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Donnerstag, 28. März 2024
„Light Beyond Illumination”

Philips und die Zukunft des Lichts

E-Technik | Wolfgang Schalko | 15.12.2016 | Bilder | |  Archiv
Philips CityTouch ist ein webbasiertes Komplettsystem zur Steuerung von Straßenbeleuchtungen mit smarten Funktionalitäten – die man in Knittelfeld bereits zu schätzen weiß. (©Philips Lighting)
Philips CityTouch ist ein webbasiertes Komplettsystem zur Steuerung von Straßenbeleuchtungen mit smarten Funktionalitäten – die man in Knittelfeld bereits zu schätzen weiß. (©Philips Lighting)

In der aktuellen E&W-Dezemberausgabe erläutert Österreich-Geschäftsführer Rudolf Koch die Neustrukturierung von Philips Licht, die thematischen Schwerpunkte sowie die nächsten großen Trends – diese lauten CityTouch, Power-over-Ethernet und Indoor Positioning.

Im E&W-Interview ortet Philips Licht Österreich-GF Rudolf Koch, einen „riesigen Umbruch“, den die gesamte Lichtbranche momentan erlebt. Dieser werde sich ähnlich fundamental gestalten wie etwa in der Musikbranche der Übergang von physischen Datenträgern zum Streaming. Philips reagiert auf diesen Wandel unter dem Leitsatz „Light Beyond Illumination“ – dh die Beleuchtungsanlage mit mehr Features als „nur“ Licht auszustatten – und hat in diesem Themenfeld auch bereits attraktive Entwicklungen zu bieten.

Intelligentes Echtzeit-Straßenbeleuchtungssystem CityTouch

Während allein der Einsatz von LEDs den Energieverbrauch um mindestens 40% senkt, lassen sich durch bedarfsgerechtes Dimmen der Beleuchtung über das Netzwerk nochmals 30% einsparen. Die moderne Straßenbeleuchtung wird zum digitalen Nervensystem von Smart Cities und läßt sich mit dem vernetzten Lichtmanagement-System CityTouch auf einfachste Weise planen, kontrollieren und managen. Mittels eines virtuellen Stadtplans in der Steuerungssoftware lässt sich jeder einzelne Lichtpunkt in Echtzeit gezielt steuern. Die Leuchten senden außerdem neben den relevanten Funktionsdaten auch ihre Standortdaten via GPS an einen zentralen Überwachungsrechner. Darüber hinaus ermöglicht die weltweite Kooperation mit Vodafone die Verbindung jeder einzelnen Leuchte mit dem Internet, da jede Leuchte mit einer Machine-to-Machine SIM Card ausgestattet ist.

Knittelfeld ist als zweite Gemeinde in Österreich ein Musterbeispiel für modernstes Lichtmanagement im öffentlichen Raum und nutzt den Vorteil auf Knopfdruck: Sei es, Licht abzusenken, wenn es nicht benötigt wird, oder defekte Leuchten schneller zu warten. Nicht nur die neuen Philips-Straßenleuchten, auch bestehende Leuchten von anderen Anbietern von Philips sind mit CityTouch kompatibel und lassen sich mittels Netzknoten einbinden.

In einem aktuellen Beleuchtungsprojekt stattet Philips Lighting die Stadt Jakarta mit einem der weltweit größten, vernetzten Straßenbeleuchtungssysteme aus und leistet so einen elementaren Beitrag auf dem Weg der Zehn-Millionen Metropole zur „Smart City“. Die Grundlage dazu ist die Umstellung von nahezu 90.000 Straßenleuchten auf energieeffiziente LED-Beleuchtung und die Vernetzung mit dem Lichtmanagementsystem Philips CityTouch. Geplant ist, dass rund 430 Lichtpunkte pro Tag installiert werden, so dass das Projekt in nur sieben Monaten fertiggestellt sein soll. Damit handelt es sich um die weltweit rasanteste Modernisierung von Straßenbeleuchtung einschließlich der Vernetzung mit einem Telemanagementsystem, die je vorgenommen wurde.

„Klassische Straßenleuchten sind im Schnitt 20 Jahre alt. Mit CityTouch haben Städte und Gemeinden eine sichere, kostengünstige und schnelle Lösung, um ihre Beleuchtung auf den aktuellsten Stand zu heben. Die Digitalisierung bedeutet für die Einwohner mehr Komfort und Sicherheit, für die Stadtverwaltung einen effizienten und sicheren Betrieb“, nennt Koch die Vorteile.

Vernetzte Bürobeleuchtung mit Power-over-Ethernet

Künstliche Beleuchtung ist in Bürogebäuden überall vorhanden, womit sie die ideale Plattform bietet, das Internet der Dinge in Büroumgebungen einzuführen. Die patentierte, vernetzte Bürobeleuchtung „Power-over-Ethernet“ ist eine solche innovative IoT-Anwendung von Philips – und für die Mitarbeiter im Amsterdamer „The Edge“ bereits Realität.

Ohne zusätzliche Installationskosten und Mehraufwand für den Arbeitgeber nutzt das Beleuchtungssystem für den Anschluss und den Betrieb Ethernet-Kabel, dh das gleiche Datenkabel wie ein Computer im LAN-Betrieb. Jedoch dient es außer zur Datenübertragung gleichzeitig zur Versorgung der Büroleuchten mit der nötigen Betriebsspannung. Die Leuchten werden dadurch zu einem Gerät mit eindeutiger IP-Adresse im Netzwerk, das die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz mit dem Smartphone und mit Hilfe einer App individuell einstellen können.
Die Interaktion zwischen dem Smartphone und der Deckenbeleuchtung erfolgt kabellos per codiertem Licht über entsprechende Kommunikationsschnittstellen, die in den Leuchten integriert sind. Sind die jeweils gewünschten Lichtstimmungen ausgewählt, speichert sie das System ab, so dass sie jederzeit wieder abrufbar sind, unabhängig davon, wo sich der aktuelle Arbeitsplatz im Gebäude befindet. Das Ergebnis ist individuelles Licht mit hoher Energieeffizienz für Büroarbeitsplätze und vor allem nützliche Echtzeit-Daten für Arbeitnehmer und Gebäudemanager zur Gebäudenutzung. Dies führt zu mehr Effizienz in den Bereichen Beleuchtung, Gebäudereinigung und Raumauslastung.

2016 gab Philips die weltweite strategische Allianz mit Cisco bekannt und kombiniert das vernetzte Bürobeleuchtungssystem Power-over-Ethernet mit der hochgradig sicheren Netzwerktechnologie von Cisco, u.a. Catalyst Switches. Die Allianz soll dazu beitragen, dass sich Facility Manager, Gebäudeeigentümer und Büroangestellte die Vorteile des Internets der Dinge in Bürogebäuden und -arbeitsplätzen zu Nutze machen können.

„Das Licht wird digital und kommuniziert direkt mit dem Facility Management, wir übertragen also ‚Industrie 4.0‘ auf ‚Gebäude 4.0‘. Mit den Daten des Nutzungsverhaltens kann eine Gebäudesteuerung wesentlich optimierter erfolgen: Wenn ich weiß, wo zu welcher Uhrzeit wieviel Licht verwendet wurde, hat das zB. eine Auswirkung auf die Gebäudereinigung. Für die Mitarbeiter steht der Komfort im Vordergrund, wie zB. die an die Arbeitssituation angepasste Beleuchtungssteuerung“, erklärt Koch.

Lichtbasierte Navigation mit Indoor Positioning

Das intelligent vernetzte LED-Beleuchtungssystem „Indoor Positioning“ nutzt mit Hilfe von codiertem Licht die installierten Leuchten als Positionierungsraster zur Kundennavigation und –kommunikation am Point of Sale.

Schon heute nutzen zwei Drittel der Konsumenten ihre Smartphones, um in großen Super- oder Baumärkten nach etwas zu suchen oder Produktinformationen abzurufen. Auch Couponing in Regalnähe gewinnt dabei an Bedeutung. Das von Philips entwickelte und 2015 erstmals in Betrieb genommene intelligent vernetzte LED-Beleuchtungssystem macht sich diesen Trend zunutze und feierte vor einem Jahr mit dem französischen Hypermarkt Carrefour Weltpremiere: Der knapp 8.000m² große Hypermarkt in Lille nutzt das innovative LED-Lichtsystem, das nicht nur Gänge und Regale beleuchtet, sondern die Kunden bei ihrem Einkauf auch individuell durch den Markt navigiert.
In Verbindung mit der händlerspezifischen App, in der die Verkaufsraumstruktur mit allen Gängen, Regalen und Waren hinterlegt ist, werden die Kunden gezielt auf ihrem persönlichen Einkaufsweg durch den Markt geführt. Dabei erhalten sie Informationen zum Warenangebot und aktuellen Verkaufsaktionen auf ihrem Smartphone. Die Navigation erfolgt auf 30 cm genau und erfordert außer den LED-Leuchten keine weitere Investition in zusätzliche Hardware. Überdies spart sie im Vergleich zu konventioneller Beleuchtung bis zu 50% Energie.
Die neue Technik hilft aber auch Mitarbeitern, Produkte einfacher zu finden oder ortsbezogene Anweisungen für das Auffüllen von Produkten entgegenzunehmen.
Die Voraussetzung ist, dass jede der installierten Leuchten im Markt ihre exakte Position an die App des Kunden-Smartphone sendet. Dazu ist weder eine WLAN- noch Mobilfunk-Verbindung erforderlich. Die Kommunikation erfolgt über das Licht mit Hilfe einer für das Auge nicht wahrnehmbaren Codierung direkt zur Smartphone-Kamera. Solange sie diese Lichtsignale empfängt, werden die Informationen zur Navigation und die zum jeweiligen Standort hinterlegten Daten übertragen. Der Datenstrom erfolgt ausschließlich von der Leuchte zum Smartphone und nicht in umgekehrter Richtung. Die eigene Kundenposition kann also nicht erfasst und an das Netzwerk übertragen werden.

„Mit Indoor Positioning kombinieren wir Online und Offline Shopping und reagieren damit auf den Trend des digitalen Einkaufverhaltens. Online lasse ich mir meine Einkaufsliste zusammenstellen und werde offline im Geschäft ohne zu suchen zu meinen Produkten geführt. Vor allem bei großen Supermärkten oder im Baumarkt sehe ich hier Potenzial, aber auch Flughafenterminals oder Museen profitieren von einem Leitsystem durch Licht – denn Licht ist überall“, ortet Koch für diese Innovation eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.

Bilder
„The Edge“ in Amsterdam ist ein ausgesprochen nachhaltiges und durch seine modernste Gebäudetechnik auch ein „intelligentes“ Haus. Es ist weltweit das erste Bürogebäude, das mit dem innovativen Bürobeleuchtungssystem „Power-over-Ethernet“ von Philips ausgestattet wurde. (©Philips/Ronald Tilleman)
„The Edge“ in Amsterdam ist ein ausgesprochen nachhaltiges und durch seine modernste Gebäudetechnik auch ein „intelligentes“ Haus. Es ist weltweit das erste Bürogebäude, das mit dem innovativen Bürobeleuchtungssystem „Power-over-Ethernet“ von Philips ausgestattet wurde. (©Philips/Ronald Tilleman)
GPS ist in Innenräumen nicht möglich. Statt-dessen erfolgt die Navigation über codiertes Licht. Die Philips-Weltneuheit „Indoor Positioning“ macht Einkaufen zu einem effizienteren, inter-aktiveren Erlebnis und navigiert auf 30 cm genau. (©Philips Lighting)
GPS ist in Innenräumen nicht möglich. Statt-dessen erfolgt die Navigation über codiertes Licht. Die Philips-Weltneuheit „Indoor Positioning“ macht Einkaufen zu einem effizienteren, inter-aktiveren Erlebnis und navigiert auf 30 cm genau. (©Philips Lighting)
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