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Donnerstag, 25. April 2024
Vorwerk liebäugelt mit Asien

Aus für Thermomix-Fertigung in Deutschland

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 02.07.2019 | |  Unternehmen
(Foto: Thermomix, Vorwerk) (Foto: Thermomix, Vorwerk) Wegen gesunkener Nachfrage in Europa soll die Küchenmaschine Thermomix nicht länger am Sitz des Unternehmens Vorwerk in Wuppertal gefertigt werden. Die Produktion dort laufe voraussichtlich im Dezember 2019 aus, wie der Haushaltsgeräte-Hersteller zitiert wird. 200 Mitarbeiter seien betroffen.

Der Thermomix von Vorwerk gilt als absolutes Erfolgsmodell. Er ist mit 1.500 Euro (Modell TM6) zwar sauteuer, aber dafür kann er rühren, mixen, zerkleinern, mahlen und seit kurzem auch braten und vakuumieren. Der Thermomix ist ein Alleskönner, seine Benutzer vergöttern ihn richtiggehend und auf Grund der großen Nachfrage nach dem Modell „TM5“ baute Vorwerk erst damals im Jahr 2014 zwei Produktionslinien in Wuppertal, Deutschland.

Doch die Erfolgskurve steigt meist nicht endlos nach oben – so auch nicht bei Vorwerk, und nun berichten Medien, dass die Küchenmaschine nicht länger am Sitz des Unternehmens Vorwerk in Wuppertal gefertigt werden soll. Als Grund wird die gesunkene Nachfrage (ua. auch wegen günstigerer Konkurrenzgeräte) in Europa angegeben. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2018 soll um rund 4% auf knapp 2,8 Milliarden Euro gesunken sein. Die Produktion in Wuppertal werde voraussichtlich im Dezember 2019 auslaufen, wie ein Sprecher des Haushaltsgeräte-Herstellers zitiert wird.

In Europa läuft es also nicht mehr so gut, dafür sieht Vorwerk große Wachstumschancen in Asien. Deshalb soll in Shanghai in China eine neue Thermomix-Fertigung entstehen.

200 Mitarbeiter betroffen

Konsequenzen auf Grund der Schließung in Deutschland gibt es vor allem für Mitarbeiter. Laut Medienberichten will Vorwerk insgesamt 200 Vollzeitstellen am Stammsitz abbauen. Das betrifft aber nicht nur die Thermomix-Produktion. Höchstens 85 Mitarbeitern soll betriebsbedingt gekündigt werden. Mehr als die Hälfte der Stellen soll über Altersteilzeit, Renteneintritte und freiwillige Regelungen erreicht werden.

Wie das Unternehmen sagt, sollen einzelne Thermomix-Komponenten wie Motoren und Messer weiter in Wuppertal produziert werden. Auch die Entwicklungsabteilung für den Thermomix soll laut Vorwerk in Wuppertal bleiben.

Der neue Standort in Shanghai soll übrigens langfristig auch Chancen für Wuppertal bergen. Das Unternehmen hofft nämlich, dass die Produktion in China hochfährt und dadurch auch in Wuppertal mehr Motoren und Messer für den Thermomix exportiert werden können.

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