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Freitag, 26. April 2024
Metro Bilanz Geschäftsjahr 2014/15

„Wir haben den Schalter wieder auf Wachstum umgestellt“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 16.12.2015 | |  Archiv

Gestern, am 15. Dezember, fand die Bilanz Pressekonferenz der Metro Group statt. Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2014/15 laut eigenen Angaben „wesentliche Fortschritte bei der Konsolidierung und Neuausrichtung des Konzerns erzielt.“ Dank Maßnahmen wie zB. dem Verkauf von Galeria Kaufhof konnte der Handelskonzern seinen flächenbereinigten Umsatz um 1,5% steigern. Das Unternehmen habe damit seine Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr erreicht. „Die Erfolge unserer Neuausrichtung lassen sich inzwischen operativ klar ablesen", sagt Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch. Bei Media-Saturn sei eine „nachhaltig positive Umsatzentwicklung“ gelungen, die sich in lokaler Währung „auch entsprechend in der Ertragslage“ widerspiegle. Nicht zuletzt mit Akquisitionen u.a. von RTS habe der Konzern den Schalter wieder auf Wachstum umgestellt, wie Koch sagt.

Das Weihnachtsgeschäft habe sich beim Metro Konzern bislang „im Rahmen der Erwartungen“ entwickelt. Rund 70% des Weihnachtsgeschäftes liegen ja aber auch noch vor dem Konzern, … Euphorie klingt anders. Doch Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch gab sich gewohnt zuversichtlich was das neue Geschäftsjahr betrifft und kündigte an, mit Metro wieder stärker expandieren zu wollen. „Wir haben den Schalter wieder auf Wachstum umgestellt“, sagte Koch gegenüber deutschen Medien. Rund eine halbe Milliarde Euro stehe für Investitionen wie Zukäufe bereit.

Weniger Schulden

Der Verkauf von Galeria Kaufhof an den Konzern Hudsons’s Bay Company spülte rund 1,75 Milliarden Euro in die Kassen der Metro. Damit lag die Nettoverschuldung Ende September 2015 bei „nur mehr“ 2,5 Milliarden Euro – rund fünf Milliarden Euro weniger als 2012. Damals hatte Koch den Chefposten übernommen. Bei den Großmärkten baute er das Belieferungsgeschäft aus, bei Media-Saturn forcierte er den Online-Handel. Die Strategie scheint sich auszuzahlen. Immerhin werden bei Media-Saturn bereits 8% des Gesamtumsatzes online generiert. Dieser Anteil soll im kommenden Jahr weiter steigen, wie Koch ankündigte.

Transformation beschleunigt

Laut der Konzernmutter hat Media-Saturn im Geschäftsjahr 2014/15 „die Transformation vom primär stationären Anbieter von Unterhaltungselektronik zum erfolgreichen Mehrkanalhändler weiter beschleunigt“. Der Anteil des Online-Umsatzes stieg wie erwähnt auf mehr als 8%. Stationär ist die Vertriebslinie mit inzwischen mehr als 1.000 Media Markt- und Saturn-Standorten vertreten. Mit neuen Formaten wie Saturn Connect, einem kleineren Innenstadtformat mit Fokus auf Mobilfunk, Laptops, Computer und weitere Digitalgeräte, versucht Media-Saturn zudem auf Trends im traditionellen Handel zu reagieren. Mit dem Plan, den Service für seine Kunden weiter auszubauen, hat Media-Saturn im August 2015 die Mehrheit am Kundenservice- und Reparaturdienstleister RTS übernommen. „RTS erbringt deutschlandweit sowie über Partner in ganz Europa Serviceleistungen für Produkte im Elektrobereich. Das Spektrum umfasst die Planung, Installation, Inspektion, Wartung und Reparatur verschiedenster elektronischer Produkte“, erklärt Metro.

Steigerung in allen Quartalen

Der Umsatz von Media-Saturn erhöhte sich im Geschäftsjahr 2014/15 flächenbereinigt um 3,1%. Dabei konnte der Umsatz laut Metro in allen Quartalen des Geschäftsjahres flächenbereinigt gesteigert werden. In lokaler Währung stieg der Umsatz um +4,6% und der berichtete Umsatz wuchs um +3,6% auf 21,7 Milliarden Euro. Im 4. Quartal 2014/15 verbesserte sich der flächenbereinigte Umsatz von Media-Saturn um 2,9% – „und damit im 5. Quartal in Folge“, sagt die Konzernmutter. Der berichtete Umsatz stieg um 2,9% auf 5,1 Milliarden Euro (in lokaler Währung: +4,5%).

Der Online-Handel entwickelte sich laut Koch „weiterhin sehr dynamisch“. Der über das Internet generierte Umsatz stieg um über 20% und erreichte 1,8 Milliarden Euro. Die weitere Verzahnung der Vertriebskanäle wurde von den Kunden laut Unternehmen „sehr positiv“ aufgenommen: „So lag die Abholquote online gekaufter Waren bei rund 40%. Das Produktangebot im Internet wurde weiter erhöht und umfasst nun rund 150.000 Produkte bei mediamarkt.de und 130.000 Produkte bei saturn.de. Damit übersteigt die Auswahl im Internet das Angebot der meisten Standorte von Media-Saturn deutlich“, so Koch.

Ausblick

Die Phase der Konsolidierung sei weitestgehend abgeschlossen, wie Koch formuliert. Nun gehe es darum, die Bedürfnisse der Kunden noch stärker ins den Fokus zu nehmen. „Dazu werden wir zahlreiche Märkte unserer Vertriebslinien weiter umgestalten und modernisieren, aussichtsreiche Akquisitionen nutzen und auch wieder neue Expansionsziele ansehen.“

Für das Geschäftsjahr 2015/16 erwartet die Metro Group „trotz des weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds“ ein leichtes Wachstum des Gesamtumsatzes. Beim flächenbereinigten Umsatzwachstum geht der Konzern nach einem Zuwachs von 1,5% im Berichtsjahr wieder von einem leichten Anstieg aus. Sowohl zum Gesamtumsatz- als auch zum flächenbereinigten Umsatzwachstum sollen insbesondere die Media-Saturn und Metro Cash & Carry beitragen. Auch die Ergebnisentwicklung wird im Geschäftsjahr 2015/16 laut Metro „von einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld geprägt sein“. Dennoch gibt sich die Gruppe zuversichtlich, „aufgrund der bereits erfolgreich vorangeschrittenen Transformation der Geschäftsmodelle, die auch in Zukunft fortgesetzt werden wird, das Ergebnis weiter zu steigern.“

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