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Freitag, 26. April 2024
Hot!„Gewerkschaftsforderungen sind realitätsfremd“

Handels-KV aus Sicht des Handelsverbandes

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 18.10.2019 | |  Branche
Das im Vorfeld der Handels-KV-Verhandlungen von der Gewerkschaft geforderte Gehaltsplus von durchschnittlich 4,4% für die mehr als 400.000 Angestellten im Handel ist für den Handelsverband absolut nicht nachvollziehbar, wie Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch (li.) und Handelsverband-GF Rainer Will (re.) betonen. (Bilder: Handelsverband) Das im Vorfeld der Handels-KV-Verhandlungen von der Gewerkschaft geforderte Gehaltsplus von durchschnittlich 4,4% für die mehr als 400.000 Angestellten im Handel ist für den Handelsverband absolut nicht nachvollziehbar, wie Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch (li.) und Handelsverband-GF Rainer Will (re.) betonen. (Bilder: Handelsverband) Die Handels-KV-Verhandlungen am 22. Oktober 2019 schlagen bereits im Vorfeld hohe Wellen. Neben der WKÖ Bundessparte Handel, meldet sich auch der Handelsverband zu Wort. Das von der Gewerkschaft geforderte Gehaltsplus sei „absolut nicht nachvollziehbar“. Die schwache Konjunkturerwartung und nachlassende Konsumstimmung würden kaum finanziellen Spielraum im Handel bieten.

Das von der Gewerkschaft geforderte Gehaltsplus von durchschnittlich 4,4% (+6,1% für niedrige Einkommen; +2,1% für hohe Gehälter) für die mehr als 400.000 Angestellten im Handel sei für den Handelsverband absolut nicht nachvollziehbar: „Der österreichische Handel hat zurzeit mit einem starken Rückgang der Verbraucherstimmung und einer schwachen Konjunkturentwicklung zu kämpfen. In dieser schwierigen wirtschaftlichen Phase ein Gehaltsplus von 4,4% zu fordern, ist aus unserer Sicht schlicht realitätsfremd“, erklärt Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.

Der Handelsverband Präsident bezieht sich ua auf die Ergebnisse des jüngsten Handelsverband-Konsumbarometers: „Die Stimmung der heimischen Konsumenten ist zuletzt um 2,63 Punkte gesunken. Mit einem aktuellen Wert von 98,65 weist es den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebungen auf.“

Wie Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagt, begründet die Gewerkschaft das von ihr geforderte Gehaltsplus für Handelsangestellte ua. mit den hierzulande stark gestiegenen Mieten und Lebenshaltungskosten. „Auch uns ist es ein großes Anliegen, dass Wohnen für die Menschen leistbar bleibt. Die Lösung kann allerdings nicht sein, die Gehälter im Handel analog zur Entwicklung der Mietpreise in Wien zu steigern. Hier sind völlig andere Lösungen auf politischer Ebene erforderlich, etwa die Schaffung von mehr staatlich gefördertem Wohnraum.“

Der Einzelhandel stehe jedenfalls unter großem Druck, wie Will betont, und dieser werde sich auch in absehbarer Zukunft nicht reduzieren. „Kundenfrequenzen gehen vielerorts zurück. In dieser disruptiven Phase muss umgehend und mit einem großen Maß an Flexibilität reagiert werden“, sagt Will.

„Kompliziertes & antiquiertes Zuschlagwesen seit vielen Jahren ungelöst“

Dringend erforderlich sei laut Will eine Vereinfachung des Zuschlagswesens im Handel. „Die bestehenden komplex geregelten Zuschlagsregelungen sind für österreichische Händler insbesondere im internationalen Vergleich ein starker Wettbewerbsnachteil. Nur so kann eine Erleichterung in der täglichen Arbeit für die heimische Handelsbranche und deren Mitarbeiter erzielt werden.“

 

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