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Samstag, 20. April 2024
Zwischenbilanz Weihnachtsgeschäft 2015

Warten auf das starke Finish

Hintergrund | Dominik Schebach | 15.12.2015 | |  Archiv
Handelsforscher Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria), Bundesspartenobmann Peter Buchmüller und Sparten-GF René Tritscher präsentierten heute die Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft 2015. (Foto: Dominik Schebach) Handelsforscher Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria), Bundesspartenobmann Peter Buchmüller und Sparten-GF René Tritscher präsentierten heute die Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft 2015. (Foto: Dominik Schebach)

Geht es nach Bundesspartenobmann Peter Buchmüller, so „liegt das Christkind dieses Jahr gut im Rennen“. Vergleicht man die bisherigen Umsätze des Weihnachtsgeschäfts mit 2014, so liegt der Einzelhandel auf dem Vorjahrsniveau. Blickt man allerdings auf die einzelnen Branchen, dann liegt der EFH trotz guten Starts in die Saison 4% unter dem Ergebnis im Vorjahr. 

„Das Weihnachtsgeschäft im heimischen Einzelhandel bis inklusive 3. Einkaufssamstag entwickelt sich entlang der Prognosen: Das kalenderbereinigte Ergebnis liegt mit +0,5% über dem Vorjahresniveau“, konstatierte Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Gemeinsam mit Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria) präsentierte er heute, Dienstag, im Haus der österreichischen Wirtschaft eine Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft 2015.

Jetzt hofft Buchmüller auf ein starkes Finale. Denn im stationären Einzelhandel entfallen erfahrungsgemäß auf die Phase nach dem 3. Adventsonntag bis zum 24. Dezember rund 50% der Weihnachtsumsätze. Weitere 10% auf die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr. Angsichts der Steuerreform 2016 erwartet er allerdings keine Vorziehkäufe im Weihnachtsgeschäft. Im Vorjahr erreichten die gesamten Weihnachtsumsätze (online und offline) im österreichischen Einzelhandel 1,617 Mrd Euro.  

Wie ist es bisher gelaufen? – Details

„Der stationäre Einzelhandel zeigte am 1. Advent-Einkaufssamstag 2015 österreichweit eine stabile Entwicklung und schloss mit nominell +/-0% gegenüber dem 1. Adventeinkaufssamstag 2014 auf dem hohen Vorjahresniveau“, erklärte Gittenberger zu den Details des heutigen bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes 2015. „Nach diesem stabilen Start erreichte auch der 2. Einkaufssamstag das Level des Vorjahres. Der 8. Dezember konnte jedoch die Umsatzerwartungen nicht erfüllen: Gegenüber 2014 verzeichnete der Einzelhandel heuer mit nominell -4 % geringere Umsätze. Die stabile Entwicklung der ersten beiden Adventsamstage setzte sich mit nominell -1% am 3. Einkaufssamstag im stationären Einzelhandel nicht ganz fort.“

Zugelegt hat dagegen der heimische Online-Handel, mit bis zu 8%. Damit setzten die heimischen Internet-Händler und 95 Mio Euro um. Sprich, die Dynamik im Handel geht derzeit vom Internet aus. Nicht berücksichtigt wurde in der Bilanz der ausländische Online-Handel, dessen Umsatz laut Gittenberger aber ungefähr in derselben Größenordnung liegen dürfte. Gesamt gesehen hat das Online-Weihnachtsgeschäft zwar immer noch einen geringen Einfluss auf die gesamten Weihnachtsumsätze, der Internet-Anteil am Weihnachtsgeschäft wird aber von Jahr zu Jahr kontinuierlich größer und könnte heuer 5,8% – nach 5,4% im Vorjahr – erreichen.

Branchensieger Spielwarenhandel

Der Spielwareneinzelhandel ist mit einem nominellen Umsatzwachstum von 4% (kalenderbereinigt) der Branchensieger im bisherigen Weihnachtsgeschäft. Auf Platz 2 folgen ex aequo der Sportartikeleinzelhandel, der Uhren- und Schmuckeinzelhandel, der Bucheinzelhandel, der Lebensmitteleinzelhandel sowie der Möbeleinzelhandel mit nominellen Zuwächsen von 1%. Umsatzrückgänge im bisherigen Weihnachtsgeschäft verzeichnet – nicht zuletzt in Folge der warmen Witterung – vor allem der Schuheinzelhandel (kalenderbereinigt: -6%).

Stark gestartet sei zwar der Elektrofachhandel. Dieser Trend konnte allerdings nicht aufrechterhalten werden. Bis zum 3. Adventsamstag verzeichnete der EFH ein Minus von 4%. Zwar hat der Handel als Ganzes im vergangenen Jahren in den letzten Tagen vor Weihnachten viel Boden gut gemacht, wie Gittenberger anmerkte, aber diesen Rückstand aufzuholen, dürfte schwer werden.

Stimmung im Handel

Für das kommende Weihnachtsgeschäft zeigt sich der stationäre Einzelhandel durchaus optimistisch: 36% der von der KMU Forschung Austria befragten Einzelhändler/-innen rechnen heuer mit höheren Umsätzen als 2014. Weitere 33% gehen davon aus, das Vorjahresniveau auch heuer wieder erreichen zu können. 31% sprechen von geringeren Umsätzen im heurigen Weihnachtsgeschäft.

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