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Freitag, 29. März 2024
„Die Zeit drängt“

Ausbildungsoffensive der NÖ Elektrotechniker

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 30.05.2016 | Bilder | |  Archiv
Um dem Lehrlingsrückgang gegenzusteuern, hat die Landesinnung der niederösterreichischen Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker zu Jahresbeginn zusammen mit drei anderen Metallberufen eine gemeinsame Lehrlingsoffensive gestartet. (Screenshot WKÖ NÖ) Um dem Lehrlingsrückgang gegenzusteuern, hat die Landesinnung der niederösterreichischen Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker zu Jahresbeginn zusammen mit drei anderen Metallberufen eine gemeinsame Lehrlingsoffensive gestartet. (Screenshot WKÖ NÖ)

Wie die Landesinnung der niederösterreichischen Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker informiert, geht die Zahl der Lehrlinge zurück. Schwache Geburtenjahrgänge und der Imageverlust des Lehrberufes werden als Gründe vermutet. Nun soll eine große Ausbildungsoffensive gestartet werden.

Die Zahlen der Landesinnung zeigen: Aktuell gibt es in Niederösterreich 2.172 Elektrotechnik-Betriebe, die rund 8.000 Mitarbeiter und 912 in Ausbildung stehende Lehrlinge beschäftigen. Im Vorjahr gab es noch rund 1.000 Lehrlinge. Friedrich Manschein, Innungsmeister der NÖ Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, erläutert gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst: „Aus den Anmeldungen zum Eignungstest für unseren Beruf und aus der Belegung unserer Berufsschule kann man ableiten, dass die schwachen Geburtenjahrgänge sowie der Imageverlust des Lehrberufes nun tatsächlich Auswirkungen zeigen.“

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, wurde in Zusammenarbeit mit drei anderen Metallberufen zu Jahresbeginn eine gemeinsame Lehrlingsoffensive gestartet. Manschein: „Ein Moderator hat bis jetzt an die 200 Schulen in Niederösterreich besucht und unsere verschiedenen Berufe spielerisch und interaktiv vorgestellt. Im Sommer werden wir die Aktion evaluieren und die Schlussfolgerungen diskutieren. Denn die Zeit drängt. Der Mangel an Facharbeitern wird immer spürbarer, und es ist das Gebot der Stunde, für die Zukunft entsprechenden Berufsnachwuchs zu finden.“

Nicht nur die Suche nach geeignetem Nachwuchs macht zu schaffen. Die Elektrotechniker kämpfen laut Manschein auch mit dem Kostendruck, nicht nur von Billiganbietern aus dem Ausland, sondern auch durch die Generalunternehmer-Auftragsvergaben. Darüber hinaus belastet auch noch die überbordende Bürokratie, die von Ämtern und Behörden ausgehe. „Die Situation ist kaum noch verkraftbar“, stellt der Innungsmeister in der NÖ WKÖ fest. „Wir fordern daher, dass die bürokratischen Überregulierungen, wie etwa bei der Lohnverrechnung, von der Gebietskrankenkasse erledigt werden sollen. Mir ist schon klar, dass dies provokant ist, aber ich stehe dazu. Die Kosten dafür könnte man natürlich an uns Arbeitgeber weitergeben, aber die Administration frisst uns allmählich auf. Wenn das so weiter geht, kommen wir schön langsam vor lauter Administrieren nicht mehr zu unserer eigentlichen Arbeit.“

Erhöhung der Qualitätssicherung

Darüber hinaus tritt Manschein für eine Erhöhung der Qualitätssicherung bei der Vergabe von Gewerbeberechtigungen ein und meint, dass „die Liberalisierung nicht zu Lasten der Qualität gehen darf.“ Außerdem verlangt er eine Entlastung des Faktors Arbeit und deren Gegenfinanzierung mit schärferen Maßnahmen beim Missbrauch von Sozialleistungen: „Wenn wir auch in Zukunft sinnvoll arbeiten wollen, dürfen wir uns nicht länger mit Überregulierungen und fragwürdigen Gesetzesnovellen das Leben selber schwer machen. Gerade die Elektrotechnik ist mit ihrem breiten Betätigungsfeld gut gerüstet, neue Herausforderungen auch als Chance erfolgreich zu bewältigen.“

Bilder
Laut Innungsmeister Friedrich Manschein kämpfen die Elektrotechniker auch mit Kostendruck – durch ausländische Billiganbieter sowie durch Generalunternehmer-Auftragsvergaben - und überbordender Bürokratie, die von Ämtern und Behörden ausgeht. (Bild: WKÖ NÖ)
Laut Innungsmeister Friedrich Manschein kämpfen die Elektrotechniker auch mit Kostendruck – durch ausländische Billiganbieter sowie durch Generalunternehmer-Auftragsvergaben - und überbordender Bürokratie, die von Ämtern und Behörden ausgeht. (Bild: WKÖ NÖ)
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