steigerte Drei den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 35 Prozent von 182 auf 245 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 60 Prozent von 106 auf 170 Mio Euro.

Zwar stimmt das Ergebnis Trionow durchaus positiv, andererseits sieht er die Umsatzentwicklung sehr kritisch. „Jeder fordert ein besseres Netz und wir haben im vergangenen Jahr 135 Mio Euro investiert (nach rund 106 im Jahr davor). Das können wir aber nur stemmen, wenn auch unsere Umsätze steigen“, so Trionow. Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch eine „überschießende Regulierung“ in Österreich bzw Europa, während internationale Konzerne mit freier Fahrt agieren könnten. Auch warnt er vor einer überhasteten Abschaffung von Roaming, ohne dass eine europäische Regulierung in Kraft sei.