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Dienstag, 23. April 2024
Energieverbrauchskennzeichnung bei Hausgeräten

„Gravierende Mängel“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 14.12.2015 | | 1  Archiv
Ein erneuter Marktcheck von vzbv und Bund zeigt: Die Energieverbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten ist im Online-, wie Einzel-Handel noch immer mangelhaft - vor allem bei Fernsehern. Ein erneuter Marktcheck von vzbv und Bund zeigt: Die Energieverbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten ist im Online-, wie Einzel-Handel noch immer mangelhaft - vor allem bei Fernsehern.

Erneut haben die deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) die Energieverbrauchskennzeichnung bei Hausgeräten überprüft. Dieser Marktcheck, im Zuge dessen fast 10.000 Haushaltsgeräte untersucht wurden, zeigt „gravierende Mängel“ auf, wie vzbv sagt. Und: „Jeder sechste Fernseher ist fehlerhaft gekennzeichnet.“

Laut Verbraucherzentrale Bundesverband und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland können sich Verbraucher „nach wie vor nicht darauf verlassen, dass der Energieverbrauch von Haushaltsgeräten ausreichend gekennzeichnet ist.“ Dies zeigen die Ergebnisse eines neuen Marktchecks (der deutschen Kampagne des EU-Projekts „MarketWatch“), der im September und Oktober 2015 bei 40 Einzel- und Online-Händlern durchgeführt wurde. „Im Einzelhandel wiesen besonders Fernseher Mängel bei der Kennzeichnung auf. Es fehlten Label komplett, manche waren falsch angebracht oder enthielten fehlerhafte Angaben. Im Einzelhandel ist also auch mehr als fünf Jahre nach Inkrafttreten der Vorgaben immer noch jeder sechste Fernseher nicht richtig gekennzeichnet. In Verbrauchermärkten war sogar jedes vierte getestete Produkt nicht richtig gekennzeichnet. Verbesserungen zeigt hingegen der Online-Handel“, so das Fazit der Tester.

„Handel und Hersteller müssen dafür sorgen, dass Produkte richtig gekennzeichnet sind. Insbesondere wenn eine individuelle Beratung nicht gewährleistet werden kann, muss das Energielabel für ein Minimum an Verbraucherinformation sorgen“, so Marion Jungbluth, Leiterin Team Energie und Mobilität beim vzbv.

Der laxe Umgang mit Energielabeln ist kein Kavaliersdelikt. Ohne korrekte  Angaben zur Energieeffizienz laufen Verbraucher Gefahr, ungewollt Stromfresser zu kaufen. Verbraucher und Klima zahlen dafür über Jahre die Zeche“, sagt Robert Pörschmann, Energieeffizienz-Experte vom Bund in Deutschland.

Im Online-Handel haben die neuen Regeln, die seit dem 1. Januar 2014 gelten, „laut vzbv und Bund für bessere Informationen gesorgt. Hier war nur noch jedes siebte Gerät falsch gekennzeichnet. Anfang 2014 war es noch fast jedes Dritte. Die neuen Regeln der EU zeigten Wirkung und würden meist gut umgesetzt. Wir sind positiv überrascht, weil einige Händler sogar über die EU-Anforderungen hinaus Transparenz schaffen. Es gibt aber auch schwarze Schafe, die noch deutlich nachbessern müssen“, sagt Robert Pörschmann.

Überarbeitung

Aktuell wird das EU-Energielabel ja überarbeitet. Die Verbände vzbv und BUND fordern von der EU-Kommission und dem Rat, dass dies so schnell wie möglich passiert, „um transparente Informationen an Verbraucher zu übermitteln. Auch muss die Marktüberwachung verbessert werden.“

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