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Freitag, 19. April 2024
Multimedia-Kommentar E&W 5/2019

…macht der Mai

Multimedia | Wolfgang Schalko | 12.05.2019 | Bilder | |  Meinung

Wolfgang Schalko
„Alles neu…” – und das im positiven Sinn – müssten die ersten Worte der Überschrift lauten, wenn man sich an dem bekannten Sprichwort orientiert. Allerdings waren gerade einmal eineinhalb Werktage im Wonnemonat absolviert, als folgende Unternehmensmeldung im eMail-Posteingang aufpoppte: „Loewe forciert Zukunftskonzept durch Sanierung in Eigenverwaltung”. Häh? Das klingt im ersten Moment doch wie ein Widerspruch – und ist auch einer.

Zwar hieß es gleich im Nachsatz „Loewe intensiviert sein umfassendes Zukunftskonzept. Mit Innovationskraft, deutlich verschlankt, noch internationaler, mit starken Partnerschaften und neuen Produkten will das fränkische Technologie-Unternehmen neu durchstarten” – aber abgesehen davon, dass für all das nun kein Geld mehr in der Kasse ist, hat sich am Zukunftskonzept, das etappenweise im Februar und März präsentiert wurde, offenbar nicht viel geändert (Kern des Ganzen bleibt: Potenter Geldgeber gesucht).

Natürlich gebührt dem Versuch, dieses Traditionsunternehmen vor dem Exitus zu bewahren, entsprechende Anerkennung – gerade in Zeiten wie diesen und angesichts der industriellen Übermacht aus Fernost. Pleite zu sein und dann vollmundig zu erklären, man werde diesen Umstand nutzen, um sich mit Nachdruck fit für die Herausforderungen von morgen zu machen, erfordert jedoch entweder ein äußerst „gesundes” Ego oder eine gehörige Portion unternehmerischer Kreativität. Am besten wohl beides. Und natürlich ein gewisses Maß an Unverfrorenheit. Schließlich zahlt bei einer solchen Aktion (die man wohl auch als unfeine Art der raschen Befreiung von unliebsamen Altlasten bezeichnen könnte…) zwangsläufig immer irgendwer drauf. Hoffen wir, dass es nicht – wie schon so oft – der momentan ohnehin genug gebeutelte Elektrofachhandel ist. Für diesen war und ist Loewe ein wichtiger Partner, wenngleich in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr mit dem Stellenwert wie vor der Insolvenz 2013. Mag sein, dass man seither auch das gewisse Etwas – jenes förmlich „Magische“, das früher allen Loewe-Produkten innewohnte – noch nicht so wirklich wieder gefunden hat. Für den EFH wäre es wünschenswert, dass dies ebenso gelingt wie die geplante Sanierung. Manches wird ja tatsächlich auf wundersame Weise neu. Manches bedarf hingegen – frei nach Schumpeter – erst der schöpferischen Zerstörung, um daraus wieder etwas erwachsen zu lassen. Und Manches bleibt ganz einfach kaputt. Man wird sehen…

Definitiv etwas Neues wird am 28. Mai aus der Taufe gehoben: Flächendeckendes Digitalradio, zunächst einmal für rund 60% der Österreicher (konzentriert auf die Osthälfte). Nachdem wir uns bei DAB+ im europäischen Vergleich nicht gerade als Early Adopter hervorgetan haben, ist eine gewisse Euphorie, dass dieser Schritt endlich gesetzt wird, verständlich und angebracht. Allerdings droht auch hier eine gewisse Gefahr: Dahingehend, dass dieses zukunftsträchtige Thema mangels begleitender Einführungskampagnen bei der heimischen Bevölkerung schlichtweg „untergeht” – zumindest solange, bis das mediale Schwergewicht ORF auf den DAB+ Zug aufspringt. Erste Indizien deuten erfreulicherweise schon darauf hin.

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