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Samstag, 20. April 2024
Wirtschaftskammer Österreich

Österreich zählt über 500.000 Unternehmen

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 09.06.2016 | |  Archiv

„Wenn in diesen Tagen in Österreich das 500.000ste Unternehmen an den Start gegangen ist, so ist das ein Zeichen für die trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bestehende Motivation in unserem Land. Zusätzliche 200.000 Betriebe seit dem Jahr 2000 – diese Zahl kann sich sehen lassen“, so Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Er wolle dieses 500.000ste Mitglied der Wirtschaftskammern auch zum Anlass nehmen, um die Leistungen und die Dynamik aufzuzeigen, die von den heimischen Betriebe in den vergangenen 15 Jahren zum Wohl des Wirtschaftsstandorts Österreich – und auch dank Unterstützung der WKÖ – erbracht wurden, so Leitl. Dies lasse zB sich an folgenden Fakten ablesen:

  • Im Jahr 2000 gab es 23.762 Unternehmensgründungen, 2015 waren es 39.738.
  • Die Bruttowertschöpfung der Unternehmen stieg von 128 auf 198 Milliarden Euro.
  • Die rot-weiß-roten Warenexporte stiegen von 67,7 auf 127,3 Milliarden Euro, die Anzahl der exportierenden Unternehmen von zirka 12.500 auf 55.000.
  • Die Investitionen der gewerblichen Wirtschaft erhöhten sich von 28,5 auf 38,6 Milliarden Euro, die Ausgaben der Unternehmen für Forschung von 2,48 auf 6,57 Milliarden Euro.
  • 2000 haben Österreichs Betriebe 71,1 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern bezahlt, 2015 waren es 111,5 Milliarden.

Die wirtschaftliche Dynamik hat sich auch in den WKÖ-Mitgliederzahlen niedergeschlagen: Die Zahl der aktiven Kammermitgliedschaften hat sich seit 2000 um zwei Drittel, die der Neugründungen um ein Viertel erhöht. Die Zahl der Exporteure ist sogar auf mehr als das Vierfache gestiegen. Dieser massive Zuwachs in der Mitgliederzahl habe natürlich einen zusätzlichen Aufwand in puncto Betreuung und Serviceangebot erforderlich gemacht, es sei jedoch gelungen, den Zuwachs beim Personalbestand mit 15 Prozent (entspricht in Vollzeitäquivalenten 3877 in allen 9 Landeskammern sowie der WKÖ) deutlich unter jenem der Mitgliederzahl zu halten.
Entgegen manch medialer Darstellung hätten die letzten Jahre auch einen Trend zu weniger Gewerbeberechtigungen pro Mitglied gezeigt, „was“, so Leitl, „nicht zuletzt den kontinuierlichen Überarbeitungen der Gewerbeordnung geschuldet ist“. So ist gemäß WKÖ-Mitgliederstatistik zwischen 2004 und 2014 die Zahl der aktiven Unternehmen in Österreich um über 132.000 oder knapp 40 Prozent gestiegen – und damit um deutlich mehr als die Zahl der Gewerbeberechtigungen (+29 Prozent). Insgesamt gab es 2004 im Schnitt 1,68 Berechtigungen pro Unternehmen, 2014 lag dieser Wert nur noch bei 1,56 Berechtigungen pro Unternehmen.

Die deutlich gestiegene Mitgliederzahl spiegelt sich auch in den Einnahmen der gesamten WK-Organisation wider, die sich 2014 auf summa summarum (inkl. Fachverbände/Fachgruppen) auf 694,3 Millionen Euro beliefen (513,47 Mio. im Jahr 2000). Ohne Fachverbände waren es WK-weit knapp 515,5 Millionen.

„Die Wirtschaftskammer-Organisation ist gut aufgestellt, um den Bedürfnissen unserer Mitglieder – egal ob es sich um Klein- und Kleinstbetriebe, den klassischen Mittelständler oder einen international agierenden Leitbetrieb handelt – auf der Höhe der Zeit begegnen zu können. Das zeigt sich zum Beispiel an den pro Jahr über 1,2 Millionen Kontakten des Gründer-Service, am WIFI, das mit jährlich mehr als 30.000 Kursen, Seminaren und Lehrgängen und über 350.000 Kunden der größte Bildungsanbieter im Land ist, und es zeigt sich auch an dem weltumfassenden Netz der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, das schon mehrfach international ausgezeichnet wurde. Basis dieses Erfolges sind ein strikter Fokus auf die Ziele und Anforderungen der heimischen Betriebe sowie nicht zuletzt die drei Kammerreformen der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte“, so der WKÖ-Präsident. Dabei ist es gelungen, in einer ersten großen Kammer-Reform die Umlagen der Unternehmen um 30 Prozent zu reduzieren und zugleich die Services um ebenfalls 30 Prozent auszuweiten. In einem zweiten Schritt wurde die Zahl der Fachverbände ebenfalls um minus 30 Prozent gestrafft. In der vorläufig jüngsten, 2010 gestarteten Stufe wurden innerhalb der gesamten Kammerorganisation 30 Synergieprojekte in den Back-Office-Bereichen wie IT oder Lohnverrechnung umgesetzt. Mit diesen Synergiegewinnen wurde die flächendeckende Einführung der sogenannten „Talente-Checks“ für Österreichs Jugendliche mitfinanziert.

„Die bisher von der Wirtschaftskammer gesetzten Einsparmaßnahmen zeigen: Wir fordern nicht nur Reformen von anderen ein, wir haben auch schon vor der eigenen Türe gekehrt und dort gehandelt, wo dies im Interesse der Mitglieder nötig war. Ich sage aber auch klar, dass dieser Reformprozess angesichts neuer Herausforderungen wie der Digitalisierung noch nicht zu Ende ist. Wir müssen und werden noch heuer eine vierte Reform starten und haben dazu auch bereits einen umfassenden Konsultationsprozess begonnen. Mein Anspruch besteht darin, die Wirtschaftskammer zu einem Vorzeigebeispiel öffentlich-rechtlicher Organisationen zu machen“, so Leitl abschließend. (PWK409/SR)

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