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Freitag, 19. April 2024
Fachkräftemangel, neues Internet, Apps statt Marken, Cybersecurity

Cisco: Technologie-Trends 2020

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 08.01.2020 | |  Wissen
Cisco ermittelte die Technologie-Trends 2020 aus seiner Sicht. (Grafik: Cisco) Cisco ermittelte die Technologie-Trends 2020 aus seiner Sicht. (Grafik: Cisco) Das letzte Jahrzehnt war spannend: Smartphones und ihre Ökosysteme vollzogen einen weltweiten Siegeszug, KI, Clouds und soziale Medien waren entscheidende Technologien. Und auch in Zukunft stehen spannende Entwicklungen in der IT an. Cisco hat sich angesehen welche das ua. sind und leitete daraus einige absehbare Trends ab.

Die größte Herausforderung für IT-Führungskräfte wird es auch 2020 sein, geeignete Fachleute zu finden und ans Unternehmen zu binden. Laut einer Cisco-Umfrage haben 93% der Unternehmen einen so starken Fachkräftemangel, dass dadurch die digitale Transformation gebremst wird. „Allerdings werden es künftig andere Fachkräfte sein, die am stärksten gesucht sind“, sagt Cisco. „Dazu gehören Experten in den Wachstumsbereichen Data Science und KI. Da diese jedoch kaum verfügbar sind, müssen Unternehmen mit Hilfe von Automatisierung und KI manuelle Prozesse weitgehend eliminieren. Nur so können sie dem nicht mehr zu lösenden Fachkräftemangel begegnen.“

Zudem müsse sich die IT vom „Auftragnehmer“ zum strategischen Geschäftspartner entwickeln. Daher seien die Rollen der IT-Mitarbeiter von der Geräte-Konfiguration auf die Lösung von Geschäftsproblemen mit Hilfe von Technologie umzustellen, wie Cisco sagt. „In der Praxis bevorzugen Unternehmen mit erfolgreicher Transformation dabei die Weiterbildung von IT-Experten in Business-Bereichen gegenüber Neueinstellungen oder Outsourcing. Denn so bewahren sie die Kultur und Werte ihrer Organisation.“

Auch in Österreich spitzt sich der „War for Talents“ seit Jahren zu – gerade in der IT. Laut Wirtschaftskammer fehlen hier 5.000 Bewerber auf IT-Stellen. Der IKT-Statusreport 2019 vom Fachverband für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (Ubit) spricht sogar von einem Mangel von bis zu 10.000 hochqualifizierten IT-Fachkräften.

Das Internet der Zukunft

Die technologischen Innovationen schreiten immer schneller voran. Laut Experten werden bis 2023 49 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Im Laufe des kommenden Jahrzehnts werden digitale Angebote mit Hilfe von fortschrittlichen Technologien entstehen – wie virtuelle und erweiterte Realität, 16K-Streaming, KI, 5G, 10G, Quantencomputer, adaptive und prädiktive Cybersicherheit, autonome Fahrzeuge oder intelligentes IoT. Hinzu kommen völlig neuartige Anwendungen und Technologien.

„Die dadurch steigende Komplexität wird aktuelle Internet-Infrastrukturen überfordern“, warnt Cisco. Daher müssten IT-Unternehmen die Infrastruktur des Internets überdenken und neu erfinden. Sie müsse schneller, skalierbarer und kostengünstiger werden sowie einfacher und sicherer zu verwalten sein. So hat Cisco vor kurzem einen Plan zum Aufbau des Internets für das nächste Jahrzehnt der digitalen Innovationen vorgestellt. Die Technologiestrategie „Internet der Zukunft“ basiert auf Entwicklungsinvestitionen in Chips, Optiken und Software, um die künftigen Anforderungen zu erfüllen.

Loyalität zu Apps statt Marken

Die wichtigsten Interaktionspunkte von Kunden und Unternehmen sind heute Apps oder Websites. Laut dem aktuellen App Attention Index von AppDynamics hat sich die Verwendung digitaler Dienste zu einem unbewussten Verhalten entwickelt – einer Art „digitalen Reflex“. Cisco erklärt: „Während sich bislang Verbraucher bewusst entschieden haben, einen digitalen Dienst für eine Aufgabe oder Tätigkeit einzusetzen, ist dies heute für die Mehrheit (71%) der Befragten ein fester Bestandteil des täglichen Lebens. Demnach wenden sich die Nutzer schnell von Marken ab, deren Apps kein gutes Erlebnis bieten.“

Im Falle von Performance-Problemen wechseln sie zum Wettbewerb (49%) oder warnen andere aktiv vor der Dienstleistung oder Marke (63%), ohne dem Unternehmen eine Chance für Verbesserungen zu geben. „Daher müssen Anbieter im Jahr 2020 und darüber hinaus auf die fehlende Toleranz der Verbraucher achten, wenn es um ein einfaches, schnelles und überzeugendes digitales Erlebnis geht. So ist es extrem wichtig, Performance-Daten von Apps in Echtzeit zu analysieren, um Engpässe zu erkennen und sofort zu beheben.“

Cybersecurity

„Cyberkriminalität verursacht heute global den dreifachen wirtschaftlichen Schaden wie Naturkatastrophen“, sagt Cisco. Entsprechend würden die Anforderungen an die Sicherheit steigen – rein reaktives Management reiche nicht mehr aus. „Unternehmen müssen mit dem Konzept ‚Zero Trust‘ den Bedrohungen voraus sein. Das ursprüngliche Modell von Forrester basiert auf dem Prinzip, dass Unternehmen nichts und niemandem innerhalb oder außerhalb ihres Netzwerks vertrauen. Der Zugriff wird nur autorisierten Nutzern, Geräten und Workloads gewährt. Dieser Ansatz wird in den nächsten Jahren allgegenwärtig.“

Zusätzlich würde „Threat Hunting“ bei der IT-Sicherheit eine immer größere Rolle spielen. „Während herkömmliche Lösungen nur auf erkannte Bedrohungen reagieren, analysiert Threat Hunting auch das Unbekannte. Dadurch lassen sich neuartige Schadprogramme und Schwachstellen entdecken. Die regelmäßige Suche nach Gefahren führt zu einer Reduzierung der Anzahl potenzieller Angriffsvektoren“, so Cisco.

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