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Donnerstag, 25. April 2024
Ab März 2021. „Neue ehrgeizige Anforderungen“

Die neuen EU- Ökodesign-Maßnahmen

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 09.12.2019 | | 1  Wissen
Die Europäische Kommission hat neue Verordnungen für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Lampen veröffentlicht. Diese sollen ab 2021 wirksam werden. Die Europäische Kommission hat neue Verordnungen für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Lampen veröffentlicht. Diese sollen ab 2021 wirksam werden. Für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Lampen gelten in der EU bald neue Regelungen. Damit soll der Verbrauch von Strom und Wasser weiter gesenkt und die Idee der Kreislaufwirtschaft gestärkt werden. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat an den Neuregelungen mitgewirkt.

Geredet wird ja schon länger darüber, den CO2-Fußabdruck Europas zu verringern und die Energiekosten für europäische Verbraucher zu senken (elektro.at berichtete). Mittlerweile haben es die Verantwortlichen auch tatsächlich geschafft, neue Ökodesign-Maßnahmen für Produkte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Fernsehgeräte zu formulieren bzw. neue Verordnungen zu veröffentlichen. Unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Umweltbundesamt an den Maßnahmen mitgewirkt.

Die Ökodesign-Richtlinie regelt innerhalb der EU die Mindestanforderungen für die umweltgerechte Gestaltung von energieverbrauchsrelevanten Produkten, Etiketten mit der bekannten farbigen Skala informieren über die Energieeffizienzklasse.

Haushaltselektrogeräte, die ab Frühjahr bzw. Herbst 2021 für den europäischen Markt produziert oder importiert werden, müssen künftig ihren Energieverbrauch weiter senken. Die Regelungen umfassen erstmals auch Anforderungen an die Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Dadurch soll die Lebensdauer der Geräte verlängert sowie ihre Wartung, Wiederverwendung und Verwertung erleichtert werden. Die Hersteller müssen zudem viele Ersatzteile bis zu zehn Jahre nach dem letzten Inverkehrbringen eines Modells vorhalten, ebenso die Reparaturanleitungen.

In zwei Schritten

Ab März 2021 werden Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Monitore und Fernsehgeräte sowie ab September 2021 Lampen mit einem neuen Energieetikett ausgewiesen. Die „Plusklassen“ verschwinden und die Skala reicht wieder von A bis G. „Die Effizienzklasse A bleibt zunächst frei. Dies als Anreiz für die Hersteller, um durch weitere Innovationen in den nächsten Jahren wieder in die Spitzenklasse zu kommen. Die bekannte Farbabstufung von Rot bis Dunkelgrün bleibt in neuem Design erhalten. Bestandteil der Etiketten wird ein QR-Code: So ist es künftig möglich, mit einem Smartphone zusätzliche Informationen zum jeweiligen Gerät auszulesen“, erläutert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

„Die Ökodesign-Richtlinie ist nach wie vor eine europäische Erfolgsgeschichte im Hinblick auf Energieeinsparungen und nun auch bezüglich Ressourceneffizienz. Die neuen ehrgeizigen Anforderungen sorgen dafür, dass alle Akteure in der Europäischen Union nach den gleichen Regeln handeln und die Kreislaufwirtschaft vorangetrieben wird“, so Dr. Floris Akkerman, Leiter des Referates Ökodesign und Energieverbrauchskennzeichnung an der BAM.

Nach Schätzungen der EU-Kommission sollen durch die Neuregelungen bis 2030 pro Jahr rund 167 Terawattstunden Energie eingespart werden. Das entspricht dem Jahresverbrauch Dänemarks oder über 46 Millionen Tonnen CO2, wie die BAM erklärt. Durch diese Maßnahmen sollen europäische Haushalte zudem durchschnittlich 150 Euro im Jahr einsparen können.

Ziele der Kreislaufwirtschaft

Die Maßnahmen umfassen also erstmals Anforderungen an die Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit und tragen so „zu den Zielen der Kreislaufwirtschaft bei, indem die Lebensdauer, Wartung, Wiederverwendung und Recyclingfähigkeit von Geräten sowie die Handhabung von Altgeräten verbessert werden“, wie die EU-Kommission sagt.

„Der Trend zum Wegwerfen muss ein Ende finden“

Monique Goyens, Generaldirektorin des Europäischen Verbraucherverbands (BEUC), äußerte sich folgendermaßen zu den neuen Maßnahmen: „Die neuen Anforderungen an die Reparierbarkeit werden die Lebensdauer von tagtäglich genutzten Geräten, die derzeit viel zu schnell kaputt gehen, verlängern. Der Trend zum Wegwerfen, durch den natürliche Ressourcen verbraucht werden und der ein Loch in die Taschen der Verbraucher reißt, muss ein Ende finden. Es ist eine ausgezeichnete Nachricht, dass die Gesundheit der Verbraucher besser geschützt wird, indem es weniger flackernde Glühbirnen gibt und schädliche Flammschutzmittel aus Fernsehbildschirmen entfernt werden. Die EU hat bei fünf Produkten den Anfang gemacht, die die meisten Verbraucher zu Hause haben, und wir fordern die Gesetzgeber nachdrücklich auf, die Reparierbarkeit weiterer Produktkategorien zu steigern.“

„Für alle Akteure die gleichen Regeln“

Paolo Falcioni, Generaldirektor des Verbands der Europäischen Hausgeräteindustrie (APPLiA) sagte: „Die neuen ehrgeizigen Ökodesign-Anforderungen zur Verbesserung der Ressourceneffizienz sind ein Instrument, mit dem sichergestellt werden soll, dass sich alle Akteure an die gleichen Regeln halten und das Konzept der Kreislaufkultur voranbringen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Marktüberwachungsbehörden über genügend Ressourcen verfügen und sich ausreichend absprechen, um sich den neuen Herausforderungen bei der Überprüfung der Einhaltung des Rechts zu stellen.“

„Ein Schlüsselelement bei der Bekämpfung des Klimawandels“

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, meinte: „Unsere Ökodesign-Maßnahmen in Verbindung mit intelligenteren Energielabels können den europäischen Verbrauchern viel Geld einsparen und dazu beitragen, dass die EU ihre Treibhausgasemissionen verringert. Das Ökodesign ist daher ein Schlüsselelement bei der Bekämpfung des Klimawandels und ein direkter Beitrag zur Verwirklichung der Ziele des Übereinkommens von Paris. Mit Blick auf unser langfristiges Ziel einer vollständig dekarbonisierten EU bis 2050 wird unsere Energieeffizienz- und Ökodesign-Strategie immer wichtiger werden.“

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Kommentare (1)

  1. Da passt eigentlich nur – Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. –
    Und ?, die Chinesen sagen dann, gute Idee, wir machen das auch so, oder ist die Preisdifferenz zu denen dann noch höher.
    Wünschen würde ich mir eine solche Vorgangsweise.

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