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Donnerstag, 25. April 2024
Kommentar E&W 9/ 2019

Überleben – oder: Kommen und Gehen

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 15.09.2019 | Bilder | | 1  Meinung

Stefanie Bruckbauer
Es ist Messezeit. Die Zeit, in der man sich wieder Mal unter Kollegen trifft und austauschen kann - ua. über die neuesten Gerüchte in der Branche...

Es wird ja gemunkelt, dass Media-Saturn dieses Jahr auf die Elektrofachhandelstage nach Linz kommen wird. Man flüstert es hinter hervorgehaltener Hand und nicht einmal bei Media-Saturn selbst wird offiziell darüber geredet, wie es heißt, aber (glauben zu) wissen scheint es trotzdem irgendwie jeder. Warum man so ein Tamtam um diese Sache macht, verstehe ich nicht. Genauso wenig wie ich die Entscheidung des Elektrokonzerns im Jahr 2014 (oder war es noch früher?) verstanden habe, den eigenen Leuten den Besuch der damaligen (noch „Futura“ heißenden) Herbst-FH-Messe zu verbieten. Aus Sicht des Elektroriesen, ein genialer Schachzug. Denn mit dem für die Medianer geltenden Verbot auf die Messe zu gehen, wurde diese mit einem Schlag massiv geschwächt. Plötzlich gingen die Besucherzahlen rund um ein Drittel zurück, was vor allem die Industrie zu spüren bekam, und was, wie ich glaube, auch stark dazu beigetragen hat, dass es mit den heimischen Elektrofachmessen ab dann bergab ging. Keine gut besuchten Stände mehr, kein Gewusel in den Gängen mehr und dementsprechend wenig Stimmung. Die österreichische Media-Saturn-Delegation feierte sich derweilen auf der IFA in Berlin, wo sie sehr wohl hingeflogen wurde – ganz ohne Herbstmessebesuch ging es dann wohl doch nicht.

So, nun scheint es so (das wird zumindest hinter vorgehaltener Hand gewitzelt), als wolle sich Media-Saturn die Kosten dafür sparen, unzählige österreichische Mitarbeiter nach Berlin zu fliegen (und auch unterzubringen, was gerade zur Messezeit, wie wir alle wissen, nicht unbedingt billig ist. Und dann muss man ja auch noch standesgemäß residieren und konsumieren, etc … das geht ins Geld). Manche unken ja, dass es sich Media-Saturn nicht mehr leisten kann … Wie auch immer, darum geht es gerade nicht. Es geht darum, dass es sich der Konzern nach vielen Jahren offenbar anders überlegt hat und seine Leute wieder auf eine heimische EFH-Messe schicken will. Ganz ehrlich? Ich finde das großartig! Und nicht nur ich, denn egal mit wem ich darüber spreche, sagen alle unisono: Wir würden uns freuen, wenn MediaSaturn tatsächlich zu den EFHT kommt, denn das stärkt die Messe und das stärkt die Branche.

Vielleicht haben die Verantwortlichen erkannt, dass der Feind schon lange nicht mehr im beratungsstarken Elektrofachhandel zu suchen ist, sondern im übermächtigen Internet, alias Amazon. Die Stärke von MediaSaturn ist die Fläche und der Ruf als Schaufenster der Branche. Auch die Stärke des Elektrofachhandels ist die Fläche und dazu die kompetente Beratung sowie das umfangreiche Rundumservice. In Zeiten wie diesen sollte man sich verbünden, auch wenn man sich gegenseitig nicht unbedingt riechen kann. Aber hier geht es nicht um olfaktorische Befindlichkeiten, sondern ums nackte Überleben. Da kann man schon über ein paar Sachen hinwegriechen und sich auf jene Gemeinsamkeiten besinnen, die einen stark machen und die zum Überleben des stationären (Fach)-Handels beitragen.

Kommen und Gehen

Es ist ein Kommen und Gehen. Und Kommen und Gehen. Im ganzen Leben und auch auf Messen, wie zB den EFHT. Für die einen ist es die erste Branchenmesse (Willkommen, Stephanie!), für andere ist es die letzte. Ein toller Mensch aus unserer Branche, den ich für seine Offenheit und Direktheit schätzen und auf Grund seiner sympathischen Art mögen gelernt habe, wird auf den EFHT seinen Abschied aus der Elektrobranche feiern (was mich ein wenig traurig stimmt, denn dieser Mensch, der hier geht, ist einer von den guten). Ich wünsche auf diesem Weg alles erdenklich Gute für die Zukunft!

Bilder
Das ganze Leben besteht aus Kommen und Gehen. Und so ist es eben auch auf Messen ... (Andreas Horvath/ pixelio.de)
Das ganze Leben besteht aus Kommen und Gehen. Und so ist es eben auch auf Messen ... (Andreas Horvath/ pixelio.de)
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Kommentare (1)

  1. Liebe Leute, es gibt dazu eine zweite Perspektive, aus der Zeit vor dem Futura Teilnahme Stopp. Medianer auf der Messe im Herbst, alle gegenseitig aufgegeilt und hochgestachelt wer wem mehr ‚aussireisst‘. Ein Graus.
    Wenn es ausschaut als wird das Bonusziel dieses Jahr erreicht: Forderung nach mehr Geld, weil sonst würde man den Rest des Jahres wen anderen forcieren.
    Wenn es ausschaut als wird das Ziel nicht erreicht: Nachverhandlung für niedrigeres Ziel, weil sonst würde man wen anderen forcieren.
    Dem entgeht man durch Nicht-Teilnahme und spart an den Standkosten auch noch.

    Das war die Realität.

    MM Keilerei auf der Messe in Zeiten des Category Management hat ja schon zu der Peinlichkeit des Schreibens vom deutschen MM CEO geführt. Wenn sich die Medianer darüber informieren würde was es überhaupt für Produkte gibt die sie verkaufen sollen, und was man sich dabei gedacht hat – jederzeit willkommen.

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