Die X-Mass

Derzeit dreht sich alles um die Masse X, auf Neudeutsch auch X-Mass (bzw. X-Mas) genannt. Jene hat weitreichende Auswirkungen nicht nur auf das Verhalten der Menschen, sondern auch auf den Handel.

Jedes Mal, wenn es sich in der Physik nicht ausgeht, postulieren die Physiker salopp gesagt ein weiteres Teilchen oder dunkle Materie und machen sich dann auf, jene zu finden. Einige der spannendsten Entdeckungen der vergangenen Jahre verdanken wir dieser Vorgehensweise. Zugegeben, manchmal dauert es ein wenig länger. Aber im Großen und Ganzen haben die Physiker bisher Recht behalten. Denn ihre den Vorhersagen zugrundeliegenden Modelle haben sich bisher immer wieder bestätigt.

Wenn es sich im Handel nicht ausgehen sollte, setzt man alle Hoffnungen auf die Masse X, auch X-Mass genannt. Diese ist zwar relativ gut erforscht, aber immer noch für Überraschungen gut. Gewöhnlich hält sich die X-Mass ja im Hintergrund, nur um gegen Weihnachten umso stärker hervorzutreten. Manche unerschrockenen und aufmerksamen Feldforscher haben die ersten Vorboten der X-Mass ja schon im August beobachtet. Andere behaupten steif und fest, dass selbst im Februar noch Gravitationseffekte der X-Mass zu spüren seien.

Die wahrnehmbaren Auswirkungen der X-Mass sind jedenfalls enorm, bringt sie doch mit ihrer Anziehungskraft eine fast unermessliche Menge an Kunden in die Geschäfte, welche dann viel Geld für ihre Lieben (und auch sich selbst) ausgeben. Nur zuletzt hat sich die Wirkung der X-Mass verschoben. Offensichtlich haben schwarze Löcher sich im System etabliert, die einen entscheidenden Teil der X-Mass absaugen, ohne sonst viel zum Ganzen beizutragen.

Das hat, wie wir alle wissen, weitreichende Auswirkungen für alle anderen Bestandteile des Systems. Will man verhindern, dass sich in Zukunft die gesamte X-Mass um diese schwarzen Löcher dreht, dann muss man sich etwas überlegen. Neue Modelle müssen her. Ob die Herangehensweise der Physiker hier eine Lösung bietet, wagen wir zu bezweifeln. Die Einführung einer Masse Y schaut jetzt nicht wirklich vielversprechend aus. Ein Black Friday z.B. hat nur – nomen est omen – ein neues Schwarzes Loch in der Bilanz des Handels etabliert.

Da verspricht der Schritt zurück zu den Wurzeln mehr Erfolg. Lassen wir die X-Mass X-Mass sein und besinnen wir uns auf die Ursprünge des Phänomens Weihnachten. Denn die X-Mass, das muss man leider sagen, ist zu einem leeren Platzhalter verkommen. Schenken wir deswegen unseren Mitmenschen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen, und begehen wir Weihnachten mit unseren Lieben bewusst wieder als Fest der Freude.
 
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!