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Dienstag, 23. April 2024
Multimedia-Kommentar E&W 4/2019

Erstens kommt es anders…

Multimedia | Elektro AT | 07.04.2019 | Bilder | |  Meinung

elektroat
…und zweitens als man denkt. Den Wahrheitsgehalt dieses Sprichworts mussten alle Beteiligten im Umfeld von CB Handel und estro Strobl feststellen, die neuen Vertriebs- und Besitzverhältnissen per 1. April 2019 entgegengefiebert hatten – in erster Linie natürlich der Salzburger Distributor selbst, der mit großen Plänen und Visionen an die selbst gestellte Herausforderung herangehen wollte (nachzulesen in der Coverstory der E&W 3/2019).

Nur wenige Tage vor dem Stichtag wich die Euphorie allerdings ausgeprägter Katerstimmung – infolge des notwendig gewordenen Gangs zum LG Salzburg, um einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens zu stellen. Die überraschende Nachricht von der Insolvenz verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Branche und sorgte auch bei den elektro.at-Lesern für zahlreiche, teils sehr emotionale Reaktionen. Der Deal mit Christian Blumbergers CB Handel war damit jedoch Geschichte (Näheres dazu finden Sie hier). Und auch unter die über 40-jährige Firmengeschichte wird damit ein Schlussstrich gezogen – denn das Aus für den Traditionsbetrieb ist endgültig. Ob die Protagonisten in der Branche bleiben, wurde noch offen gelassen – was in jedem Fall bleibt, ist eine weitere (und vermutlich nicht die letzte) Lücke in der sich ausdünnenden heimischen Distributionslandschaft. Dazu gesellen sich – aus Sicht der Betroffenen völlig verständliche – Fragen, wie und wann sich Blumbergers Vorhaben, zukünftig mit einer exklusiven Markenstrategie als „Hisense Österreich“ am Markt zu agieren, umsetzen lassen – und was das für sein nun weiterhin an Bord befindliches Markenportfolio heißt. Antworten darauf werden wohl nicht allzu lange auf sich warten lassen – man darf gespannt sein, wie diese aussehen.

Apropos aussehen: Einigermaßen herausfordernd sind auch die Aussichten am TV-Sektor: In der E&W Serie Zukunft des Fernsehens geht es diesmal um aktuelle Entwicklungen – neben technologischen und marktspezifischen insbesondere hinsichtlich der Nutzungsgewohnheiten. Und eine nähere Betrachtung dieser – wie in der breit angelegten Studie „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im VOD-Zeitalter“ im Auftrag der RTR geschehen – müsste eigentlich branchenweit die Alarmglocken schrillen lassen: „Jüngere Personen unter 30 Jahren, zum Teil auch ältere, verabschieden sich gerade vom linearen Fernsehen“, heißt es darin gleich zu Beginn. Dass sich der Bewegtbild-Konsum insgesamt auf realtiv stabilem (und hohem) Niveau hält, ist dem Umstand geschuldet, „fehlende“ Minuten beim klassischen Fernsehen (das sich in der Diskussion vielfach mit dem Begriff Rundfunk gleichsetzen lässt) durch eine Zunahme an gestreamten Inhalten zu kompensieren. Damit beginnt aber unser gesamtes Fernseh-Konstrukt zu bröckeln, das über weite Strecken von Privatsendern getragen wird: Rückläufige Nutzung von linearem Fernsehen macht TV als Werbeplattform unattraktiver, die Preise müssen gesenkt werden und die Umsätze schrumpfen – ein bekannter Teufelskreis setzt sich in Gang. Wie tiefgreifend die Problematik ist, verdeutlicht folgende Aussage einer Studienteilnehmerin der Altersgruppe 14-29 Jahre: „Wenn mein Kind sich einbildet, dass es beides schauen muss, Fernsehen und Tablet, dann schalten wir den Fernseher aus, damit sie sich auf das Tablet konzentrieren kann.“

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