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Mittwoch, 24. April 2024
Creditreform-Umfrage zur Wirtschaftslage

„Deutscher Mittelstand in Hochstimmung“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 12.10.2015 | Bilder | |  Archiv
Eine Befragung von Creditreform unter rd. 4.000 deutschen KMUs zeigt: Sowohl die Lageeinschätzungen, als auch die Erwartungen zeigen sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Eine Befragung von Creditreform unter rd. 4.000 deutschen KMUs zeigt: Sowohl die Lageeinschätzungen, als auch die Erwartungen zeigen sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung hat im August und September dieses Jahres wieder rund 4.000 deutsche Klein- und Mittelunternehmen nach der aktuellen Wirtschaftslage befragt. Die Ergebnisse zeigen: „Der deutsche Mittelstand ist in Hochstimmung. Was die Erwartungen betrifft, hält sich der Optimismus bis in den Winter. Es gibt ein Plus bei Aufträgen und Umsätzen. Darüber hinaus wächst der Personalbedarf in Deutschland und es gibt einen weiterhin positiven Trend beim Eigenkapital.“

Die aktuelle Creditreform-Umfrage verdeutlicht: „Die Geschäfte im deutschen Mittelstand laufen derzeit sehr gut.“ Der Geschäftsklimaindex (CGK) hat mit plus 23,0 Punkten einen neuen Höchststand erreicht. Im Herbst 2014 lag er noch bei plus 18,4 Punkten. Sowohl die Lageeinschätzungen, als auch die Erwartungen der knapp 4.000 befragten Unternehmen zeigen sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. „Neben der stabilen Binnenkonjunktur hat auch der wieder erstarkte Außenhandel dem Mittelstand weiter Auftrieb gegeben. Ausgesprochen optimistisch sind auch die Geschäftserwartungen: Dieser Teilindex erhöhte sich von plus 17,6 auf plus 22,5 Punkte“, erläutert Creditreform.

Laut dem Wirtschafts- und Konjunkturforschungsinsitut sollen auch die gestiegenen Auftragseingänge zur positiven Stimmungslage im Mittelstand beigetragen haben. Ein Drittel der befragten Unternehmen (33,8%) – und damit ein höherer Anteil als vor einem Jahr (31,9%) – meldete ein Auftragsplus. Deutlich mehr Aufträge kamen vor allem im Baugewerbe herein. Auch für die kommenden Monate bleiben die mittelständischen Unternehmen optimistisch. Ähnlich wie im Vorjahr erwarten 28,6% der Befragten eine Steigerung des Auftragsvolumens (Vorjahr: 28,5%). Im Handel hatten sich die Auftragserwartungen allerdings eingetrübt. Erwarten dieses Jahr 28,2% steigende Aufträge, so waren es im vergangenen Jahr noch 31,9%.

„Volle Auftragsbücher waren gleichbedeutend mit Umsatzsteigerungen“, sagt Creditreform: So meldeten 38,2% der befragten Unternehmen ein Umsatzplus (Vorjahr: 35,2%). Lediglich jeder Achte (12,8%) musste ein Umsatzminus hinnehmen (Vorjahr: 14,7%). Die Umsatzerwartungen der Mittelständler für die kommenden Monate bleiben überwiegend positiv. 33,7% der Befragten (Vorjahr: 30,6%) rechnen mit Umsatzsteigerungen, während nur 8,4% (Vorjahr: 11,0%) Umsatzeinbußen befürchten.

Personalbedarf wächst

Zuwächse gab es auch beim Personal: 28,0% der befragten Unternehmen gaben an, die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt zu haben (Vorjahr: 28,7%). 8,3% der Mittelständler hatten dagegen weniger Personalbedarf und meldeten Stellenstreichungen (Vorjahr: 9,2%). Auch künftig dürfte der Personalbestand im deutschen Mittelstand weiter wachsen. „Die befragten Unternehmen berichteten überwiegend von expansiven Personalplanungen“, so Creditreform. So will gut ein Fünftel der Befragten (21,3%) in den nächsten Monaten das Personal aufstocken (Vorjahr: 21,4%), während 6,8% der Unternehmen einen Personalabbau vorsehen (Vorjahr: 8,4%).

Noch einmal erhöht hat sich laut Creditreform die Investitionsbereitschaft im Mittelstand. Gut die Hälfte der Befragten (51,0%; Vorjahr: 49,6%) hat ein Investitionsvorhaben angekündigt. Dabei sind Ersatzinvestitionen (59,5%) aber gefragter als Erweiterungsinvestitionen (54,7%).

Weiter positiver Trend beim Eigenkapital

Stabil zeigt sich laut Erhebung die Ertragslage im Mittelstand. Ein Viertel der Unternehmen (25,6%) berichtete von Verbesserungen (Vorjahr: 25,0%). Vermehrt positive Meldungen sollen dabei aus dem Baugewerbe gekommen sein (gestiegene Erträge: 28,5%), während Handel (gesunkene Erträge: 21,6%) und Verarbeitendes Gewerbe (gesunkene Erträge: 16,9%) weiterhin noch vielfach Ertragsrückgänge meldeten. Zuversicht spiegelt sich laut Creditreform auch in den Ertragsaussichten wider. Knapp ein Viertel der Befragten (24,3%) erwartet Zuwächse bei den Erträgen (Vorjahr: 23,1%).

„Der positive Trend beim Eigenkapital hat sich fortgesetzt“, wie Creditreform sagt. Wie im Vorjahr erreichten drei von zehn Unternehmen (29,6%) eine Eigenkapitalquote von über 30% und gelten mithin als eigenkapitalstark. Weiter verringert hat sich der Anteil der Unternehmen, deren Eigenkapitalquote weniger als 10% beträgt – und zwar von 29,6 auf 27,8%. Creditreform sagt: „Erstmals seit Beginn der Erhebungen ist der Anteil der eigenkapitalstarken Unternehmen höher als der Anteil der eigenkapitalschwachen Firmen.“

Und: Die gute Konjunktur hat offenbar einen positiven Einfluss auf die Zahlungsmoral. 82,8% der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Rechnungen nach spätestens 30 Tagen bezahlt sind (Vorjahr: 81,9%).

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Die Umsatzerwartungen der Mittelständler für die kommenden Monate bleiben überwiegend positiv
Die Umsatzerwartungen der Mittelständler für die kommenden Monate bleiben überwiegend positiv
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