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Freitag, 29. März 2024
Umfrage von market und EAK:

Was tun mit kaputten Elektrogeräten und Altbatterien?

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 14.03.2016 | |  Archiv
Eine market-Umfrage im Auftrag der EAK bescheinigt den Österreichern einen hohen Informationsstand was Elektroaltgeräte betrifft. Es gibt jedoch auch noch große Wissensdefizite beim Umgang mit Lithium-Ionen Batterien und illegalen Abfallsammlern. (Bild: androm31/ pixelio.de) Eine market-Umfrage im Auftrag der EAK bescheinigt den Österreichern einen hohen Informationsstand was Elektroaltgeräte betrifft. Es gibt jedoch auch noch große Wissensdefizite beim Umgang mit Lithium-Ionen Batterien und illegalen Abfallsammlern. (Bild: androm31/ pixelio.de)

Eine market-Umfrage, die im Auftrag der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle EAK durchgeführt wurde zeigt: Das Bewusstsein und das Wissen um die richtige Entsorgung von Elektroaltgeräten und Altbatterien ist bei den Österreichern in den vergangenen fünf Jahren weiter gestiegen. So bezeichnen 90% das Thema Elektroaltgeräte- und Altbatterieentsorgung als wichtig. 85% wissen spontan befragt, dass kaputte Elektrogeräte bei Sammelstellen entsorgt werden können. 92% wissen genau, wo ihre nächste Sammelstelle ist und knapp 60% bringen ihre ausgedienten Elektrogeräte auch regelmäßig dort hin.

Im Vergleich zur ersten Umfrage, die vor fünf Jahren von EAK in Auftrag gegeben wurde, sei nun generell „ein eindeutiger Positivtrend erkennbar“. Heute weiß die Bevölkerung besser darüber Bescheid (85%), wo ausgediente Elektrogeräte abgeben werden können (2011: 70%). Wobei sich hier laut market-Umfrage ein deutliches Land-Stadt-Gefälle zeigt: „Während nämlich in Oberösterreich in 78% (2011: 65%) der Bürger die Sammelstellen regelmäßig nutzen, sind es in den Landeshauptstädten nur zwischen 40% und 50%“, weiß die EAK.

Bei der Entsorgung von leeren Batterien denkt heute bereits fast jeder zweite Österreicher (56%) an die Sammelstellen. Vor fünf Jahren hatten noch die Batterie-Sammelboxen im Handel mit 76% die Nase vorne; nur jeder zwölfte gab die Sammelstelle als Abgabeort für Altbatterien an. „Heute wissen auch mit 64% der Befragten mehr Konsumenten über die verpflichtende kostenlose Rücknahme von Elektroaltgeräten durch den Händler Bescheid als 2011 (58%)“, so die EAK.

Hohes Sammelbewusstsein bei Jugendlichen

Eine signifikante Bewusstseinssteigerung zeigt sich laut EAK bei der jüngeren Bevölkerungsgruppe. So machen sich heute mehr 16 bis 29 Jährige Gedanken über die Elektroaltgeräte- und Altbatterieentsorgung als vor fünf Jahren. 89% der Jugendlichen bezeichnen dieses Thema als wichtig. (2011: 82%). Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK, betont: „Das Ergebnis der diesjährigen Umfrage zeigt, dass die gezielte Bewusstseins- und Informationsarbeit der letzten Jahre Früchte trägt. Vor allem spiegelt sich unsere intensive Aufklärungskampagne über die wertvollen Rohstoffe, die in Elektrogeräten enthalten sind, im Umfrageergebnis wider. So führen 43% der Befragten die enthaltenen wertvollen Rohstoffe als Begründung an, warum Elektroaltgeräte nicht in den Restmüll wandern sollen. Vor fünf Jahren war das nur für etwa 30% ein wichtiger Aspekt.“

Wissenslücken 

Klaren Handlungsbedarf ortet Giehser beim Umgang der Österreicher mit Lithium-Ionen Batterien und illegalen Abfallsammlern. Wie die EAK erklärt, wurden diese Themen dieses Mal erstmals abgefragt, daher gibt es noch keine Vergleichszahlen. Obwohl 86% aller Österreicher Smartphones besitzen (Quelle: Mobile Communications Report 2015), weiß nur knapp die Hälfte der Befragten (48%), dass sie dadurch Lithium-Ionen Batterien/Akkus nutzen. „37% wissen schlichtweg nicht Bescheid“, betont die EAK. Giehser dazu: „Nur ein Drittel (36%) der Befragten glaubt, dass unbeaufsichtigtes Aufladen von Lithium-Ionen Batterien gefährlich ist. Die Hälfte glaubt das weniger (51%), 13% können es nicht sagen. Hier herrscht noch ein echtes Wissensdefizit.“ Giehser verweist in diesem Zusammenhang auf gemeinsame Informationsoffensiven von Seiten der Koordinierungsstelle mit den Kommunen, Ministerien und der Wirtschaft, die bereits in Vorbereitung sind.

Aufklärung nötig

Im Zuge der market-Umfrage wurde auch das Thema des illegalen Abfallexportes von alten Elektrogeräten angesprochen. Das Ergebnis: Knapp 30% der Österreicher wissen nicht, dass die Abgabe kaputter Elektrogeräte an nicht genehmigte Sammelbrigaden nach dem Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) ungesetzlich ist. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung war laut Umfrage bereits einmal mit illegalen Abfallsammlern bzw. so genannten Kleinmaschinenbrigaden konfrontiert. 19% – laut EAK vorrangig am Land – wurden schon einmal direkt von ihnen angesprochen. „Immerhin 5% haben schon einmal persönlich ein Gerät an diese Sammler abgegeben. Dieses Ergebnis bestätigt uns in dem Vorhaben, die bereits gestartete Aufklärungskampagne ‚Österreichs Rohstoffe sind kein Müll – Stopp dem illegalen Abfallexport’ , zu intensivieren und verstärkt auf die zahlreichen offiziellen Möglichkeiten der Wiederverwendung (ReUse) im Inland hinzuweisen. So gibt es bereits in einigen Bundesländern auf den Sammelstellen einen eigenen ReUse Bereich, wo man noch funktionstüchtige Geräte zur Weitergabe und Wiederverwendung abgeben kann. Das entspricht dem Wunsch der Hälfte der österreichischen Bevölkerung“, so die EAK. Mehr als die Hälfte der Österreicher würde es auch als wichtig erachten, dass alte Elektrogeräte wieder repariert und weiterverwendet werden können. Etwa ein Fünftel der Befragten geht laut Umfrage davon aus, dass die eigene Sammelstelle bereits diese Möglichkeit anbietet. Knapp 50% wissen darüber noch nicht Bescheid.

Zusammenfasend kann man sagen: Generell fühlt sich das Gros der Bevölkerung gut informiert, was die erlaubten Entsorgungsmöglichkeiten betrifft (2016: 76%, 2011:
72%). Als wichtigste Informationsquellen werden am Land die Gemeindezeitungen (62%) und Informationen direkt bei den Sammelstellen angeführt.

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