Unito: „Das Jahr 2018 war herausfordernd“
Die Unito, der größte heimische E-Commerce Player mit Sitz in Österreich, erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Online-Umsatz von 396 Millionen Euro. „Österreich als wichtigster Markt wuchs somit um 3,3% gegenüber dem Vorjahr“, so Unito GF Harald Gutschi (links im Bild). Die Unito Gruppe, die mit fünf Marken in fünf europäischen Ländern tätig ist, erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 insgesamt weniger als im vorangegangenen Jahr. Österreich wird von der Unito als wichtigster Markt beschrieben und dort wächst das Unternehmen im E-Commerce auch – das neunte Mal in Folge. Wie GF Harald Gutschi und Achim Güllmann berichten, hat der heimische Online-Player einiges vor, um in dem „herausfordernden Marktumfeld“ weiterhin der Größte zu sein - dazu zählt ua ein „mieten-statt-kaufen“-Konzept.Die Transformation zum 100%igen Internet-Pure-Player ist der Unito fast zur Gänze gelungen. Aktuell hält das Unternehmen einen Onlineanteil von 93%. Die restlichen 7% werden (noch immer) mit dem Kataloggeschäft abgedeckt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 (Zeitraum: 1. März 2018 bis 28. Februar 2019) erwirtschaftete die Unito Gruppe insgesamt (in den fünf europäischen Ländern Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn) einen Gesamtumsatz von 441 Millionen Euro, also weniger als im Geschäftsjahr 2017, in dem 448 Millionen Euro unterm Strich standen.
Österreich beschreibt die Unito als ihren wichtigsten Markt. Dort werden 61% des Gesamtumsatzes der Gruppe gemacht. Im letzten Geschäftsjahr gelang dem E-Commerce-Player in Österreich ein Onlineumsatz von 241 Mio. Euro, was einem Wachstum von +3,3% entspricht (Onlineumsatz 2017 in Ö: 233 Mio Euro). Der Onlineumsatz im Ausland, also in den vier anderen europäischen Ländern) ging hingegen um -4,4% auf 155 Mio Euro zurück.
Einigermaßen zufrieden
Harald Gutschi, Geschäftsführer der UNITO-Gruppe, resümiert: „Das Jahr 2018 war herausfordernd. Der Extrem-Sommer hat vor allem im Textil- und Living-Geschäft seine Spuren hinterlassen. Große Innovationsschübe in der Unterhaltungselektronik sind ausgeblieben. Auch diesem Übergangsphänomen müssen wir uns als Online-Händler stellen. Angesichts der großen Marktherausforderungen sind wir mit dem letzten Geschäftsjahr einigermaßen zufrieden.“
Wachstumstreiber
Otto ist laut Unito die erfolgreichste Marke im Portfolio (das auch noch die Marken Universal, Quelle, Lascana und Ackermann umfasst). Auch Otto wächst online in Österreich, genau gesagt um +10% (von 77 Mio Euro in 2017 auf 85 Mio Euro in 2018). Diese positive Entwicklung basiert laut Gutschi auf der konsequenten Weiterentwicklung vom Online Player hin zu einem Plattform-Händler. „Neben der erhöhten Attraktivität für potentielle Partner (Anm: Hersteller sowie Händler) profitieren vor allem Kunden von einem noch umfassenderen Sortiment, günstigeren Preisen und besseren Service-Leistungen.“ Der Umbau zur Online-Plattform soll etwa drei bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und bei Erfolg auf weitere UNITO-Auslandsmärkte übertragen werden. Apropos Ausland: Otto soll ab dem dritten Quartal 2018 auch in der Schweiz an den Start gehen.
Mieten statt kaufen trifft den Zeitgeist
Mietmodele werden bei den Konsumenten immer beliebter, das hat auch die Unito erkannt und bietet nun auch in Österreich die Möglichkeit, Produkte zu mieten statt zu kaufen. Genauer gesagt können Otto-Kunden seit Ende März 373 Produkte mieten – auf monatlicher Basis. Für das neue Miet-Konzept zeichnet ein junges Team am Standort in Graz in Kooperation mit dem Berliner Start-up Grover verantwortlich. Zum Start stehen Artikel aus der Unterhaltungselektronik zur Verfügung. Die fünf Top-Mietprodukte sind aktuell Drohnen (UVP rund 1000 Euro), Fernseher, Smartphones, Notebooks und Kaffeemaschinen. Das Angebot soll mittelfristig, also in ca 2 Jahren, auf 1000 Produkte ausgeweitet werden.
In Deutschland läuft das Mietmodell unter dem Namen „Otto now“ schon länger – und das gut. Wie das Unternehmen sagt, kamen bisher rund 14.000 Mietverträge zustande, was Gutschi optimistisch auf das Österreich-Projekt blicken lässt. „Mieten statt kaufen ist unsere Antwort auf die sich dynamisch verändernden Einkaufsgewohnheiten unserer Kunden. Mieten ist die perfekte Alternative für alle, die nicht lange warten und auf nichts verzichten möchten. Sharing Economy trifft den Zeitgeist“, so der Unito GF, laut dem es in Österreich auch schon gut angelaufen ist. Zwar kann man hierzulande erst ganz wenige Wochen mieten, die Zahl der Verträge beläuft sich aber schon auf eine zweistellige Summe.
Mehr über die Unito, über das herausfordernde Marktumfeld in dem sie sich bewegt, über Ziele und Pläne, lesen Sie in der kommenden E&W Maiausgabe.
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