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Donnerstag, 28. März 2024
„Einzelhandel startet jetzt den Turbo“ 

Halbjahresbilanz stationärer Einzelhandel 2017

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 31.07.2017 | Bilder | |  Archiv
„Der Konjunkturaufschwung in der österreichischen Wirtschaft hat nun auch den Einzelhandel erreicht und dem stationären Einzelhandel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutliche Umsatzzuwächse von nominell 2,5% und real 1,4% beschert“, so der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, Peter Buchmüller. (Bild: WKÖ) „Der Konjunkturaufschwung in der österreichischen Wirtschaft hat nun auch den Einzelhandel erreicht und dem stationären Einzelhandel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutliche Umsatzzuwächse von nominell 2,5% und real 1,4% beschert“, so der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, Peter Buchmüller. (Bild: WKÖ)

Die Wirtschaftskammer Österreich und die KMU Forschung Austria präsentierten letzte Woche aktuelle Ergebnisse aus der Entwicklung des heimischen stationären Einzelhandels. Handelsobmann Buchmüller zieht folgende Halbjahres-Bilanz: „Nach einem Lüfterl Rückenwind 2016 startet der Einzelhandel jetzt den Turbo.“

„Vor einem Jahr um diese Zeit verspürte der stationäre Einzelhandel in Österreich ein Lüfterl. Jetzt befinden wir uns im starken Aufwind und kommen richtig in Fahrt“, so der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, Peter Buchmüller, der gemeinsam mit Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria und Spartengeschäftsführerin Iris Thalbauer letzte Woche die aktuelle Erhebung der KMU Forschung Austria zur Konjunkturentwicklung und Strukturanalyse im heimischen stationären Einzelhandel im ersten Halbjahr 2017 präsentierte.

Die Ergebnisse zeigen: „Der Konjunkturaufschwung in der österreichischen Wirtschaft hat nun auch den Einzelhandel erreicht und dem stationären Einzelhandel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutliche Umsatzzuwächse von 2,5% (nominell) beschert. Real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, beträgt das Plus 1,4%. Damit hat sich das Absatzvolumen so gut entwickelt wie seit 2010 nicht mehr“, freute sich Buchmüller. In Summe hat der heimische stationäre Einzelhandel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 33,9 Milliarden Euro erwirtschaftet – „das ist ein sattes Plus von rund 800 Millionen Euro“, so Buchmüller, und: „Der österreichische Einzelhandel kann mit weiteren positiven Nachrichten aufwarten – und das ungeachtet der nach wie vor sehr herausfordernden Rahmenbedingungen, mit denen unsere Händler zu kämpfen haben. Erstens ist die Zahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr wieder einmal deutlich gestiegen. Und zweitens liegen die Verkaufspreise mit 1,1% deutlich unter der Inflationsrate von 2%. Im Klartext: Für unsere Kundinnen und Kunden sind die Produkte günstiger geworden!“

„Höchst unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Branchen“

Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria erläuterte die Detailergebnisse mit Blick auf die einzelnen Handelsbranchen: „Getragen wird das Konjunkturwachstum wie auch im ersten Halbjahr 2017 vor allem von der dynamischen Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel, der mit 5,6% das mit Abstand höchste nominelle Umsatzwachstum erzielt hat. Überdurchschnittlich positiv schneiden auch der Einzelhandel mit Schuhen und Lederwaren (+3%) sowie der Einzelhandel mit Sportartikeln (+2,7%) ab. Rückläufige Umsatzentwicklungen mussten hingegen einmal mehr der Einzelhandel mit Büchern und Schreibwaren (-0,5%), mit Möbeln (-0,8%), mit Spielwaren (-1,3%) sowie mit Elektrogeräten, Computer und Foto (-2,1%) verzeichnen. Hier besteht noch Aufholbedarf im 2. Halbjahr.“ 

Beschäftigungen steigen

Mit einem Zuwachs von 0,9% stieg die Beschäftigung im ersten Halbjahr 2017 stärker gegenüber den Vorjahren. „Die steigenden Beschäftigtenzahlen sind aber entgegen der immer wieder aufgestellten Behauptung nicht primär auf geringfügige Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen“, stellte Buchmüller klar. Von diesem Beschäftigungsplus von rund 2.800 Mitarbeitern entfallen rund 600 auf geringfügig Beschäftigte.

„Verkaufsfläche sinkt, gebremster Abwärtstrend bei Geschäftszahl“

„Der Strukturwandel ging im stationären Einzelhandel 2016 zwar weiter, die Dynamik hat sich aber eingebremst“, hielt Handels-Geschäftsführerin Iris Thalbauer mit Verweis auf die aktuelle Strukturanalyse fest. „Voriges Jahr gab es rund 37.800 Geschäfte, das entspricht einem Minus von 700 gegenüber 2015. Innerhalb eines Jahrzehnts ist die Zahl der Geschäfte um 10.000 gesunken. Abgeschwächt hat sich auch der Rückgang bei den Verkaufsflächen, so standen 2016 100.000 Quadratmeter weniger zur Verfügung. Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Bei der Verkaufsflächendichte liegt Österreich nach wie vor im europäischen Spitzenfeld: In Österreich stehen jedem Einwohner 1,56 Quadratmeter Einzelhandelsverkaufsfläche zur Verfügung, in Deutschland liegt dieser Wert bei 1,43 Quadratmetern je Einwohner“, so Thalbauer.

„Positiv gestimmt auf Gesamtjahr 2017“

Der Blick der österreichischen Händler auf das Gesamtjahr 2017 ist – nicht zuletzt getragen durch die positiven Konjunkturaussichten, sinkende Arbeitslosenzahlen und die generell gute Kauflaune – deutlich positiv gestimmt, wie Ernst Gittenberger feststellte. „11% erwarten eine weitere Verbesserung der Geschäftsentwicklung, 84% rechnen mit einem stabilen Geschäftsverlauf und nur noch 5% gehen von Umsatzrückgängen aus.“

Bilder
Dabei gibt es höchst unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Branchen, so musste der Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computer und Foto ein Minus von 2,1% hinnehmen. (Grafik: WKÖ, KMU Forschung Austria)
Dabei gibt es höchst unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Branchen, so musste der Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computer und Foto ein Minus von 2,1% hinnehmen. (Grafik: WKÖ, KMU Forschung Austria)
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