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Donnerstag, 28. März 2024
Säumig bei der Nummernübertragung

RTR droht Lycamobile mit Entzug der Genehmigung

Telekom | Dominik Schebach | 16.12.2015 | |  Archiv
RTR-GF Johannes Gungl hat Lycamobil eine letzte Frist gesetzt, um die Rufnummermitnahme zu ermöglichen. Ansonsten droht die Abschaltung des Dienstes. RTR-GF Johannes Gungl hat Lycamobil eine letzte Frist gesetzt, um die Rufnummermitnahme zu ermöglichen. Ansonsten droht die Abschaltung des Dienstes.

Erstmals droht die RTR einem Mobilfunkanbieter mit Lizenzentzug. Weil der international tätige MVNO Lycamobile bei der Nummernübertragung seit längerem säumig ist, will nun die Regulierungsbehörde nun zum härtesten Mittel greifen. Den Kunden des Anbieters empfiehlt RTR-GF Gungl bis Februar 2016 ihre noch bestehenden Guthaben zu verbrauchen.

Ausgelöst wurde das Vorgehen der RTR durch Endkundenbeschwerden im September 2014. Damals wurde bekannt, dass Lycamobil Austria die Nummernübertragung (Portierung) der Handynummer nicht zu allen Mobilfunkanbietern ermöglicht. Trotz wiederholter Aufforderungen durch die RTR, die Nummernübertragung uneingeschränkt zu ermöglichen, sei Lycamobile laut Regulator dieser Verpflichtung bis zum heutigen Tag nicht nach.

„Jeder österreichische Mobilfunkanbieter ist per Gesetz verpflichtet, allen Kunden auf Wunsch die Nummernübertragung uneingeschränkt einzuräumen. Die Nichtermöglichung der Rufnummernmitnahme erschwert den Anbieterwechsel und beeinträchtigt den Wettbewerb„, erläutert Johannes Gungl, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, den Hintergrund.

Nun hat die RTR Lycamobile Austria eine letzte Frist gesetzt. Sollte der MVNO bis zum 31. Jänner 2016 nicht nachweislich die Rufnummernübertragung ermöglich, so will die RTR den Dienst mit 1. Februar die Genehmigung zum Anbieten von Kommunikationsdienstleistungen entziehen. Es wäre das erste Mal, dass die Behörde zu diesem Mittel greift. „Lycamobile muss dann den Dienst einstellen. Der Entzug der Genehmigung kommt also einer Diensteabschaltung gleich„, erklärt Gungl die Entscheidung der Regulierungsbehörde vom 9. Dezember 2015. „Den Endkunden der Lycamobile raten wir, ihre Guthaben bis zum 1. Februar 2016 aufzubrauchen und den Anbieter zu wechseln.

Kein großer Marktanteil

Große Verschiebungen auf dem Mobilfunkmarkt sind durch den Entzug der Genehmigung von Lycamobile nicht zu erwarten. Laut dem veröffentlichten Bescheid des Regulators, entsprechen die „incoming“ bzw „outgoing“ Minuten von Lycamobile 0,6% bzw 0,7% des österreichischen Mobilfunkaufkommens. Allerdings zeigt das Vorgehen der RTR, dass die Behörde durchaus auch bereit ist, Konsequenzen zu ziehen, wenn auch die Mühlen der Behörde nicht allzuschnell mahlen dürften.

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