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Mittwoch, 24. April 2024
So geht’s dem Handel in NÖ

„Keine weiteren Belastungen“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 30.11.2015 | |  Archiv
Die niederösterreichische Wirtschaftskammer warnt vor weiteren Belastungen für den Handel und fordert weniger Bürokratie. (Foto: Thorben Wengert/ pixelio.de) Die niederösterreichische Wirtschaftskammer warnt vor weiteren Belastungen für den Handel und fordert weniger Bürokratie. (Foto: Thorben Wengert/ pixelio.de)

Wie E&W berichtete, blickt Niederösterreichs Handel mit vorsichtigem Optimismus dem Weihnachtsgeschäft 2015 und dem Jahr 2016 entgegen. Dies zeigen aktuelle Erhebungen der KMU Forschung Austria, die darüber hinaus auch gleich die generelle Situation des niederösterreichischen Handels analysiert hat. Das Ergebnis:  ein durchwachsenes Bild. Aus diesem Grund warnt die NÖ WK vor weiteren Belastungen für den Handel und fordert weniger Bürokratie. 

Auch in Niederösterreich nimmt die Zahl der Online-Shopper generell zu: „Rund 970.000 Menschen nutzen in Niederösterreicher das Internet. Knapp über 50% im Alter von 16 bis 74 Jahren haben bereits ein- oder mehrmals im Internet eingekauft oder gebucht. Tendenz leicht steigend“, so Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria.

Die KMU Forscher haben wieder ein generelles Bild vom Handel im Land erhoben. Demnach beschäftigen die 14.900 Handelsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich 112.700 Mitarbeiter, das sind laut KMU Forschung 26% aller unselbständig Beschäftigten. Etwas mehr als die Hälfte ist im Einzelhandel tätig, drei Viertel davon sind Frauen.

Laut den KMU Forschern, hat der Handel in Niederösterreich 2014 einen Netto-Umsatz von 45,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. „28,6 Milliarden Euro entfielen auf den Großhandel, 11,2 Milliarden auf den Einzelhandel und 6 Milliarden Euro auf den Kfz-Handel. Den beeindruckenden Zahlen steht allerdings ein deutliches „Aber“ gegenüber: Der durchschnittliche Gewinn der Handelsunternehmen in Niederösterreich lag lediglich bei 1,3% der Betriebsleistung, im Einzelhandel waren es gar nur 0,5%. Nur 62% der Betriebe erreichten die Gewinnzone. 38% wirtschafteten mit Verlust.“

Spartenobmann Franz Kirnbauer warnt daher eindringlich vor weiteren Belastungen für den Handel, vor allem vor der drohenden Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut: „Die Kosten müssten wegen der schwachen Erträge eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden und daher zu einer Erhöhung der Preise führen.“ Die Steuerreform bringe den Menschen ab dem kommenden Jahr endlich wieder mehr Geld, „es kann nicht sein, dass ihnen die Länder einen Teil davon gleich wieder wegnehmen“.

Kirnbauer verlangt darüber hinaus auch weniger Bürokratie: „Alle Betriebe sagen mir, dass sie immer weniger Zeit zum Verkaufen haben, weil der Aufwand für administrative Tätigkeiten ständig zunimmt. Wir brauchen weniger und verständlichere Gesetze“, fordert er. Erfreulich sei, dass in der Nahversorgung der Trend nach unten gestoppt werden konnte. „Um die 93% der Gemeinden in Niederösterreich haben einen Nahversorger“, so der GF der Sparte Handel in der NÖ WK, Karl Ungersbäck. Die Landesförderung im Wege der NAFES-Aktion habe hier gut gegriffen.

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