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Dienstag, 16. April 2024
Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz, Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben

GfK-Studie zum Einzelhandel in Europa 2019

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 08.06.2020 | |  Unter der Lupe
GfK analysierte in 32 europäischen Ländern für das Jahr 2019 die Kaufkraft, den Einzelhandelsumsatz sowie den Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben der Bevölkerung. Ein Ergebnis zeigt: Deutsche gaben EU-weit den geringsten Anteil ihres Geldes im stationären Einzelhandel aus.

Laut GfK ist der Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum in den 27 EU-Staaten im Jahr 2019 um 1% gesunken. „Damit geben EU-Bürger im Schnitt 29,9% ihres Geldes im stationären Einzelhandel aus“, so GfK und: „Den letzten Platz belegt Deutschland. Hier fließen lediglich 23,7% der Konsumausgaben in den stationären Einzelhandel.“

„Der Onlinehandel nimmt inzwischen eine starke Stellung in vielen europäischen Ländern ein, wie der sinkende Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum zeigt“, erklärt Dr. Johannes Schamel. „In Europa steht der stationäre Einzelhandel vor neuen Herausforderungen. In der Bevölkerung erwacht ein neues ökologisches Bewusstsein und das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Stationäre Einzelhändler müssen sich mit diesen Themen verstärkt auseinandersetzen und sich künftig so positionieren, dass dies in Konkurrenz zum Onlinehandel einen Wettbewerbsvorteil darstellt“, so der GfK-Einzelhandelsexperte weiter.

Die Studie

Für das Jahr 2019 analysierte GfK für insgesamt 32 europäische Länder folgende Kennziffern: Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz sowie Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben der Bevölkerung. Die Daten wurden in der Studie „Einzelhandel Europa“ zusammengefasst.

Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Kaufkraft: Im Jahr 2019 standen jedem Bürger der EU-27-Staaten im Schnitt 16.888 Euro an Kaufkraft zur Verfügung. Dies entspricht einem nominalen Zuwachs von 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der EU verzeichneten Lettland (+8,5%), Litauen (+7,6%) und Estland (+6%) die größten Kaufkraftzuwächse, was unter anderem auf ein robustes Wirtschaftswachstum, Steuererleichterungen und eine Anhebung des Mindestlohns zurückzuführen ist, wie GfK sagt.
  • Inflation: Zwar stiegen die Preise, getrieben durch Preiserhöhungen für Dienstleistungen, zum Ende des vergangenen Jahres etwas schneller. GfK: „Auf das Gesamtjahr 2019 betrachtet, lag die Inflation dennoch bei nur 1,4% in den EU-27-Staaten und damit deutlich unter der Zielmarke der europäischen Zentralbank von 2%.“
  • Stationärer Einzelhandelsumsatz: Der stationäre Einzelhandel erreichte 2019 in den EU-27-Staaten ein nominales Umsatzwachstum von 2,1%, das damit leicht über der Inflationsrate lag. Die dynamischsten Märkte fanden sich laut GfK weiterhin in Osteuropa und im Baltikum. Rumänien (+9,5%) behielt weiterhin sein hohes Wachstumstempo bei und wies eine annähernd mehr als doppelt so hohe Wachstumsrate auf wie das benachbarte Bulgarien (+5,4%). Der Einzelhandel in Estland (+6,6%) und Litauen (+6,5%) profitierte von dem seit Jahren anhaltenden Anstieg der zur Verfügung stehenden Kaufkraft.
  • Anteil Einzelhandelsumsatz am privaten Konsum: GfK sagt: „Durch die Konkurrenz zum Onlinehandel und grundlegende Veränderungen im Konsummuster mit einer steigenden Bedeutung von Ausgaben für Dienstleistungen sank 2019 der Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum in den EU-27-Staaten um -1% auf 29,9% . Den geringsten Anteil ihrer Konsumausgaben im stationären Einzelhandel tätigen dabei die Deutschen (23,7%), was unter anderem auf die vergleichsweise starke Stellung des Onlinehandels zurückzuführen ist.“
  • FMCG-Handel: 2019 machte der FMCG-Handel (Anm.: Handel mit Fast Moving Consumer Goods, also mit Konsumgütern, die besonders häufig gekauft und in der Regel täglich benötigt werden) in den EU-27-Staaten 55% des stationären Einzelhandelsumsatzes aus. Den größten Anteil am stationären Einzelhandel hat der FMCG-Handel in Kroatien, wo er einen Wert von 60,4% erreicht. Auch in Rumänien (59,7%), Zypern (58,5%) und Griechenland (58,3%) hat der FMCG-Handel eine sehr starke Stellung inne.
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