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Mittwoch, 17. April 2024
Marktinteresse besteht – Förderung angekündigt

KommAustria: Allgemeine Ausschreibung für DAB+

Multimedia | Dominik Schebach | 29.06.2016 | | 1  Archiv

Bei der heutigen Vorstellung des RTR-Berichts „Einführung von Digitalradio in Österreich“ kündigte KommAustria eine Ausschreibung für DAB+ für Anfang 2017 an. Das Interesse ist da, doch müssen sich die DAB+-Radiobetreiber auf eine lange Durststrecke einstellen.

Laut Michael Ogris, Vorsitzender der Medienbehörde KommAustria, hätten sich ausreichend Interessenten gefunden, um nun eine bundesweite Ausschreibung für Anfang des Jahres 2017 vorzubereiten. Geprüft werde noch, ob ein oder gleich zwei bundesweite Multiplexe, die bei sehr guter Qualität bis zu 15 Radioprogramme transportieren können, sowie weitere regionale Multiplexe auszuschreiben sind.

Alfred Grinschgl, RTR-GF Fachbereich Medien, stellte zudem Programmveranstaltern für eine DAB+ Startphase eine Gesamt-Fördersumme von rund 1,5 Millionen Euro aus dem bei der RTR eingerichteten Digitalisierungsfonds in Aussicht. Bis einschließlich 2020 könnten voraussichtlich insgesamt 3 Millionen Euro zur Unterstützung von DAB+ aufgebracht werden.

Bericht

Wer jetzt in aller Eile einen Durchbruch für DAB+ postuliert, sollte allerdings nochmals den Bericht „Einführung von Digitalradio in Österreich“ durchlesen. Dieser beleuchtet durchaus kritisch die Rahmenbedingungen und Erfolgsvoraussetzungen für eine österreichweite Einführung von DAB+.Nach Studienleiter Bertold Heil seien die heute in Österreich vorherrschenden Erfolgs-Voraussetzungen für eine Einführung von Digitalradio schwierig.

Eine Einführung wäre demnach mit erheblichen Herausforderungen und Erfolgsrisiken konfrontiert. Weiten Teilen der etablierten Hörfunkveranstalter fehlt laut Studie eine überzeugende DAB+ Wachstumsstory und ein realistisches DAB+ Geschäftsmodell. Ob aber eine Einführung allein von vorwiegend neu in den Markt eintretenden und einigen  weiteren, auch auf UKW aktiven Radioanbietern erfolgversprechend durchgeführt werden kann, müsse von den entsprechend motivierten Unternehmen aber selbst beurteilt werden. Sie müssten sich jedenfalls dem Wettbewerb mit den UKW-Marktführern und erforderlichen, hohen Investitionen in Programm, Netzaufbau und vor allem Marketing stellen und dies angesichts einer zu erwartenden, mehrjährigen Phase ohne substanzielle Werbeerlöse. Erschwerend komme hinzu, dass die jugendliche Zielgruppe immer stärker auf die Alternative IP-Radio über Smartphones zugreife.

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Kommentare (1)

  1. ORF = Privatprogramm?

    Zunächst: IP-Radio nützt aber nichts wenn Internet ausfällt – vor allem im Katastrophenfall… und IP-Radio kostet Datenvolumen….

    Leider verhält sich das österreichische öffentlich-rechtliche Programm wie ein Privatanbieter. Wir können das ja bestens bei simplitv beobachten. Dass Digitalradio in Österreich überhaupt ein Begriff wird, können wir dem Verein Digitalradio in Österreich verdanken.
    Man sieht es ja auch bei der Allianz der europäischen Sender: nur in Österreich versuchen Private Sender außer Kronehit, DAB+ zu etablieren. Von den anderen Ländern sind vorwiegend öffentlich-rechtliche Sender vertreten.

    Aber ich bin schon längst bei bayerischem DAB+ – mei is des scheee won ma in Soizbuag lebt 😉

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